
Newsletter
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Mai 2025

3. Heidelberger bildungspolitisches Gespräch: Demokratiebildung
[velo] Unter dem Titel "Schule im Spannungsfeld zwischen parteipolitischer Neutralität und Haltung" fand am 10. April 2025 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg das 3. Heidelberger bildungspolitische Gespräch (HbG) statt. An der hybriden Veranstaltung zur Demokratiebildung nahmen zahlreiche Interessierte aus Bildung, Politik und Gesellschaft teil und diskutierten engagiert über die Herausforderungen und Chancen demokratischer Bildung in Schule und Gesellschaft.
Klare Haltung gegenüber antidemokratischen Strömungen
Den inhaltlichen Auftakt der Veranstaltung gestaltete Stephan J. Kramer, Präsident des Thüringer Amtes für Verfassungsschutz (Innenministerium), mit einer ebenso pointierten wie kurzweiligen Keynote. Durch fachliche Tiefe, einen klaren Blick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und mittels bewusst provokant gesetzter Thesen zeichnete Kramer ein eindringliches Bild der aktuellen Herausforderungen für die Demokratie. Dabei machte er deutlich, dass insbesondere Lehrkräfte verpflichtet sind, eine klare Haltung gegenüber antidemokratischen Strömungen einzunehmen – ohne dabei ihre parteipolitische Neutralität zu verlieren. Denn Bildung bedeute hier auch politische Bildung von jungen Menschen, die teilweise erst im Klassenzimmer lernten, was gelebte Demokratie bedeute, und welchen positiven Einfluss sie auf die Lebensrealitäten auch von Schüler:innen hat.
Demokratiebildung ist heute wichtiger denn je
Im Anschluss eröffnete eine Podiumsdiskussion den Raum für vertiefte Debatten. Neben Stephan J. Kramer diskutierten Sabine Barth (Regionalkoordinatorin "Expertenteam Demokratiebildung" im Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung sowie Autorin bei IQES online), Dr. Havva Engin (Professorin für Interkulturelle Pädagogik und Leiterin des Kontaktstudiums "Extremismus und Radikalisierung" an der PHHD), Robert Feil (Referent für Demokratiebildung im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg) sowie Dr. Christian Mühleis (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Politikwissenschaft der PHHD). Wissenschaftsjournalist Armin Himmelrath moderierte die Veranstaltung erneut in gewohnt professioneller wie schlagfertiger Manier.
Einigkeit herrschte unter den Podiumsgästen darüber, dass Demokratiebildung heute wichtiger ist denn je. Lehrkräfte spielen dabei für alle Diskutant:innen eine Schlüsselrolle, denn sie prägen nicht nur Wissen ganzer Generationen, sondern auch deren Werte. Deutlich wurde jedoch auch, dass es unterschiedliche Sichtweisen auf die Ausgestaltung und Umsetzung politischer Bildung gibt – etwa wie Lehrkräfte dabei unterstützt werden können, Räume für Austausch, Meinungsvielfalt und Reflexion zu schaffen und diese auch angesichts gesellschaftlicher Spannungen und organisatorischer Herausforderungen aufrecht zu erhalten.
Demokratiebildung an der PHHD
"Wenn wir die Demokratie und ihre Institutionen nicht aktiv verteidigen, riskieren wir, dass Gleichgültigkeit und Extremismus weiter an Boden gewinnen", sagte Rektorin Professorin Dr. Karin Vach im Anschluss an die Diskussion. "Als Hochschule tragen wir Verantwortung – nicht nur in der Qualifizierung zukünftiger Lehrkräfte, sondern auch als Ort des Denkens, Diskutierens und Zweifelns. Auch wenn wir nicht auf alle Fragen sofort eine Antwort haben, stellen wir uns an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg der Herausforderung." Hierfür habe das 3. HbG wertvolle Impulse geliefert, die etwa in dem Modul "Grundfragen der Bildung", das alle Lehramtsstudierenden der Hochschule durchlaufen, sowie in der Zusatzqualifizierung "Demokratiebildung" weiter diskutiert werden sollen.
Weitere Gelegenheit, sich im Sommersemester praktisch mit politischer Bildung zu beschäftigen, bietet der Fachtag Demokratiebildung, den die Hochschule am 16. Mai gemeinsam mit der Vereinigung für politische Bildung und der Landeszentrale für politische Bildung anbietet und der sich primär an Lehrkräfte richtet. Studierende können sich neben den genannten curricularen Angeboten auch beim festival contre le racisme weiterbilden, das ebenfalls im Mai unter anderen vom Studierendenparlament der Hochschule organisiert wird. Für alle interessierten Personen finden im Juli zudem unter dem Titel "Mehr Demokratie wagen" öffentliche Vorträge etwa zur Perspektive der Jugend auf Demokratie oder zu Demokratiebildung in der Praxis statt.
Foto: PHHD/Hohenester
PH Heidelberg war im Professorinnenprogramm 2030 erfolgreich
[aka] Anerkennung für eine starke Gleichstellung: Die Hochschule hat sich für das Professorinnenprogramm 2030 des Bundes und der Länder qualifiziert. In der aktuellen Auswahlrunde wurde ihr Gleichstellungskonzept von einem externen Gremium - Expert:innen für Gleichstellungs- und Karrierefragen aus Wissenschaft, Kunst und Hochschulen - begutachtet und positiv bewertet. Die Hochschule hat nun die Möglichkeit, Fördergelder für bis zu drei erstberufene Professorinnen zu beantragen.
Die Mittel in der Höhe dieser Professuren können dann für gleichstellungsfördernde Maßnahmen verwendet werden, die in der erfolgreichen Hochschulbewerbung eingereicht wurden. Insgesamt wurden für diese Förderrunde 56 Hochschulen ausgewählt, die mit ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und Maßnahmen überzeugten.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg versteht Gleichstellung als Querschnittsaufgabe und gehört zu den wenigen Hochschulen, die ihre Professuren bereits fast paritätisch besetzt haben: Im Jahr 2024 lag der Frauenanteil bei den Professuren bei 48,7 Prozent. Bundesweit liegt der Frauenanteil der Professor:innen bei rund 29 Prozent. Doch auch an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entscheidet sich ein überproportional großer Anteil von Frauen gegen einen Verbleib in der Wissenschaft: Der Anteil der weiblichen Studierenden liegt bei 71,4 Prozent; je höher aber die wissenschaftliche Karrierestufe, desto niedriger der Frauenanteil.
Nach dem sogenannten Kaskadenmodell sollten sich Geschlechterproportionen auch auf den folgenden Qualifizierungsstufen abbilden. "Aus diesem Grund liegt der Fokus der gleichstellungsfördernden Maßnahmen im erfolgreichen Gleichstellungskonzept auf der Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses, beispielsweise im Bereich der Promotionen und Postdocs", sagt Dr. Frauke Janz, die Gleichstellungsbeauftragte der Pädagogischen Hochschule. Zu solchen Maßnahmen gehören unter anderem die Finanzierung von Promotions- und Überbrückungsstellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen (je eine bei derzeit einer erstberufenen Professorin). Die Hochschule bietet Wissenschaftlerinnen des akademischen Mittelbaus unter anderem die Möglichkeit, für einen begrenzten Zeitraum ihr Aufgabenprofil zugunsten eigener Forschungstätigkeit zu verändern. Zudem können Forscherinnen Mittel für Hilfskräfte sowie Reise- und Tagungskostenzuschüsse beantragen.
"Das erfolgreiche Abschneiden im Professorinnenprogramm 2030 freut uns sehr und zeigt, dass die Pädagogische Hochschule Heidelberg im Bereich der Gleichstellung auf dem richtigen Weg ist", sagt Prof.in Dr.in Rektorin Karin Vach. Im Programmzeitraum sei bereits eine Professur mit einer erstberufenen Frau besetzt worden, ergänzt Kanzlerin Stephanie Wiese-Heß. "Damit können wir nun zügig die Fördergelder zur Umsetzung der Gleichstellungsmaßnahmen beantragen."
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/gleichstellung-und-diversitaet.
Text: Antje Karbe, Foto: PHHD/Presse
Neues Institut stärkt Geographie - UNESCO-Lehrstuhl positiv evaluiert
[red] Die Geograph:innen hatten kürzlich zwei Anlässe, um zu feiern: Anlässlich der Gründung des neuen Instituts für Geographie und Geokommunikation kamen zahlreiche Gäste nach Heidelberg – darunter Vertreter:innen der deutschen UNESCO-Kommission sowie des Kultus- und Wissenschaftsministeriums. Außerdem wurde der UNESCO-Lehrstuhl für Erdbeobachtung und Geo-kommunikation an Welterbestätten und Biosphärenreservaten von Prof. Dr. Alexander Siegmund um vier Jahre verlängert.
Institutionelle Neuausrichtung
Das neue Institut für Geographie und Geokommunikation geht aus der bisherigen Abteilung Geographie als Teil des heutigen Instituts für naturwissenschaftliche und technische Bildung hervor. Durch die Gründung eines eigenen Instituts kann laut Siegmund das besondere Profil der Geographie als Natur- und Gesellschaftswissenschaft zur Erforschung und Vermittlung von Fragen an der Schnittstelle von Mensch und Umwelt noch besser weiterentwickelt werden. Mit besonderem Fokus auf Fragen einer nachhaltigen Entwicklung sollen dazu in Zukunft weitere Arbeitsschwerpunkte entstehen, besonders im Bereich der Kommunikation von Umweltrisiken, wie etwa durch den Klimawandel, aber auch zu geopolitischen Fragestellungen.
Einziger UNESCO-Lehrstuhl in Baden-Württemberg um weitere vier Jahre verlängert
Der von der Abteilung Geographie der PHHD getragene UNESCO-Lehrstuhl ist einer von 17 UNESCO-Lehrstühlen deutschlandweit und der einzige in Baden-Württemberg. Er wurde 2016 eingerichtet und wurde nun nach einem umfangreichen Evaluierungsprozess um weitere vier Jahre bis Ende 2028 durch die UNESCO verlängert. Damit verbunden ist ein ambitioniertes Arbeitsprogramm, auf das sich die Hochschule mit der UNESCO im Bereich der Nutzung digitaler Geomedien, Fragen des Klimawandels sowie der Bildung für nachhaltige Entwicklung verpflichtet hat. Hierzu zählen unter anderem die Umsetzung eines Weiterbildungsprogramms für Akteure an UNESCO-Städten weltweit zur Nutzung moderner Geotechnologien für das Umweltmonitoring und die Förderung der globalen Nachhaltigkeitsziele.
Entdecken, Vernetzen, Verstehen
Eingeladen waren die Gäste in die Räume des neuen Instituts für Geographie und Geokommunikation im Czernyring, wo ihnen Einblicke in das Profil des Instituts, Grußworte aus aller Welt und ein interaktives Quiz geboten wurde. Institutsleiter Siegmund und sein 25-köpfiges Team freuten sich über zahlreiche Besucher:innen aus Ministerien, Hochschule und Kooperationen sowie eine Lehrer-Schüler-Delegation des Heisenberg-Gymnasiums in Bruchsal, die über ihre gemeinsamen Projekte mit dem Institut berichtete. Zum Abschluss der Veranstaltung boten Fingerfood und Getränke Gelegenheit zum Austausch, und Angebote aus Virtual und Augmented Reality luden zum Entdecken der Möglichkeiten einer modernen Geographie ein.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/geographie.
Foto: Institut für Geographie und Geokommunikation
Spannende Geschichten vom Campus
[hop] Der campusblog hat wieder spannende Geschichten aus der Hochschule gesammelt: Über die Möglichkeiten von Lego im Bildungsbereich, ein Praktikum an einer Konzeptschule in China sowie über Tipps für Erstsemester. Diese und noch mehr Themen gibt es auf https://ph-heidelberg.blog/. Wer einen Beitrag einreichen möchte, findet unter „Kontakt“ weitere Infos. Foto: PHHD/Presse

Qualitätssicherungsmittel für das WS 2025/2026
[red] Ab sofort können Qualitätssicherungsmittel (QSM) für das Wintersemester 2025/26 beantragt werden. Studierende können Anträge auf Gelder stellen, mit denen Studium und Lehre verbessert werden können. Insgesamt steht ein Betrag in Höhe von 155.000 € zur Verfügung, welcher zu je einem Viertel auf die Fakultäten I, II und III sowie die Zentralen Einrichtungen verteilt wird. Die Frist zur Einreichung der Anträge ist der 18. Mai 2025, 24.00 Uhr.
Die fristgerecht eingegangenen Anträge werden zunächst von den studentischen Fakultätsratsmitgliedern priorisiert und daraufhin im QSM-Ausschuss gegengeprüft und beschlossen. Bitte beachten Sie beim Ausfüllen des Antragsformulars die ausführlichen Erläuterungen im Anhang. Nur rechtzeitig und über qsm☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜stupa-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de eingegangene Anträge können berücksichtigt werden. Das Antragsformular muss auf dem Stand März 2025 und das Lehrvertragsformular auf dem Stand von September 2022 sein. Veraltete Formulare können leider nicht berücksichtigt werden. Bitte beachten Sie auch, dass nur Anträge eingereicht werden können, die den Bewilligungszeitraum vom 01. Oktober bis 31. März betreffen.
Weitere Informationen: https://www.ph-heidelberg.de/qsm/qualitaetssicherungsmittel/
Foto: PHHD/Hohenester

Forschungsprojekt "Freiraum 2025 – HyFlexMath"
[aka] In flexiblen Lehrformaten können Studierende sich ihre Lernzeiten frei einteilen – sie brauchen aber umso mehr Selbstdisziplin und eine besonders hohe Bereitschaft, mit anderen Teilnehmer:innen zusammenzuarbeiten. In dem neuen Forschungsprojekt "Freiraum 2025 – HyFlexMath" will Dr. Christian Spannagel, Professor für Mathematikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, eine innovative Lernumgebung für diese Anforderungen entwickeln.
Sie soll Lehramtsstudierenden eine flexible und erfolgreiche Teilnahme erleichtern und sie motivieren, gemeinsam mit Kommiliton:innen und externen Teilnehmer:innen mathematische Probleme zu lösen. Das Projekt wird von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre mit rund 369.000 Euro gefördert.
Spannagel und sein Team haben sich für die zweijährige Laufzeit einiges vorgenommen: Sie wollen das neue Lehrkonzept und entsprechende Lernmaterialien didaktisch konzipieren, eine technische Plattform dafür realisieren und diese im Einsatz mit Studierenden evaluieren. Dafür planen sie, Elemente aus den Lehrformaten Inverted Classroom Model, HyFlex-Modell und Massive Open Online Courses zu kombinieren.
Asynchron lernen – gemeinsam denken
Grundlage ist der Inverted Classroom, bei dem aufgezeichnete Vorlesungen als Material zur Verfügung gestellt werden. Bei diesem "asynchronen Lernen" beschäftigen sich die Lernenden zeitlich und örtlich unabhängig voneinander mit dem Stoff, im Gegensatz zum gemeinsamen, "synchronen Lernen" vor Ort. Ergänzt wird das Angebot durch Präsenztreffen im Hörsaal, bei dem der Kurs im Plenum Aspekte der Vorlesung diskutiert und Aufgaben bespricht. Studierende haben hier die Möglichkeit, in der Gruppe Probleme zu lösen und gemeinsam Denkprozesse durchzuführen.
HyFlex-Modell schafft mehr Freiheit – und neue Herausforderungen
Noch flexibler wird dieses Format als HyFlex-Modell, in dem Präsenztreffen hybrid angeboten und auch aufgezeichnet werden: Wer nicht vor Ort teilnehmen kann (beispielsweise wegen Krankheit oder Care-Aufgaben), kann sich online zuschalten oder hinterher die Aufnahme ansehen. Allerdings gestalte sich die mathematische Zusammenarbeit hierbei und generell in Online-Umgebungen schwieriger als bei der Interaktion vor Ort, sagt Mathematikdidaktiker Spannagel: "Darum wollen wir in unserem Projekt Studierende auf verschiedenen Wegen motivieren, (a)synchron zu kollaborieren. Wir wissen aus der Forschung, dass Lernende dann selbstbestimmt motiviert sind, wenn sie sich als autonom, kompetent und sozial eingebunden erleben."
MOOCs als digitale Lernräume mit Vorbildfunktion
Der geplante Kurs soll deshalb in einem Massive Open Online Course (MOOC) zusätzlich für die interessierte Öffentlichkeit geöffnet werden - MOOCs sind offene Online-Kurse mit Lernaufgaben, Videos und virtuellen Lerngruppen. In dieser (a)synchronen Online-Umgebung treffen Studierende auf hochmotivierte Interessierte, die sich in ihrer Freizeit mit Mathematik beschäftigen und eine intensive Nutzung der Lernplattform vorleben. Die Einbindung in eine größere Community soll dann wiederum Studierende anregen, sich an Online-Aktivitäten zu beteiligen und didaktisch tätig zu werden, indem sie Teilnehmer:innen fachlich unterstützen.
Studierende gestalten mit
Die neue Lernplattform will der Wissenschaftler im Einsatz bei einer Mathematik-Lehrveranstaltung für das Grundschullehramt mit rund 150 Studierenden testen – moderiert und begleitet von Tutor:innen. Die Studierenden sind hier direkt an der Evaluation und Weiterentwicklung beteiligt. Die Ergebnisse werden dokumentiert und stehen der Öffentlichkeit anschließend im Internet zur Verfügung.
Foto: PHHD/Presse

Schriftspracherwerb in heterogenen Lerngruppen
[red] Der Erwerb schriftsprachlicher Kompetenzen ist für die Teilhabe an der Gesellschaft fundamental. Lehrkräfte sehen sich hier bei heterogenen Lerngruppen mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Das von Dr. Stefanie Köb und Prof. Dr. Hanna Sauerborn herausgegebene Buch mit zahlreichen Expert:innen-Beiträgen stellt zentrale Teilbereiche des Schriftspracherwerbs durch eine Verknüpfung von fachdidaktischen sowie sonder- und grundschulpädagogischen Perspektiven dar.
Im Mittelpunkt stehen die spezifischen Besonderheiten und Bedürfnisse verschiedener Lerngruppen (z. B. DaZ-Lernende oder Lernende aus den sonderpädagogischen Schwerpunkten). Dies ermöglicht es, individuelle Lernverläufe umfassend und gezielt zu betrachten sowie entsprechend bedarfsorientiert passgenaue Angebote zu entwickeln.
Dr. Stefanie Köb ist Akademische Rätin am Institut für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Dr. Hanna Sauerborn ist dort Professorin für deutsche Sprache und ihre Didaktik.
Schriftspracherwerb in heterogenen Lerngruppen, herausgegeben von Stefanie Köb und Hanna Sauerborn, Kohlhammer 2025, 204 Seiten, 978-3-17-044310-5 (E-ISBN), 978-3-17-044309-9 (Print-ISBN), https://doi.org/10.17433/978-3-17-044310-5

Multilingual Assessment – Finding the Nexus?
[red] A persistent monolingual paradigm still pervades teaching and assessment practices in different educational contexts. How is this paradigm being responded to across regions and (sub)disciplines of language study? In answering this question, this volume, published Prof. Dr. Karin Vogt, draws on insights from the project MULTILA – Multilingual and multimodal assessment, jointly coordinated by the University of Education, Heidelberg, Germany, and the University of the Western Cape, South Africa.
This volume is an opportunity to understand practices in both environments and to identify commonalities and differences. While European contributors to the dialogue come from a language education and assessment background, their South African interlocutors approach the subject from a largely applied linguistics perspective. The outcome is an account in ten chapters of multilingual assessment from perspectives that are both disciplinary and regional.
Multilingual Assessment – Finding the Nexus? by Karin Vogt (Volume editor) and Bassey Edem Antia (Volume editor), 2024, 318 Pages, ISBN (PDF) 9783631920657, ISBN (ePUB) 9783631920664, ISBN (Hardcover) 9783631861592, DOI 10.3726/b21992, Open Access, Peter Lang Group AG, Hardcover for 69.95 € (net: 65.37 €).

Fachtag: "Demokratiebildung und politische Bildung für alle"
[red] Im Mittelpunkt des Fachtags am 16. Mai stehen praxisorientierte Workshops, die den Teilnehmer:innen neue Methoden und Ansätze vermitteln. Es werden vier verschiedene Workshops angeboten, die durch eine Keynote von Jun.-Prof. Dr. Steve Kenner (Pädagogische Hochschule Weingarten) ergänzt werden. Der Fachtag bietet außerdem Möglichkeiten zur Vernetzung untereinander und zum Kennenlernen möglicher außerschulischer Kooperationspartner.
Vor dem Hintergrund erstarkender demokratiefeindlicher und autoritärer Strömungen bedarf es einer Stärkung der politischen Bildung in allen Schulformen. Darüber hinaus gewinnt politische Bildung in Verbindung mit dem Begriff der Demokratiebildung zunehmend als Aufgabe für die gesamte Schule an Bedeutung. Der Landesverband Baden-Württemberg der DVPB engagiert sich nicht nur politisch für die Stärkung der politischen Bildung, sondern unterstützt pädagogische Fachkräfte auch ganz praktisch: Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule und der Landeszentrale für politische Bildung richtet er am Freitag, 16. Mai 2025 erstmals einen Fachtag aus, um diese wichtige Aufgabe zu stärken.
Weitere Informationen auch zur Anmeldung finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/weiterbildung. Ihr Ansprechpartner an der Hochschule ist Dr. Christian Mühleis (Politikwissenschaften).
Foto: privat

Der Körper spricht mit
[red] Beim Unterrichten von Gruppen sind wir beständig in Kommunikation mit anderen, was mitunter sehr herausfordernd sein kann. Um Inhalte sinnvoll zu vermitteln und auf Ziele hinzuarbeiten, ist es wichtig, verstanden zu werden und authentisch zu sein. Das gelingt oft, aber nicht immer zufriedenstellend. Prof. Dr. Stefanie Köhler, Professorin für Stimme und Kommunikation an der Musikhochschule Frankfurt, führt am 22. Mai auf Einladung des Bereichs Sprecherziehung einen Workshop für "Kommunikation und Raum" durch.
Im Workshop werden Körper-, Stimm- und Paarübungen durchgeführt, die das Bewusstsein für Kommunikation und für den Raum schärfen und verbessern sollen. Themen sind: Kontaktaufbau, Präsenz im Raum und Körpersprache.
Prof. Stefanie Köhler unterrichtet Lehramtsstudierende der Musikpädagogik, der Kirchenmusik und der Instrumentalmusik und ist Vertrauensdozentin der Hochschule. Sie ist Sprecherin, Rezitatorin, Moderatorin, gestaltet Lesungen und Rezitationsprogramme und coacht Schauspiel- und Opernproduktionen (in Kopenhagen, Bochum, Baden-Baden, Frankfurt, Mainz). Sie gibt Meisterkurse, hält Vorträge, ist Sprech- und Kommunikationstrainerin sowie Autorin von Fachliteratur.
Der Workshop in Präsenz findet am 22.05 von 18.00-19.30 Uhr in A 306 im Neubau statt.
Foto: privat
Musikatelier: "Musik verfilmen"
[red] Bei dem Weiterbildungsangebot am Freitag, 16. Mai 2025 stellt Dr. Mathias Schillmöller gemeinsam mit dem Filmemacher und Medienpädagoge Matthias Baumann verschiedene Programme und Techniken (StopMotion-Clips, Trickfilm, Split-Screen u.a.) vor. Diese erlauben es den Schüler:innen beispielsweise, Musikstücke als kleine Filmsequenzen zu gestalten.
Die Teilnehmenden testen verschiedene Arten von Trickfilmen, streifen das Thema Sounddesgin zur Filmvertonung und werfen einen kurzen Blick auf Methoden und Möglichkeiten zur Nutzung virtueller Räume im Musikunterricht. Sie erproben verschiedene Programme und erstellen kleine Videos und Praxismaterialien.
Das Musikatelier, initiiert und geleitet von Dr. Mathias Schillmöller (Institut für Kunst, Musik und Medien, Pädagogische Hochschule Heidelberg), ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der Lehrkräftefortbildung in der Metropolregion.
Die Veranstaltung findet im Altbau der Pädagogischen Hochschule Heidelberg statt (Keplerstraße 87, D-69120 Heidelberg). Sie richtet sich an Lehrer:innen der Klassen 4 bis 10 aller Schulformen. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird allerdings gebeten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/professional-school.
Foto: privat

Inklusive Hochschule stärken
Das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) der Pädagogischen Hochschule startet im Wintersemester 2025/26 mit einer neuen Qualifizierungsrunde zur Bildungsfachkraft. Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten und derzeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten, können sich dafür bis 30. Mai 2025 bewerben.
Das AW-ZIB wurde 2020 gegründet und hat sich seither als fester Bestandteil der Lehrkräftebildung an Hochschulen in Baden-Württemberg etabliert. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam in Lehre, Forschung und Transfer – mit dem Ziel, für die spezifischen Bedarfe und Belange von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren und Inklusion auf allen Ebenen des Bildungssystems konkret umzusetzen.
Ein zentrales Element dieses innovativen Ansatzes ist die Qualifizierung zur Bildungsfachkraft. Bildungsfachkräfte berichten aus eigener Erfahrung über Exklusion, Teilhabe und inklusives Lernen. Sie gestalten gemeinsam mit Lehrenden Bildungsangebote an Hochschulen und Fachschulen, halten Vorträge und wirken in Forschungsprojekten mit. Ihre Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung von Bildungsprozessen, die Vielfalt ernst nehmen und Perspektiven verändern.
Erfolgsmodell mit Strahlkraft
Die erste Qualifizierungsrunde fand im Rahmen des Projekts “Inklusive Bildung Baden-Württemberg”, einem Projekt der Fachschule für Sozialwesen der Johannes-Diakonie in Kooperation mit dem Institut für Inklusive Bildung Kiel, bereits zwischen 2017 und 2020 statt. Fünf der sechs damals qualifizierten Bildungsfachkräfte sind heute am AW-ZIB fest angestellt und prägen die Arbeit des Zentrums nachhaltig mit. Seit 2022 werden zwei Frauen am AW-ZIB zu Bildungsfachkräften qualifiziert, die Qualifizierung endet mit dem Sommersemester 2025. Ab Oktober 2025 startet nun die nächste Runde.
Die neue Qualifizierung ist nicht nur Ausdruck des nachhaltigen Erfolgs des AW-ZIB – sie ist auch notwendig, um das Team der Bildungsfachkräfte zu erweitern. Die Nachfrage nach inklusiven Bildungsangeboten, insbesondere aus dem Hochschulbereich und von zivilgesellschaftlichen Organisationen, wächst kontinuierlich. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, braucht es weitere qualifizierte Bildungsfachkräfte, die das bestehende Team verstärken.
Drei Jahre Lernen, Wirken und Wachsen
Die Qualifizierung zur Bildungsfachkraft dauert drei Jahre. Die Teilnehmenden besuchen an fünf Tagen pro Woche die PH Heidelberg und bleiben währenddessen in ihrer Werkstatt angestellt – inklusive Werkstattlohn. Die Qualifizierung umfasst unter anderem Kommunikation und Präsentation, Reflexion der eigenen Lebensgeschichte, inklusionspädagogische Grundlagen und Teamarbeit.
Besonders angesprochen sind Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten, die sich für inklusive Bildungsarbeit interessieren und Lust haben, ihre Perspektiven aktiv in den Hochschulbereich einzubringen. Die Teilnehmenden werden individuell begleitet und erhalten Unterstützung durch ein multiprofessionelles Team am AW-ZIB.
Jetzt bewerben!
Voraussetzung für eine Bewerbung ist in der Regel die Tätigkeit in einer WfbM. Besonders ermutigt werden Frauen, sich zu bewerben. Interessierte senden einen ausgefüllten Bewerbungsbogen sowie ein kurzes Motivationsvideo (max. 3 Minuten), in dem sie ihre Beweggründe schildern, an das AW-ZIB. Die Unterlagen können per E-Mail an aw-zib@ph-heidelberg.de oder postalisch eingereicht werden. Sie müssen spätestens am 30. Mai 2025 im AW-ZIB vorliegen.
Weitere Informationen
Ausführliche Infos zur Qualifizierung und zur Arbeit des AW-ZIB finden Sie unter:
👉 www.ph-heidelberg.de/aw-zib/qualifizierung
👉 www.ph-heidelberg.de/aw-zib/ueber-uns
Und hier auch in leichter Sprache:
👉 https://www.ph-heidelberg.de/aw-zib-einfache-sprache-1/bildungsfachkraefte/qualifizierung/
Ansprechpartnerinnen:
Cordula Weiner – aw-zib☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de | Tel. 06221-477-6180
Sarah Maier – sarah.maier☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de | Tel. 06221-477-6189
Text und Foto: AW-ZIB


Nachwuchskolloquium der Fakultät III am 14.05.:
https://www.ph-heidelberg.de/informatik/studium/nachwuchskolloquium/
Veranstaltung: Grenzen setzen, Grenzen wahren - Interaktion in der Schule am 23.05.:
https://www.ph-heidelberg.de/presse-und-kommunikation/veranstaltungen-termine/details/20250523-fishbowl-grenzen-setzen-grenzen-wahren/