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Pädagogische Hochschule Heidelberg
Oktober 2024
Vorsitz der Landesrektorenkonferenz neu gewählt
[LB/HD] Die Landesrektorenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg hat einen neuen Vorsitz: Einstimmig zum Vorsitzenden gewählt wurden Prof. Dr. Jörg-U. Keßler (Rektor der PH Ludwigsburg) und Prof. Dr. Karin Vach (Rektorin der PH Heidelberg) zur stellvertretenden Vorsitzenden. Sie folgen auf Prof. Dr. Karin Schweizer (Weingarten) und Prof. Dr. Claudia Vorst (Schwäbisch Gmünd).
Die Amtszeit des neuen Vorsitzendenteams beträgt zwei Jahre. Die Geschäftsstelle der Landesrektorenkonferenz wandert turnusgemäß an die PH Ludwigsburg und wird von Anna Zouhar geleitet.
Viele Viertklässler:innen erreichen die Mindeststandards in den Bereichen Lesen, Leseverständnis und Mathematik nicht, an den Kindertageseinrichtungen und Schulen herrscht akuter Personalmangel, vielerorts werden die Mittel für Bildung gekürzt. "Die Liste mit den Herausforderungen, vor denen das Bildungssystem nicht nur in Baden-Württemberg derzeit steht, ist lang. Gehen wir sie nicht umgehend alle gemeinsam an, sind die Folgen für die gesamte Bevölkerung gravierend", darin sind sich Professor Jörg-U. Keßler und Professorin Karin Vach einig.
Die Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs übernehmen dabei gerne Verantwortung: Als bildungswissenschaftliche Hochschulen, die über das Promotions- und Habilitationsrecht verfügen, forschen ihre Mitglieder primär in den Bildungswissenschaften, den Fachdidaktiken oder der Sonderpädagogik. Ihr Schwerpunkt liegt auf der wissenschaftlichen Qualifikation der Lehrer:innen von morgen; darüber hinaus bieten sie zahlreiche Bachelor- und Masterstudiengänge an, etwa im Bereich der Kindheitspädagogik, der Gesundheitsbildung, der Interkulturalität oder der Medienbildung. Die Profile der Hochschulen werden zudem durch professionelle Weiterbildungsangebote, die sich an Lehrkräfte, Fach- und Führungskräfte sowie an die interessierte Öffentlichkeit richten, geschärft.
"Unsere Hochschulen sind europaweit einzigartig und fester Bestandteil des Bildungssystem – was innovative Forschungsprojekte und Bildungsentwicklungen, internationale Kooperationen und zahlreiche Auszeichnungen eindrucksvoll zeigen", sagt Keßler. Mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen mit dem Land zur Hochschulfinanzierung betont er jedoch gemeinsam mit seiner Kollegin Vach, dass es hierfür auch in Zukunft die entsprechende personelle und finanzielle Ausstattung braucht. So erklärt Keßler: "Gerade in Baden-Württemberg hat sich zum Beispiel die Schülerschaft verändert: Der Anteil von Kindern, die kaum oder nur wenig Deutsch sprechen, hat rasant zugenommen. Wir brauchen Lehrkräfte, die über die entsprechenden Kompetenzen verfügen, um alle Kinder und Jugendlichen beim Lernen zu unterstützen. Mit der entsprechenden Ausstattung können wir einen echten Beitrag leisten." Vach ergänzt: "Wir Pädagogischen Hochschulen verfügen zudem über die notwendige Expertise, den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken: Bei uns lehren und forschen Menschen, die sich exzellent beispielsweise mit Demokratiebildung oder der Bildung für nachhaltige Entwicklung auskennen. Um die Wissenschaftsmündigkeit der Gesellschaft insgesamt zu stärken, brauchen wir jedoch weitere Mittel zum einen für unsere Forschung und zum anderen für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft."
Das Engagement an den sechs Pädagogischen Hochschulen sei seitens der Wissenschaftler:innen und Mitarbeiter:innen der Verwaltung groß, auch darin sind sich Keßler und Vach einig. "Um die Bildungsexpert:innen von morgen zu qualifizieren, brauchen wir heute modern ausgestattete Hochschulen. Dies wird ein zentraler Bestandteil in den anstehenden Verhandlungen zum Hochschulfinanzierungsvertrag mit dem Land sein", betont Keßler. Auch für die Studierenden müssten die Rahmbedingungen verbessert werden, sagt Vach: "Unsere Studierenden nehmen einen verstärkten Druck wahr: Damit sie ihre zukünftige gesellschaftliche Aufgabe bestmöglich wahrnehmen können, braucht es – neben einem qualitativ hochwertigen Studium – ein umfangreicheres Betreuungssystem sowie eine bessere auch finanzielle Unterstützung etwa von Studierenden, die aus einkommensschwachen Familien kommen oder die Care-Arbeit übernehmen."
Sowohl Professor Keßler als auch Professorin Vach freuen sich auf ihre neuen Ämter: "Auch wenn uns schwierige Zeiten bevorstehen, sind wir zuversichtlich. Unsere Hochschulen leisten bereits heute einen entscheidenden Beitrag, damit Menschen aller Altersgruppen und unabhängig von ihren Hintergründen Zugang zu Bildung erhalten. Gemeinsam mit unseren Kolleg:innen der Pädagogischen Hochschulen Freiburg, Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd und Weingarten werden wir uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Gesellschaft bunt und vielfältig bleibt."
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-bw.de.
Foto: Presse/PHHD
Neu: Kooperation der Landeskoordinationen zur Digitalisierung
[Hamburg] 15 Landeskoordinationen aus 12 Bundesländern haben mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung die "Kooperation der Landeskoordinationen zur Digitalisierung von Unterstützungsprozessen an Hochschulen (KoLa)" offiziell gegründet. Die Hochschulen intensivieren damit die länderüber-greifende Zusammenarbeit. Die Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs haben im Namen des PH-übergreifenden IT-Arbeitskreis das Memorandum of Understanding unterzeichnet.
Hochschulkooperationen in Themen der Digitalisierung von Unterstützungsprozessen haben in einzelnen Bundesländern bereits eine lange Tradition. Aufgrund der komplexen Herausforderungen bei der Digitalisierung, begrenzten Ressourcen und hohem Transformationsbedarf versuchen immer mehr Bundesländer, durch hochschulübergreifende Kooperationsstrukturen Mehrwerte zu generieren. Zielsetzung von KoLa ist es, diese bislang vornehmlich landesbezogenen Aktivitäten auch in eine länderübergreifende Zusammenarbeit zu überführen.
Vor dem Hintergrund vergleichbarer Digitalisierungsherausforderungen in den Hochschulen aller Bundesländer und im Austausch mit bestehenden Netzwerken und Verbünden, sollen durch KoLa der übergreifende Erfahrungsaustausch intensiviert und Handlungsfelder für kooperative Dienstleistungs- und Serviceangebote im Bereich der Unterstützungsprozesse an Hochschulen identifiziert werden.
Gründungsmitglieder sind Vertreter:innen aus den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen. Sie wollen eine kontinuierliche Erweiterung der Kooperation mit weiteren Landeskoordinationen fördern und Synergien im offenen Zusammenwirken mit anderen Netzwerken, Gremien, Zentren und Verbünden im Hochschulbereich ermöglichen.
Weitere Informationen finden Sie unter zdt-brandenburg.de bzw. unter ph-freiburg.de.
Eine gemeinsame Pressemitteilung der Gründungsmitglieder.
Foto: privat
campusblog mit neuen Beiträgen
[hop] Von wegen Sommerloch: Seit Juli konnten wir wieder neue Geschichten aus der Hochschule auf dem campusblog zusam-mentragen! Spitzensportlerin Jessica Bianca Wessolly beschreibt etwa, wie sie Studium und Hochleistungssport verbindet, Janine Kreschel hat mit Grundschulkindern ein Mathe-Sommer-Camp veranstaltet und Moritz verrät Tipps und Tricks fürs ISP. Diese und noch mehr Themen gibt es auf https://ph-heidelberg.blog/. Wer einen Beitrag einreichen möchte, findet unter "Kontakt" weitere Infos. Foto: Eibner-Pressefoto/Stefan Mayer
Beratungstage der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
[red] Die Beratungstage zum Start in das Wintersemester 2024/2025 finden vom 7. Oktober bis zum 11. Oktober 2024 statt. Bereits am Mittwoch, 2. Oktober wird es eine digitale Einführung in die Stundenplanerstellung geben.
Während der Beratungstage können Sie Ihre Kommiliton:innen kennenlernen und sich über das Studium in Heidelberg informieren. Wir stellen außerdem die Strukturen des Lehramtsstudiums vor und es präsentieren sich die einzelnen Fächer bzw. zentralen Einrichtungen. Es ist zudem eine Stundenplanberatung vorgesehen. Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote für Studierende der höheren Semester.
Weitere Informationen erhalten Sie ab dem 24. September 2024 unter www.ph-heidelberg.de/beta.
Bei Fragen rund um das Studium an der PH Heidelberg helfen Ihnen gerne unsere Info- und Beratungsstellen weiter.
Foto: Presse/PHHD
Immer ein offenes Ohr
[red] Diskriminierung hat an der Hochschule keinen Platz. Und doch kann es vorkommen, dass im Hochschulalltag Diskriminierung stattfindet. In dieser PHeelGood-Episode spricht Ulrike Fessler, Ansprechperson für Antidiskriminierung, über ihre wichtige Arbeit. Vertraulichkeit hat für sie oberste Priorität, wenn Betroffene das Gespräch mit ihr suchen: „Erstmal ist es bei der Fessler und da bleibt es auch“. Der Podcast des Studentischen Gesundheitsmanagements ist auf allen gängigen Podcastportalen zu hören. Foto: privat
Neues MINT-Projekt
[red] Fachkräfte fehlen überall – ob in den Naturwissenschaften, im Ingenieurwesen, in Technik, Technologie oder im Handwerk. Was viel in Politik und Gesellschaft beklagt wird, soll ein von der Klaus Tschira Stiftung ermöglichtes Pilotprojekt angehen. Dr. Nicole Marmé, Professorin für Didaktik der Naturwissenschaften, und Jens-Peter Knemeyer von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wollen ein Konzept entwickeln, um verborgene Talente im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu entdecken und zur Entfaltung zu bringen.
Worum geht es? Talentscouts sollen im Rahmen von so genannten MINT- Zukunftstagen in allen fünften und sechsten Klassen Heidelbergs versteckte Talente erkennen und sie für Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik begeistern. So werden am Ende echte Lebensperspektiven geschaffen – vom volkswirtschaftlichen Nutzen ganz zu schweigen.
Ungewöhnlich ist die Herangehensweise. Über künstlerisch-kreative Zugänge, Bewegung wie Yoga oder Tanz und mit Hilfe von Smartphone und Co. soll ermöglicht werden, dass die Teilnehmenden für sich eine Brücke bauen können zwischen bislang noch unentdeckten MINT-Fähigkeiten und ihren Zukunftschancen. Die neueste PISA-Studie zeigt genau diesen Zusammenhang zwischen Kreativität und MINT-Kompetenzen auf. Bei den MINT-Zukunftstagen steht denn auch nicht das bereits vorhandene Fachwissen im Vordergrund, sondern das Entdecken und die kreative Herangehensweise sowie logisches und problemlösendes Denken. Eine große Rolle spielen Smartphones und Tablets. Zum einen, weil sie in der Zielgruppe ohnehin beliebt sind, zum anderen aber auch, weil Studien zeigen, dass gerade Jugendliche damit am schnellsten zu erreichen sind. Themen der MINT-Zukunftstage in den fünften und sechsten Klassen werden Künstliche Intelligenz, Robotik oder Smart City sein - also Herausforderungen, denen sich Jugendliche ohnehin stellen müssen und die sie selbst auch spannend finden. Auf diese Weise, so die Erfahrung aus Vorläuferprojekten, kann das Interesse an Naturwissenschaft, Mathematik und Technik effektiv geweckt werden. Um nachhaltig zu sein, braucht es allerdings einen praktischen Ansatz, der den Jungen und Mädchen erlaubt, sich als selbstwirksam zu erleben.
"Um das Potential dieser Zielgruppe nachhaltig zu heben", so Marmé, "muss der oft ablehnenden Haltung gegenüber MINT möglichst früh in der Schullaufbahn entgegengewirkt werden." Manchmal, weiß sie aus Erfahrung, seien es aber besondere Lebensumstände oder Sprachdefizite, die trotz Begabung auch in den mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern viel verbauen. Begleitend wird mit einer auf zwei Jahre angelegten sozioökonomischen Befragung erfasst, wessen Lebensverhältnisse die Entfaltung von Talenten erschweren. So soll es gelingen, diese bislang wenig in den Fokus genommene Zielgruppe zu erreichen. Darüber hinaus wird im Projekt ein MINT-Kompetenztest entwickelt, bei dem Schüler:innen in Kleingruppen MINT-Aufgaben lösen.
Methodisch ist das durchaus anspruchsvoll. Vorbilder gibt es bislang wenige. Doch davon will sich das ambitionierte Team um Knemeyer und Marmé nicht abhalten lassen. Sie denken ohnehin in großem Maßstab und könnten sich gut vorstellen, dass das Projekt von Heidelberg ausgehend im ganzen deutschsprachigen Raum angewendet werden könnte. Viele dieser "verborgenen Talente", so Marmé, wüssten gar nicht, wie viel Freude ein Beruf in diesem Feld bedeuten könne. Erst recht nicht von den Karrierechancen und den Möglichkeiten der Vereinbarkeit mit Familie.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/informatik.
Foto: Presse/PHHD
Projekt Sehen und Hören
[red] Seh- und Hörbeeinträchtigungen bei Personen in Wohneinrichtungen für erwachsene Menschen mit Behinderung treten häufiger auf als erwartet. Sie bleiben zudem oftmals unerkannt. Das bestätigt eine Untersuchung, an der neben der Pädagogischen Hochschule Heidelberg die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Universität Hamburg beteiligt waren.
Die vom Bayerischen Gesundheitsministerium geförderte und von der Blindeninstitutsstiftung geleitet Studie „Sehen und Hören in Bayern“ (SuHB) zeigt zudem, wie zum einen die Teilhabe im Alltag der Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigung verbessert werden kann und wie zum anderen auch das Personal davon profitiert.
Tabea Sadowski, akademische Mitarbeiterin am Institut für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, erhob zunächst Daten zum Seh- und Hörvermögen von Bewohner:innen aus 13 unterfränkischen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Mithilfe eines Fragebogens haben Mitarbeitende der teilnehmenden Einrichtungen Beobachtungsfragen zum Hör- und Sehverhalten der bei ihnen lebenden komplex beeinträchtigten Menschen beantwortet. Gleichzeitig wurde eine Erhebung am Medizinischen Zentrum für erwachsene Menschen mit komplexer Behinderung (MZEB) durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Beeinträchtigungen beim Hören und Sehen oftmals nicht bekannt sind: So hatten etwa 88 Prozent der Personen eine Sehbeeinträchtigung; in rund 40 Prozent der Fälle war diese vor einer Untersuchung im MZEB jedoch nicht bekannt. 72 Prozent der Personen hatten eine Beeinträchtigung des Hörvermögens, von denen es sogar bei 69 Prozent nicht bekannt war. In der Studie wurde überdies deutlich, dass Hörminderungen im Vergleich zu Sehbeeinträchtigungen seltener und später erkannt werden. Zudem ist zu vermuten, dass eine Hörminderung bei Menschen mit bereits bekannter Sehbehinderung häufig übersehen wird. „Wenn übersehen wird, dass komplex behinderte Menschen nur wenig oder gar nichts sehen oder hören, hat das große Auswirkungen auf deren Selbstbestimmung im Alltag und die Teilhabe in allen Lebensbereichen“, sagt Johannes Spielmann, Vorstand der Blindeninstitutsstiftung, „denn eine zusätzliche Sinnesbehinderung erfordert ein ganz anderes, barrierefreies Setting und vor allem entsprechende Kenntnisse der begleitenden Fachkräfte.“
Im zweiten Teil der Studie nahm ein Forschungsteam der LMU München und der Universität Hamburg die Rahmenbedingungen in den Wohnangeboten der Behindertenhilfe unter die Lupe. Dabei stellten sie unter anderem fest, dass die Barrierefreiheit in Bezug auf Sehen und Hören selten mitgedacht wird, Hörbeeinträchtigungen leicht übersehen werden und Mitarbeitende in den Einrichtungen einen hohen Bedarf an Schulungen haben.
„Die Erkenntnisse aus der Studie zeigen, dass wir die Lebensqualität und Teilhabe von Menschen mit komplexen Behinderungen in Wohnangeboten durch gezielte Maßnahmen und Sensibilisierung erheblich verbessern können“, betont Elisabeth Rieber, zuständig für die Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen des Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention. Genau hier setzt die Broschüre "Sehen und Hören mitdenken" an, in der die Forschenden aus ihren Ergebnissen konkrete Verbesserungsmaßnahmen ableiten. Mitarbeitende erhalten praxisnahe Tipps, wie das gemeinsame Miteinander im Wohnalltag gestaltet werden kann. Denn oftmals helfen bereits kleine Veränderungen bei der Umgebungsgestaltung oder in der Kommunikation, um die Rahmenbedingungen für Personen mit Hör- und/oder Sehbeeinträchtigung sowie für die Mitarbeitenden zu verbessern.
Weitere Informationen finden Sie unter www.blindeninstitut.de/suhb sowie unter www.ph-heidelberg.de/taubblindheit
Foto (privat): v. l.: Tabea Sadowski, Pädagogische Hochschule Heidelberg; Dr. Stefanie Holzapfel und Dr. Marie-Luise Schütt, Universität Hamburg; Barbara Heindl, Ludwig-Maximilians-Universität München
Auftakttreffen 2024: Mentoringprogramm m.powerment
[red] Die jährliche Auftaktveranstaltung des Mentoringprogramms für Postdoktorand:innen, Junior- und Tenure-Track-Professor:innen der Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs fand am 21. Juni mit 28 Mentees an der PH Karlsruhe statt. Austausch und Vernetzung der Mentees aus drei Programmrunden und von sechs Hochschulstandorten standen im Mittelpunkt des Treffens.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Annette Worth, Prorektorin für Forschung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, konnten erstmalig Mentees nach der zweijährigen Programmphase mit einem Zertifikat verabschiedet werden.
In der folgenden Podiumsdiskussion wurde der Frage nachgegangen, was ein gelungenes Mentoring ausmacht. Hierzu wurde ein bereits etabliertes Tandem aus Mentee und Mentor:in befragt: Was waren ihre Erfahrungen bei dem ersten Austausch? Wie gestaltete sich das Mentoring sowohl auf inhaltlicher als auch organisatorischer Ebene? Jun. Prof. Dr. Heiko Holz (PH Ludwigsburg) und Prof. Dr. Christian Spannagel (PH Heidelberg) kamen überein, dass eine vertrauensvolle und offene Kommunikation zentral für die Mentoringbeziehung ist, ebenso eine klare Themenagenda für jedes Treffen. Dr. Mirjam Maier-Röseler (PH Karlsruhe) wurde stellvertretend für die 17 neu ins Programm aufgenommenen Mentees nach ihren Wünschen und Erwartungen befragt. Annette Ehmler, Programmverantwortliche für ein ähnliches Mentoring-Programm an der Universität Greifwald, berichtete von den dortigen Erfahrungen und stellte insbesondere den Nutzen des Mentorings für die Mentor:innen dar.
Für die Mentees der ersten beiden Programmrunden wurde am Nachmittag ein Workshop zum Thema „Stressmanagement und Resilienz“ angeboten. Besonders in den Postdoc- und Tenure-Track-Phasen sind die Wissenschaftler:innen permanent unterschiedlichen Stresssituationen ausgesetzt: Das Vorantreiben der eigenen wissenschaftlichen Karriere und die beruflichen Anforderungen im Rahmen der Stelle sollen Hand in Hand gehen, führen aber mitunter auch zu zeitlichen und ressourcentechnischen Herausforderungen.
Für die neu aufgenommenen Mentees fand parallel eine Einführung in das Peer-Mentoring statt. Neben grundlegenden Fragen wie „Was ist Peer-Mentoring?“ oder „Was ist der Mehrwert des Peer-Mentoring?“ wurden auch konkrete Praxis-Tipps und eine Einführung in die Methoden der kollegialen Beratung vermittelt.
Zu m.powerment
Mit dem Mentoringprogramm m.powerment unterstützen die Pädagogischen Hochschulen promovierte Wissenschaftler:innen dabei, ihre Potentiale zu reflektieren, verschiedene Karrierewege und -chancen zu erkennen und so ihre individuelle berufliche wie auch persönliche Entwicklung fokussiert voranzutreiben. Das Konzept von m.powerment beinhaltet mehrere Programmbausteine: Kernelement ist das one-to-one -Mentoring in Tandems. Jeder bzw. jedem Mentee steht eine erfahrene Professorin oder ein erfahrener Professor beratend und begleitend zur Seite (m.tandem). Außerdem profitieren die Wissenschaftler:innen in der Qualifizierungsphase vom Aufbau eines hochschulübergreifenden interdisziplinären Netzwerks. In Peer-Teams beraten und unterstützen sich die Mentees gegenseitig (m.peer). Das Begleitprogramm (m.pulse) umfasst Workshops und Veranstaltungen zu karriererelevanten Schlüsselqualifikationen unter anderem aus den Bereichen Führung und Selbstführung in der Wissenschaft, Wissenschaftskommunikation und strategische Netzwerkbildung. Die Programmrunden sind auf je zwei Jahre Laufzeit ausgelegt und starten und enden jährlich mit einer gemeinsamen Auftakt- und Vernetzungsveranstaltung (m.point).
2022 als Pilotprojekt an den Pädagogischen Hochschulen Karlsruhe, Ludwigsburg und Schwäbisch Gmünd gestartet, richtet sich m.powerment seit 2023 an Forschende aller Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs. Begleitet wird das hochschulübergreifende Programm durch die Programmkoordinator:innen der sechs PH-Standorte und die Graduiertenenakademie der Pädagogischen Hochschulen (graPH). Mehr zu m.powerment finden Sie auf der Seite der Graduiertenakademie der Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs.
Eine gemeinsame Pressemitteilung der Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs
Foto: PH Karlsruhe
Bewegte Hochschullehre
[red] Das interdisziplinäre Forschungskolleg CORPUS entwickelt ein körperorientiertes Seminarprofil für die Präsenz- und Onlinelehre. Im neuen Bildungsplausch sprechen Prof. Dr. Ilona Esslinger-Hinz und Kamilla Megel über ihre Ziele, die fächerübergreifende Zusammenarbeit und das Promovieren im Forschungskolleg. Außerdem: Tenure-Track als neuer Karriereweg und Mini-Fußball im Sportunterricht. Sie finden diese und weitere Folgen unter https://www.ph-heidelberg.de/bildungsplausch sowie in Ihrer Podcast-App! Foto: Presse/PHHD
Kinder lernen gerne Fremdsprachen
[mw] Welchen Stellenwert genießt der Fremdsprachenunterricht in der Grundschule? Das hat Prof. Dr. Jutta Rymarczyk, Professorin für englische Sprache und ihre Didaktik, in ihrer Studie "KiwiS" Grundschüler:innen gefragt. Die Ergebnisse präsentiert sie im Podcast Bildungsplausch und zeigt, welche Auswirkungen frühes Fremdsprachenlernen auf die Entwicklung der Kinder hat. Diese und weitere Folgen finden sich unter https://www.ph-heidelberg.de/bildungsplausch oder in gängigen Podcast-Apps. Foto: hop
Eröffnung der Forschungsgalerie
[hop] Ob Schulentwicklung oder Fremdsprachenunterricht, Nachhaltigkeit oder Inklusion, um nur einige Beispiele zu nennen: Forschung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ist so vielfältig wie die Themen, die in Studium und Lehre vermittelt werden. Um aktuelle Forschungsprojekte und die jeweils verantwortlichen wissenschaftlichen Expert:innen noch sichtbarer zu machen, eröffnet die Hochschule am Mittwoch, 23. Oktober 2024 gegen 19 Uhr die neue Forschungsgalerie im Erdgeschossflur im Altbau.
Wissenschaftler:innen präsentieren dort ihre Arbeiten in Form einer ansprechenden Postergalerie - und sind vor Ort, um über ihre Forschungen in lockerem Ambiente ins Gespräch zu kommen. Die Posterpräsentationen wechseln mehrmals im Jahr, um einen möglichst umfassenden Einblick ins wissenschaftliche Know-how der Hochschule zu geben.
Die Eröffnung der Forschungsgalerie erfolgt im Rahmen eines feierlichen Empfangs nach Ende der Akademischen Soiree etwa gegen 19:00 Uhr: Prorektor Prof. Dr. Alexander Siegmund wird die Vernissage mit einer kurzen Einführung eröffnen - anschließend kann die Ausstellung bei kleinen kulinarischen Genüssen besucht werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Foto: PHHD/Presse
Stifterverband zeichnet Medienbildungsmodul aus
[Berlin/Heidelberg] Alle Bachelor-Lehramtsstudierenden der Pädagogischen Hochschule Heidelberg müssen ein Grundlagenmodul zur Medienbildung unter dem Motto "Digitale Kompetenzen für alle!" belegen. Hier erfahren sie, wie sie digitale Medien im Unterricht sinnvoll einsetzen können. Für diese feste Verankerung der Medienbildung in der Lehrkräfteausbildung vergibt der Stifterverband die Hochschulperle des Monats August.
Das Grundlagenmodul Medienbildung ist das Modul seit 2022 verpflichtender Bestandteil aller Bachelor-Lehramtsstudiengänge der Hochschule. Das Modul führt die angehenden Lehrkräfte in zentrale Themen der Medienbildung ein und vermittelt ihnen anwendungsbezogen didaktische Kompetenzen für den Einsatz von Medien im Unterricht. Vor der Einführung des Grundlagenmoduls lag der Anteil an curricularen Angeboten zur Vermittlung digitaler Kompetenzen je nach Lehramtstypus zwischen 40 und 50 Prozent, was noch immer dem bundesweiten Durchschnitt entspricht.
Das Modul setzt sich aus einer Vorlesung und einem Seminar zusammen, die inhaltlich stets überarbeitet werden, um aktuellen Themen der Medienbildung wie etwa den Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft, Bildung und Schule Rechnung zu tragen. In den Seminaren stehen die Rolle digitaler Lernangebote in verschiedenen mediendidaktischen Szenarien sowie die Gestaltung eigener Lernmedien im Vordergrund. Konkrete Regelungen und Anwendungsempfehlungen wie etwa für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Bildungsbereich werden hier diskutiert und ausprobiert.
Die Seminare umfassen dabei maximal 25 Studierende. So können alle angemessen betreut werden und ihre praktische Seminararbeit am Ende des Semesters erfolgreich abschließen. Das bedeutet: Bei bis zu 350 Modulteilnehmenden pro Semester müssen mindestens zwölf Seminare angeboten werden. Da das Modul an der Pädagogischen Hochschule bereits am Anfang der Lehrkräfteausbildung in Medienkompetenzen und -didaktik einführt, können die angehenden Lehrer.innen auf die hier erlernten digitalen Kompetenzen im Lauf ihrer weiteren Ausbildung zurückgreifen und diese vor Berufsbeginn weiter schulen und vertiefen.
"Das Grundlagenmodul vermittelt Future Skills wie digitale Kompetenzen und verankert diese zuverlässig in der Lehrkräfteausbildung. Das ist bisher bundesweit noch viel zu selten der Fall. Damit ist es ein Vorbild für Modelle zum Erwerb von Medienkompetenzen für die Fachwissenschaften, die Fachdidaktiken und die Bildungswissenschaften“, so die Jury des Stifterverbandes zu ihrer Entscheidung, die Hochschulperle des Monats August an das Grundlagenmodul zu vergeben. „Auszeichnungswürdig sind insbesondere die verpflichtende Verankerung im Lehrplan, gerade zu Beginn des Studiums, und der hohe didaktische Aufwand zur anwendungsbezogenen Vermittlung zentraler Elemente der Medienbildung."
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/gmb sowie unter www.stifterverband.org/hochschulperle.
Foto: Presse/PHHD
Höchstetter-Stiftungspreis vergeben
[velo] Anton Huber, Celine Schäfer und Marco Schäfer sind die Preisträger:innen des Höchstetter-Stiftungspreises für das Sommersemester 2024. Mit diesem würdigen die Pädagogische Hochschule Heidelberg und die Klaus Höchstetter Stiftung jedes Semester exzellente Leistungen bei wissenschaftlichen Abschlussarbeiten im Masterstudium. Der Preis ist mit jeweils 500 Euro dotiert. Die Laudatio hielt Professor Dr. Karl-Heinz Dammer, Prorektor für Studium, Lehre und Internationalisierung, im Rahmen der Verabschiedung der Absolvent:innen am 20. Juli 2024.
Anton Huber hat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg den Masterstudiengang E-Learning und Medienbildung (ELMEB) absolviert. In seiner Abschlussarbeit hat er sich mit dem Thema "Selbstreguliertes Lernen in der digitalen Berufsbildung im Bankenbereich" beschäftigt. Da das selbstregulierte Lernen zu informellem arbeitsbezogenem Lernen bislang wenig beforscht ist, kommt Huber mit seiner systematischen Replikation einem Forschungsdesiderat nach: Der Absolvent hat den "Self-Regulated Learning at Work Questionnaire" zunächst ins Deutsche übersetzt, ihn im Anschluss einer Unternehmensgruppe für Dienstleistungen im Bankenbereich ausgegeben und mittels der Stichprobendaten die Analysen zweier bestehender Studien systematisch wiederholt. Für Prorektor Dammer steht die Arbeit in beispielhafter Weise für die beiden Säulen des ELMEB-Studiengangs, nämlich Wissenschaftsfundierung und Praxistransfer. Die Masterarbeit zeichne sich neben dem hohen Sprachniveau durch die äußerst sorgfältige Dokumentation der Daten und Analysen sowie durch die Open-Access-Veröffentlichung aus.
Celine Schäfer und Marco Schäfer sind beide Absolvent:innen des Master of Education Lehramt Sekundarstufe I. Ihre Masterarbeit haben sie gemeinsam zu dem Thema "Qualitative Analyse von Ausprägungen und Entwicklung des Geschichtsbewusstseins bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen" geschrieben. Die Arbeit untersucht die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen über die Schulzeit hinweg nach einem differenzierten Kriterienkatalog, der verschiedenste Aspekte des Geschichtsbewusstseins berücksichtigt. Sie kann damit empirisch belegen, dass und wie sich dieses Bewusstsein in den meisten Fällen erweitert sowie differenziert. Für Professor Dammer zeichnet sich die Arbeit zum einen durch die Gesellschaftsrelevanz des Forschungsthemas aus. Darüber hinaus haben Celine Schäfer und Marco Schäfer mit 52 Personen eine für Masterrbeiten außergewöhnlich hohe Anzahl an Proband:innen befragt. Zum anderen ergibt sich durch die Wahl des Hilfsmittels ein entsprechend differenziertes und damit aussagekräftiges Bild, das wiederum für den zukünftigen Geschichtsunterricht relevant ist.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg sowie die Klaus Höchstetter Stiftung gratulieren Anton Huber, Celine Schäfer und Marco Schäfer herzlich zu der Auszeichnung. Sie wünschen den Absolvent:innen für ihren weiteren Weg alles Gute.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/hoechstetter-stiftungspreis.
Foto: Presse/PHHD
Dr. Florian Schindler zum Juniorprofessor Inklusive Bildung ernannt
[velo] Die Hochschule hat Dr. Florian Schindler im September 2024 zum Juniorprofessor "Inklusive Bildung" ernannt. Die Brückenprofessur ist dem Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB), dem Institut für Erziehungswissen-schaften und dem Institut für Sonderpädagogik zugeordnet. Neben seiner Forschung wird Schindler in den lehramtsbezogenen Studiengängen lehren. Als Juniorprofessor mit Tenure Track hat er zudem die Leitung der Nachwuchsgruppe des AW-ZIB inne.
Dr. Florian Schindler ist äußerst engagierter Wissenschaftler aus der Praxis: Im Anschluss an sein erstes und zweites Staatsexamen hat er seine wissenschaftliche Laufbahn parallel zur Tätigkeit als Lehrer für Sonderpädagogik und Gesamtschulrektor verfolgt. Sein Portfolio überzeugt dabei insbesondere durch seine Breite sowie seine bildungs- und gesellschaftswissenschaftliche Relevanz: "Im Transformationsprozess zu einem inklusiven Bildungssystem sind nicht nur inklusive Praktiken von Bedeutung, sondern auch bildungswissenschaftliche Erkenntnisse zu wirksamen Lehr- und Lernstrategien, zur Beseitigung von Barrieren und zur Gestaltung eines chancengerechten Bildungswesens", meint Schindler. Seine Forschungsschwerpunkte liegen dementsprechend im Bereich der Professionsforschung in inklusiven Settings und bei inklusiven Lehr-Lern-Prozessen, insbesondere im Kontext des Mathematiklernens unter erschwerten Bedingungen. Schindler hat zudem Erfahrungen in der universitären Lehre sowie in der Fortbildung von Lehrkräften insbesondere in Bezug auf die Umsetzung des gemeinsamen Lernens, den Medieneinsatz in inklusiven Settings und dem Umgang mit herausforderndem Verhalten im Unterricht.
"Mit großer Freude trete ich meine Juniorprofessur an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg an. Ich freue mich sehr darauf, angehende Lehrkräfte auf eine Tätigkeit in der Schule vorzubereiten und gemeinsam mit dem Team des AW-ZIB zum Thema Inklusion im Bildungsbereich zu arbeiten sowie an der Erforschung und Weiterentwicklung der Arbeit von Bildungsfachkräften mitzuwirken, so Schindler.
Weitere Informationen finden Sie in Kürze unter www.ph-heidelberg.de/aw-zib.
Zur Person
Florian Schindler hat an der Technischen Universität Dortmund ein sonderpädagogisches Lehramtsstudium mit den Schwerpunkten Lernen und Sprache absolviert. Nach dem 2. Staatsexamen war Schindler fünfzehn Jahre als Lehrer für Sonderpädagogik an einer Gesamtschule in Dorsten tätig. Hier hat er den Fachbereich Inklusion koordiniert und hatte zuletzt die Position eines Gesamtschulrektors inne. Daneben war er in der staatlichen Lehrerfortbildung aktiv. Zwischen 2015 und 2021 hat er berufsbegleitend an der TU Dortmund mit einer Arbeit zum Thema Schulassistenz und der hierin agierenden Akteur:innen promoviert. Ebenda hatte Schindler zwischen 2012 und 2022 mehrere Lehraufträge inne. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat Schindler im September 2024 zum Juniorprofessor mit Tenure Track ernannt.
Foto: Presse/PHHD
Neue Sprecherinnen der Postdocs
[red] Den Postdocs der Hochschule, die sich für eine Laufbahn in der Wissenschaft interessieren bzw. entscheiden, steht ein Netzwerk zur Verfügung, das den Austausch und die Vernetzung der Postdocs über Disziplinen und Fakultätsgrenzen hinweg fördert. Mit Dr. Maike Petersen und Dr. Jana Steinbacher hat das Netzwerk nun zwei neue Sprecherinnen. Sie folgen auf Dr. Saskia Schreiter, die von der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd zur Professorin berufen wurde.
Die Zeit zwischen Promotion und Habilitation ist äußerst anspruchsvoll: So stehen zum Beispiel wenige Stellen zur Verfügung und die Anforderungen hinsichtlich exzellenter Forschung, herausragender Publikationen, umfangreicher Lehrtätigkeiten und Erfahrungen in der akademischen Selbstverwaltung sind hoch. Um sich in dieser Phase ihrer beruflichen Laufbahn bestmöglich gegenseitig zu unterstützen, sind die Postdocs der Hochschule seit rund acht Jahren in einem Netzwerk organisiert. Unterstützt werden sie dabei vom Prorektorat für Forschung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie der Graduate School.
Mit Dr. Maike Petersen und Dr. Jana Steinbacher wurde jüngst zwei neue Sprecherinnen des Netzwerkes gewählt. Petersen und Steinbacher wollen die Interessen, Herausforderungen und Bedarfe der Postdocs sichtbar machen und vertreten: „Uns ist insbesondere die fachübergreifende Vernetzung der Postdocs untereinander wichtig, um sich zu den relevanten Themen in dieser Qualifizierungsphase austauschen zu können. Gemeinsam mit dem Prorektorat sowie der Graduate School werden wir zudem daran arbeiten, dass alle Postdocs ihre spezifische Expertise und ihre Kompetenzen in den Forschungs- und Lehralltag der Pädagogischen Hochschule Heidelberg einbringen und bedarfsgerecht weiterentwickeln können.“
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/postdocs.
Zu den Personen
Maike Petersen hat an den Universitäten Würzburg und Freiburg Geographie studiert. Im Anschluss arbeitete sie am Südasien-Institut der Universität Heidelberg als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem durch die DFG geförderten Projekt über Holzkohleproduktion in Kenia. 2021 wurde Maike Petersen in Heidelberg mit ihrer Arbeit zu den sozialen und umweltwissenschaftlichen Wechselwirkungen der Holzkohleproduktion promoviert. Seit Februar 2022 ist sie in der Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule im Wissenschaftsmanagement beschäftigt und koordiniert verschiedene Projekte mit Bezug zu Geoinformation und Fernerkundung.
Jana Steinbacher hat an den Pädagogischen Hochschulen Karlsruhe und Heidelberg Europalehramt und Bildungswissenschaften studiert. Während ihrer Masterarbeit war sie Fellow im Master Lab #TheNewNormal von Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung zur Förderung studentischer Forschungsarbeiten zur digitalen Transformation an Hochschulen. Seit 2021 ist sie Akademische Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und forscht an der Schnittstelle Bildungswissenschaften, Psychometrie und Educational Technology. 2022 wurde Steinbacher mit dem Nachwuchswissenschaftlerinnenpreis der Hochschule ausgezeichnet. Im April 2024 wurde sie mit ihrer Arbeit zur Anpassungsfähigkeit an digitale Lehr-/Lernbedingungen promoviert. Derzeit arbeitet Steinbacher im EU-Projekt INTERACT-EUROPE 100.
Foto: Presse/PHHD
Buchprojekt zum "Wirksamen Fachunterricht" abgeschlossen
[red] Schulunterricht ist dann erfolgreich, wenn er alle Schüler:innen tatsächlich erreicht und damit wirksam ist. Doch was müssen Lehrkräfte eigentlich können, um ihren Fachunterricht wirksam werden zu lassen? Antworten gibt die größte deutschsprachige Buchreihe zum "Wirksamen Fachunterricht", die nun fertig gestellt wurde.
Unter der Herausgeberschaft von Professor Dr. Markus Rehm (Chemie), Professorin Dr. Dorothee Brovelli und Professor Dr. Markus Wilhelm (beide Pädagogische Hochschule Luzern, Schweiz) sowie Professor Dr. Volker Reinhardt (Freiburg) zeigen Expert:innen in 22 Bänden was einen qualitätsvollen, wirksamen Fachunterricht auszeichnet.
Bei der Antwort auf die Frage, was Lehrkräfte können müssen, um ihren Fachunterricht wirksam werden zu lassen, hat man sich lange am gut erforschten Mathematikunterricht orientiert: Erfolgreiche Lehrkräfte gestalten ihren Mathematikunterricht demnach so, dass sich die Schüler:innen zu jedem Zeitpunkt des Unterrichts durch die Lehrkraft gut geführt fühlen, die Schüler:nnen kognitiv aktiviert sind und sich von ihrer Lehrkraft unterstützt fühlen.
Eine Gruppe von Wissenschaftler:innen unter Federführung der Pädagogischen Hochschule Freiburg, Heidelberg und Luzern ist nun der Frage nachgegangen, ob diese drei Faktoren auch für alle Schulfächer gemeinsam gelten. Professor Rehm (Heidelberg) erklärt, dass die Buchreihe "die Wichtigkeit der Fachdidaktik für die Qualität von Unterricht unterstreicht. Fachdidaktische Kompetenzen einer Lehrkraft ermöglichen eine höhere Unterrichtsqualität, was wiederum die Motivation und die Leistung der Schülerinnen und Schüler fördert."
Für alle zentralen Unterrichtsfächer wurden laut Rehm erstmals fast 400 Expert:innen zu den empirischen Wirksamkeitskriterien ihres jeweiligen Unterrichtsfaches befragt. Aus den Antworten der Expert:innen sind insgesamt 22 Bücher entstanden: Jeder Buchband widmet sich einem Unterrichtsfach wie etwa dem wirksamen Informatik-, Kunst- oder Ethik- / Philosophieunterricht. Die Buchbände dokumentieren einheitlich über alle Fächer hinweg, was die Wirksamkeit des jeweiligen Unterrichtsfachs ausmacht. Ergänzt werden sie durch einen Metaband, der die Ergebnisse aller Fächer zusammenführt und der durch komparative Analysen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der einzelnen Unterrichtsfächer mit einem Fokus auf deren Wirksamkeit herausarbeitet. Die Buchreihe liefert somit zentrale Anregungen für die Unterrichtsvorbereitung, -gestaltung, -reflexion und -forschung.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/chemie bzw. unter paedagogik.de/wirksamer-fachunterricht.
Foto: Presse/PHHD
True Math: Onlineveranstaltungsreihe mit Professor Spannagel
[red] Warum kann man nicht durch 0 teilen? Und warum gilt der Satz des Pythagoras? Viele Menschen haben in der Schule mathematische Sachverhalte als starre Regeln erfahren, die man auswendig lernt, ohne sie zu hinterfragen. Dies geht nicht selten einher mit einem geringen Zutrauen in die eigenen mathematischen Fähigkeiten. Sie denken, dass sie nicht in der Lage sind, die Begründungen zu verstehen.
Die neue Online-Veranstaltungsreihe “True Math” von Prof. Dr. Christian Spannagel möchte hingegen das “wahre Wesen” der Mathematik zeigen. Spannagel, Professor für Mathematik- und Informatikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, vertritt die Idee, dass Mathematik viel mehr mit dem Erkennen und Begründen von Mustern zu tun hat als mit dem Auswendiglernen von Regeln. Mathematisches Denken und Handeln setzen Neugierde, Forschungsdrang und Experimentierfreude voraus - und dazu ist jede:r fähig!
Die von der Daimler und Benz Stiftung geförderte Veranstaltungsreihe wird von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführt. Die wissenschaftsfördernde Stiftung mit Sitz in Ladenburg unterstützt die Konzeption und Durchführung des geplanten Formats zum Thema „Innovative Wissenschaftsvermittlung“ mit einer Summe von rund 28.000 Euro. Die Stiftung hatte in einer Ausschreibung aufgerufen, Anträge einzureichen, durch die wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit vermittelt werden sollen. Aus rund 80 Anträgen wurde das Projekt von Spannagel ausgewählt.
Sechs interaktive Online-Veranstaltungen ab Oktober 2024
Christian Spannagel wird in sechs zweistündigen Online-Veranstaltungen gemeinsam mit den Teilnehmenden verschiedene mathematische Aussagen untersuchen und erarbeiten, warum diese gelten. Zielgruppe sind Menschen im deutschsprachigen Raum im Alter von 16 bis 99 Jahren. Vorausgesetzt wird lediglich ein internetfähiges Gerät. Die Veranstaltungen finden von Oktober 2024 bis Februar 2025 abends statt, damit auch berufstätige Personen teilnehmen können. Die genauen Termine werden noch bekannt gegeben.
Die genutzten interaktiven Video-Streaming-Dienst Plattformen Twitch und Discord ermöglichen einen regen Austausch zwischen allen Beteiligten. Dabei wird nicht nur die Mathematik selbst behandelt, sondern auch deren gesellschaftliche Relevanz thematisiert. In den sozialen Medien verbreiten sich zunehmend unwissenschaftliche Inhalte wie Fake News, die oft als wahr hingenommen und nicht kritisch hinterfragt werden. Gerade in einer Demokratie ist es jedoch essentiell, dass Menschen nicht blind Behauptungen glauben oder Regeln folgen, sondern verstehen wollen, warum etwas gilt oder sinnvoll ist. Mathematik kann helfen, diese Haltung zu entwickeln. Diese Veranstaltungsreihe möchte dazu einen Beitrag leisten.
Twitch-Kanal: https://www.twitch.tv/cspannagel
Discord-Community: https://discord.com/invite/WYgECstu7T
www.ph-heidelberg.de/mathematik
Foto: privat
Anmeldebeginn für neue Zusatzqualifikation "Demokratiebildung"
Prof. Dr. Havva Engin initiiert mit der hochschulübergreifenden Heidelberg School of Education ein neues Qualifikationsangebot für Lehramtsstudierende zum Thema Demokratiebildung. Die Pilotphase startet zum Wintersemester 2024/25 und bietet zunächst Platz für 20 Teilnehmende.
Die Krisen der heutigen Zeit versetzen unsere Gesellschaft in einen permanenten Krisenmodus. Pandemie und Klimawandel, Kriege, Flucht- und Migrationsbewegungen führen vermehrt zu radikalen Positionen in der Bevölkerung, und unser politisches System wird immer stärker unter Druck gesetzt. Gerade in Krisenzeiten braucht es daher eine wehrhafte Demokratie und mündige Bürger:innen, die sich aktiv für die Verteidigung der demokratischen Grundwerte einbringen. Die neue extracurriculare Zusatz-/ Querschnittsqualifikation (ZQQ) „Demokratiebildung“ für angehende Lehrkräfte möchte hierzu ab dem Wintersemester 2024/25 einen Beitrag leisten.
Bildungsinstitutionen – und konkret den Schulen – ist bewusst, welch wesentliche Rolle sie dabei spielen, demokratische Werte zu vermitteln. Die Schule ist einer der wichtigen Orte, an denen Schüler:innen diese Werte aktiv (mit-)erleben können. Entsprechend bedeutsam ist es also, auch die Lehramtsstudierenden frühzeitig an diese Themen heranzuführen, sie für Konfliktpotenziale zu sensibilisieren und ihre demokratiepädagogischen Kompetenzen zu stärken. Mit dem „Leitfaden Demokratiebildung“ des Kultusministeriums wurde in Baden-Württemberg bereits 2019 eine zentrale Grundlage gelegt, um Lehrkräfte in verschiedenen Handlungsfeldern zu unterstützen; die ZQQ wird zahlreiche Aspekte des Leitfadens, etwa den Umgang mit Pluralität und Diversität sowie die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe, ebenfalls aufgreifen und damit inhaltliche Brücken schlagen.
Ziel der Zusatz-/Querschnittsqualifikation ist es, angehende Lehrkräfte fächerübergreifend zu qualifizieren, wobei die Teilnehmenden – je nach originärem Studiengang – einen Schwerpunkt in Demokratiebildung für den Primarbereich oder den Sekundarbereich legen können sollen. In den Lehrveranstaltungen werden sich die Studierenden sowohl mit den Grundlagen der freiheitlich demokratischen Grundordnung als auch mit Gefährdungspotenzialen wie politischem oder religiös motiviertem Extremismus beschäftigen. Als Partner ist die Landeszentrale für politische Bildung involviert, die praxisorientierte Lehraufträge einbringen wird.
Die Initiative zur extracurricularen ZQQ und ihr inhaltliches Konzept stammen von Prof. Dr. Havva Engin, Professorin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Interkulturelle Pädagogik. „Wir fördern Fähigkeiten wie Konfliktfähigkeit, Ambiguitätstoleranz und Diversitätskompetenz – damit unsere künftigen Lehrkräfte auf konkrete, unter Umständen kritische Situationen im Klassenzimmer vorbereitet sind und sie auch im Alltäglichen die Demokratiekompetenz ihrer Schüler:innen stärken können“, erläutert Havva Engin, die außerdem das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik leitet. „Ich freue mich auf die ersten Teilnehmenden, die sich für ein gelingendes Miteinander in Schule und Gesellschaft einsetzen möchten!“
Die ZQQ richtet sich vorrangig an die Studierenden der lehramtsbezogenen Studiengänge der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Universität Heidelberg. Sie umfasst 15 Leistungspunkte in Form eines Basisbausteins, eines Vertiefungsbausteins sowie eines abschließenden Praxisbausteins. Die Anzahl der Teilnehmenden ist in der Pilotphase auf 20 Personen begrenzt. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich auf der Website der ZQQ: www.hse-heidelberg.de/zq-demokratiebildung.
Text: Wiebke Goltz, Foto: Presse/PHHD
Musikatelier: Klangvolles Klassenzimmer
[red] Die Teilnehmenden erwartet am 08. November 2024 von 10:00 – 15:00 Uhr ein „bunter Strauß“ an kreativen Impulsen und praktischen Unterrichtsbeispielen für den Musikunterricht von Klasse 1 bis 6. Diese werden von der Autorin, Lehrerin und Fortbildnerin Katrin Uta Ringger vermittelt und können direkt im Unterricht eingesetzt werden. Hier geht es zum Flyer (PDF, ca ,3MB). Foto: privat
Erfolgreiche Schulung der Ausbildungsberater:innen
Die Schulung der Ausbildungsberater:innen hat im September 2024 wieder an der Hochschule stattgefunden - und dies schon im zehnten Durchgang. Die regelmäßig angebotene, mehrtägige Schulung richtet sich an Lehrkräfte, die Studierende im Integrierten Semesterpraktikum (ISP) unterstützen und das Praktikum an der Schule koordinieren.
Die teilnehmenden Lehrkräfte kamen mehrheitlich von Schulen, die bereits über Erfahrungen mit der Form des ISP verfügen, darüber hinaus wurden auch neue Kooperationsschulen gewonnen.
Die Schulungsmaßnahme wurde vom Zentrum für schulpraktische Studien (ZfS) in Kooperation mit den Seminaren für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte organisiert. Die Zusammenarbeit der Institutionen ist gewinnbringend für den Übergang vom Studium zu Vorbereitungsdienst und dient einem Austausch von Weiterentwicklungsperspektiven in der Lehrer:innenbildung. Die Evaluationsergebnisse des ISP im vergangenen Sommersemester 2024 bestätigen die sehr hohe Zufriedenheit der Studierenden mit ihren Praktikumsschulen und den Ausbildungsberater:innen: Über 92 Prozent aller Studierenden gaben an, dass ihre Schule für das ISP sehr geeignet seien. Das Zusammenwirken aller praktikumsbegleitenden Lehrkräfte und Dozierenden und der "kurze Draht" ins ZfS für alle Beteiligten ist für das erfolgreiche Absolvieren des ISP eine wichtige Basis.
Text: Isolde Rehm, Foto: Presse/PHHD
Ablegen und Erleben: Wassersportprojekt mit Schüler:innen
Segeln, Stand-Up-Paddling oder Paddeln: Vom 1. bis 4. Juli haben Schüler:innen der 3. Klasse der IGH Heidelberg an einem Wassersportprojekt teilgenommen. Es wurde von zwei Lehrkräften der IGH betreut und mit der Segelschule Rhein-Neckar sowie der Pädagogischen Hochschule durchgeführt. Im Rahmen ihres Bachelorabschlusses haben 14 Sportstudierende unter Leitung von Prof. Dr. Peter Neumann die erlebnispädagogische Vermittlung der Disziplinen geplant und geleitet.
Die Wassersportwoche am Neckar hatte zum Ziel, den Kindern vielfältige Bewegungserfahrungen auf den „wilden Gewässern“ des Neckars mit Stand-Up-Paddleboards (SUP), Segelbooten und Paddelbooten zu ermöglichen. Am Ende der Woche sollten die Kinder in der Lage sein, sich mit diesen drei Fortbewegungsmitteln sicher auf dem Neckar zu bewegen.
Das gemeinsame Erlebnis stand dabei stets im Vordergrund, wodurch die Zusammenarbeit innerhalb der Klasse gefördert wurde. Dies konnte durch vorbereitete Kooperationsspiele der Studierenden gewährleistet werden.
Jeder Tag begann mit einem bewegten Warm-Up-Spiel, das mit der ganzen Gruppe durchgeführt wurde, um einander besser kennenzulernen und heiter in den Tag zu starten. Anschließend begannen Kleingruppen von sechs Schüler:innen, begleitet von ihrer studentischen Betreuung, mit dem Stationsbetrieb. Dabei sammelten die Kleingruppen erste Kenntnisse auf dem SUP und Paddelboot. Dank des Know-hows der Segellehrer:innen bekamen die Kinder die Chance, in Optimisten (Ein-Personen-Segelboote) Erfahrungen mit den physikalischen Bedingungen von Wind und Wasser zu sammeln.
Nach einer gemeinsamen Stärkung in der Mittagspause ging es weiter mit einem von Studierenden initiierten Wake-Up-Spiel. Wach und munter meisterten die Kinder anschließend die übrigen Disziplinen. Allerdings musste das Programm wetterbedingt das ein oder andere Mal in den großen Aufenthaltsraum der Segelschule verlegt werden. Dort übten sich die Schüler:innen gemeinsam mit den Lehrkräften in Seemannsknoten und tobten sich beim Basteln und Malen von Segelbooten künstlerisch aus. Ausgepowert und fast trocken reflektierten die Kinder und Studierenden am Ende des Tages zusammen ihre Erfahrungen. Für einige Kinder war der Tag nun zu Ende, während für andere die Übernachtung in Tipi-Zelten bevorstand.
Trotz anfänglichen Respekts vor der Herausforderung des Segelns, der Verantwortung für die Kinder sowie vor Wind und Wetter wurde die erlebnisreiche Woche von allen Seiten als großer Erfolg empfunden. Es wurden persönliche Grenzen überwunden und neue Erfahrungen auf dem Wasser gesammelt. Außerdem konnten die Studierenden sich beim Planen eines Projekts und der Durchführung erlebnispädagogischer Programminhalte beweisen und für die Segelschule eine Handvoll neuer Segelfans gewinnen.
Ein großes Dankeschön geht an die Betreuung durch die Lehrer:innen der IGH, die Organisation und den didaktischen Input durch Herrn Neumann sowie an die Segelschule Rhein-Neckar, welche die Woche ermöglicht hat.
Text und Foto: Fach Sport
Mathematikstudierende auf Projektreise in Linz
Vom 4. bis 7. Juli waren Mathematikstudierende im Rahmen des Erasmus+-Projekts AuthOMath auf Projektreise in Linz. Mit dabei waren Studierende der PH Heidelberg, der Universidad de Cantabria und der University of Edinburgh, wo sie auf ihre Kommiliton:innen der School of Education der Johnannes-Kepler-Universität trafen. Das EU-Projekt AuthOMath wird von Prof. Dr. Guido Pinkernell geleitet.
Neben Professor Pinkernell und Gunter Ehret, Projektmitarbeiter und Doktorand in Mathematikdidaktik, nahmen von Heidelberger Seite Patrick Galm, Master-Absolvent und Mitarbeiter in der Heidelberger Mathebrücke, sowie Nadja Günthner, Benedikt Reismann, Mathea Scheit und Dirk Zimmermann teil. Sie sind Mathematikstudierende, die im Sommersemester 2024 an einem Didaktik-Seminar bei Prof. Dr. Pinkernell teilnahmen, das die Entwicklung digitaler Aufgaben auf der Grundlage didaktischer Überlegungen zum Inhalt hat.
Mathias Tejera, Projektmitarbeiter und Organisator des Treffens an der JKU Linz, hat einen sehr angenehmen Rahmen für ein anspruchsvolles Programm geschaffen. Am ersten Tag, der den Studierenden reichlich Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen bot, stellte Professor Pinkernell den Studierenden das Projekt AuthOMath vor und ließ sie mit Beispielaufgaben arbeiten, die verschiedene Potentiale des Aufgabentyps verdeutlichten. Der Nachmittag wurde von zwei Studierenden der UC eröffnet, die von Ergebnissen beim Einsatz formativen Feedbacks, das der digitale Aufgabentyp bietet, berichteten.
Es folgten Vorträge von Guido Pinkernell zu den zugrundeliegenden didaktischen Überlegungen sowie zu einem strukturierten Vorgehen beim Erstellen der Aufgaben unter Berücksichtigung der Didaktik. Am Ende der Arbeit stand – wie an jedem der folgenden Tage - die reflective diary time, bei der die Studierenden nochmal ihren Lernzuwachs anhand von Impulsfragen reflektierten.
Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von Prof. Dr. Hans-Georg Weigand, in dem der Zusammenhang von Kompetenzen, Grundvorstellungen und dem Einsatz digitaler Medien verdeutlicht und mögliche Forschungsfragen in diesem Bereich herausgearbeitet wurden. Es folgten Kurse, die das Erstellen digitaler Aufgaben mit GeoGebra (Guillermo Bautista, JKU), STACK (Dr. George Kinnear, UoE) sowie die Integration der beiden Softwaren (Guido Pinkernell) zum Inhalt hatten. Schließlich begann eine Gruppenarbeitsphase, in der die Studierenden eigene Ideen für eine digitale Aufgabe entwickeln sollten, wobei in den einzelnen Gruppen Studierende aller Hochschulen vertreten waren. Neben dem Austausch wurden so Synergieeffekte genutzt, da die Studierenden Expertise in sehr unterschiedlichen Bereichen mitbrachten.
Am dritten Tag wurde diese Gruppenarbeit vormittags fortgesetzt. Am Nachmittag stand ein Besuch des Ars Electronica Centers auf dem Programm.
Am vierten Tag schließlich beendeten die Studierenden ihre Arbeit und präsentierten ihre digitalen Aufgaben den beeindruckten Professoren, was gleichzeitig der Auftakt zu einem Treffen der Projektverantwortlichen im Anschluss war.
Die Studierenden zogen ein durchweg positives Fazit aus dem Linz-Aufenthalt. Patrick, der bereits Erfahrungen mit STACK-Aufgaben hat, konnte diese auffrischen und vertiefen, insbesondere was die Integration von GeoGebra-Applets angeht. Mathea erwähnte neben der Gruppenarbeit an den Aufgaben vor allem den beeindruckenden Besuch des Ars Electronica Center als Highlight. Nadja fand die Beschäftigung insbesondere mit GeoGebra gewinnbringend, auch für andere unterrichtliche Zusammenhänge. Luis von der UC, der durch Prof. Dr. Diego Mantecon auf das Projekt aufmerksam wurde, kannte sich schon mit STACK aus und fand insbesondere die Verbindung mit GeoGebra interessant. Leire, ebenfalls aus Cantabria, erwähnte den Vortrag von Prof. Dr. Hans-Georg Weigand als Highlight. Maria von der UoE, die über Projektmitarbeiterin Konstantina Zerva auf das Treffen aufmerksam wurde, lobte vor allem die Zusammenarbeit mit Studierenden aus anderen Ländern, bei der sie insbesondere den didaktischen Aspekt des adaptiven Feedbacks gelernt hat. Alle erwähnten die Begegnung mit „tollen Leuten“, bzw. „nice people“, den Austausch über europäische Kulturen hinweg, zum Beispiel was Tagesabläufe oder auch unterschiedliche Computer-Tastaturen betrifft, als gewinnbringende Erfahrung.
Text: Gunter Ehret, Foto (privat): Gemeinsames Abendessen im Julius Raab Heim
Körpersprache interkulturell
Am 20. Juni fand der Gastvortrag von Prof. Dr. Christa Heilmann mit dem Titel „Ich sehe was, was du nicht siehst – Körpersprache im interkulturellen Kontext“ statt. Die vom Fachgebiet Sprecherziehung organisierte Veranstaltung hat zahlreiche Interessierte angezogen. Sprechwissenschaftlerin Heilmann, eine Expertin für interkulturelle Kommunikation und Körpersprache, behandelte die Frage, wie wir nonverbal in einem multikulturellen Umfeld kommunizieren und welche Missverständnisse dabei entstehen können.
Heilmann betonte, dass nonverbale Kommunikation eine wesentliche Rolle in der interkulturellen Kommunikation spielt. Sie hob die Notwendigkeit hervor, sich auf wesentliche Unterschiede und potenzielle Missverständnisse vorzubereiten, da es unmöglich sei, alle kulturellen Nuancen zu kennen.
Heilmann erläuterte, dass interkulturelle Kommunikation viele Kulturen, Normen und Verhaltensweisen umfasst, und stellte drei Schwerpunkte heraus: Körpersprache bzw. Ausdruck, interkultureller Kontext und Critical Incidents. Sie erklärte, dass die Unterscheidung zwischen Körpersprache und Körperausdruck entscheidend sei, wobei Körpersprache klar definierte Bedeutungen hat, während Körperausdruck auf subjektiver Interpretation und Erfahrung basiert.
Im weiteren Verlauf identifizierte Heilmann vier grundlegende Elemente der Körpersprache: Mimik (Gesichtsausdrücke und Blickkontakt), Gestik (Hand- und Armbewegungen), Kinesik (Körperbewegungen und -haltung) und Proxemik (Umgang mit räumlicher Nähe und Distanz). Diese Elemente variieren stark zwischen verschiedenen Kulturen und beeinflussen die Wahrnehmung und Interpretation von nonverbalen Signalen.
Heilmann führte auch drei Wahrnehmungsebenen der Körpersprache ein: Potentialität, die Hinweise auf die maximale Möglichkeit und Intensität einer Bewegung gibt, Konkretheit, was tatsächlich gesehen wird und mit Erinnerung und Erfahrung abgeglichen wird, und Konventionalität, die feste Bedeutung von Körperbewegungen beschreibt. Sie verdeutlichte diese Ebenen anhand von Beispielen, darunter ein Foto eines möglicherweise niedergeschlagenen Kindes. Die Interpretation der Emotion wurde anhand der drei Wahrnehmungsebenen und den vier Elementen der Körpersprache vorgenommen.
Die Bedeutung von Critical Incidents – entscheidende Momente, die zu Missverständnissen führen können – wurde ebenfalls betont. Diese Situationen erfordern gründliche Vorbereitung und wechselseitige Information, um Fettnäpfchen zu vermeiden. Heilmann hob hervor, dass im interkulturellen Kontext Basiskompetenzen wie Verhaltens-, Kommunikations- und Verstehenskompetenz essenziell sind und dass es wichtig ist, sich mit Stereotypen, Kulturstandards, Normen, Werten und Höflichkeitskonzepten auseinanderzusetzen. Ein Beispiel aus dem chinesischen Geschäftsleben verdeutlichte dies: Der Händedruck ist weich und lediglich eine Berührung, während die Reihenfolge der Begrüßung nach Rang und Alter erfolgt. Somit wird eine Begrüßungssituation zu einem Critical Incident, sollten mehrere Kulturen aufeinandertreffen, die unterschiedliche Normen für eine Begrüßung haben.
Im Fazit betonte Heilmann, dass es bei der interkulturellen Kommunikation um Aufmerksamkeitssensibilisierung, Beachtung der Mehrdimensionalität und wechselseitigen Erfahrungsaustausch geht. Normative Vorgaben sollten abgebaut werden, um eine respektvolle und empathische Kommunikation zu fördern. Für interkulturelle Lernorte bedeutet dies, dass Critical Incidents analysiert und entsprechende Strategien entwickelt werden müssen, um Kulturschocks zu vermeiden. Voraussetzung dafür sind Respekt, Wissen, Reflexion und Empathie. Heilmann schloss den Vortrag mit einer Fragerunde ab. Die Teilnehmenden wurden ermutigt, interkulturelle Missverständnisse zu klären und strukturiert anzugehen, um eine erhöhte Handlungskompetenz zu erreichen. Nur so kann eine respektvolle und effektive Kommunikation in multikulturellen Umfeldern gewährleistet werden.
Text: Gabriel Weiß, Foto: Christa Heilmann, Quelle: Soroptimisten Marburg
Besuch aus Polen
Zehn Studierende der Universität der Kommission für Nationale Bildung in Krakau, Polen, besuchten bei einer vom Deutschen Akademischen Austauchdienst DAAD geförderten Studienreise vom 24. bis 27. Juni die Pädagogische Hochschule Heidelberg. Die Studienreise wurde von Prof. Dr. Małgorzata Świder geleitet, längjährige Projektpartnerin im Fach Geschichte.
Das Team der Hochschule, das den Besuch organisiert hatte, bestand aus Prof. Dr. Bettina Degner, Dr. Mario Resch und Henrike Schön.
Die Studierenden des polnisch-tschechischen Doppelstudiengangs zur mitteleuropäischen Geschichte hatten ein vielfältiges Programm in Heidelberg. Neben Lehrveranstaltungen zur Fachdidaktik Geschichte informierten sie sich über das Thema Antizganismusprävention und besuchten das Universitätsarchiv. Eine historische Führung durch die Altstadt, ein Besuch des Heidelberger Schlosses und ein gemeinsames Abendessen auf Einladung des Akademischen Auslandsamts rundeten den Besuch ab.
Bei der Abschlussbesprechung mit Prorektor Prof. Dr. Karl-Heinz Dammer bedankten sich die Teilnehmer:innen der Studienreise für die vielfältigen Einblicke, die sie in dieser Woche nehmen konnten. „DAAD-Studienreisen sind ein wunderbares Programm, bei dem fruchtbare Begegnungen und gegenseitiger Austausch in einem kurzen Zeitraum ermöglicht werden. Sie sind zudem ein wichtiges Instrument zur Stärkung der internationalen Hochschulkooperationen unserer Hochschule“, betonte Prof. Dr. Dammer abschließend und bedankte sich herzlich bei Frau Prof. Dr. Małgorzata Świder für deren großes Engagement, das diesen Besuch in Heidelberg möglich gemacht hatte.
Text: Henrike Schön, Foto: Presse/PHHD
Hochschule bekräftigt Engagement zur Optimierung von Gleichstellung
[red] Als eine der ersten Hochschulen Baden-Württembergs hat die Pädagogische Hochschule Heidelberg die Selbstverpflichtung "Auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit bei Berufungen" unterzeichnet. Diese war im Mai von der Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz verabschiedet worden, um strukturelle Geschlechterungleichheiten weiter abzubauen.
Für die Heidelberger Hochschule unterstreicht die Unterzeichnung ihre Bemühung, über alle Fächer und Ebenen hinweg eine angemessene Repräsentation der Geschlechter zu erreichen und langfristig sicherzustellen.
In Deutschland wächst der Anteil von Frauen auf der höchsten akademischen Ebene nur sehr langsam und Frauen sind bei der Besetzung von Professuren nach wie vor unterrepräsentiert. Anders sieht die Situation an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg aus: Fakultätsübergreifend sind aktuell 47,4 Prozent der Professuren mit Frauen besetzt; im sogenannten Mittelbau sind sogar rund 66 Prozent der Mitarbeiter:innen weiblich. „Das zeigt, dass wir insgesamt auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Professorin Dr. Karin Vach. „Wir wollen hier in Zukunft noch genauer hinschauen, um möglichst in allen Fächern paritätisch aufgestellt zu sein. Um den Kandidat:innenkreis für Berufungen zu erweitern, wollen wir außerdem Frauen zum Beispiel für eine wissenschaftliche Laufbahn in den Naturwissenschaften bzw. Männer in der Frühkindlichen Bildung begeistern. Die Teilnahme an der Selbstverpflichtung ‚Auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit bei Berufungen‘ unterstreicht dieses Engagement“, erklärt die Rektorin abschließend.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/gleichstellung-und-diversitaet.
Foto: Presse/PHHD
Gesucht: Studierende mit Interesse, über Inklusion zu forschen
Am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) wird partizipativ geforscht. Bildungsfachkräfte, akademisch Forschende und Studierende planen gemeinsam Forschungsprojekte und führen diese durch. So können alle gleichberechtigt ihre Perspektive, ihre Erfahrungen und ihre jeweilige Expertise einbringen. Die Mitglieder des Forschungsplenums treffen sich einmal in der Woche – und suchen nun Verstärkung aus der Studierendenschaft.
Ellen Horrix, angehende Sonderpädagogin, war vom Sommersemester 2023 bis Ende des Sommersemesters 2024 Mitglied des Forschungsplenums: „Einen Einblick in einen partizipativen Forschungsprozess zu bekommen, war eine interessante und neue Erfahrung. Es war besonders spannend zu sehen, wie bereichernd es für das Forschungsvorhaben war, sich Zeit zu nehmen, um wirklich alle Stimmen zu einem Thema zu hören, da dies im Alltag häufig untergeht. Im Forschungsplenum sind viele unterschiedliche Erfahrungen und Zugänge zum Thema Zusammenarbeit in inklusiven Teams vertreten, was dazu führte, dass für die Zusammenarbeit zentrale Aspekte im Forschungsprozess aus unterschiedlichen Perspektiven angeschaut, diskutiert, beschrieben und nachvollzogen werden konnten. Daraus entstand dann eine vielschichtige und multiperspektivische Darstellung einzelner Themen. Im Studium erfährt man viel über Partizipation und inklusive Zusammenarbeit, im Forschungsplenum bot sich die Gelegenheit, diese Konzepte tatsächlich auch in der Praxis zu erfahren. Dies füllte die theoretischen Inhalte mit Leben und machte verständlicher, worum es dabei wirklich geht. Besonders motivierend war es auch deshalb, weil man im Studium nur selten die Chance hat, selbst partizipativ zu forschen und sich in inklusiven Teams auszuprobieren.“
Horrix führt weiter aus: „Der Forschungsprozess an sich war somit selbst ein wesentlicher Baustein des Forschungsvorhabens: Wir mussten fortlaufend Machtverhältnisse, unterschiedliche Rollen und Rahmenbedingungen wie Zeit oder Verlässlichkeit aushandeln und reflektieren. Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit diesen Themen und die offene Kommunikation in der Forschungsgruppe darüber hat maßgeblich das Forschungsvorhaben beeinflusst und dazu beigetragen, dass wir die Haltung, die wir in der Forschungsgruppe etabliert haben und für andere inklusive Teams für wichtig und lohnend erachten, selbst auch vertreten konnten.“
Nachdem die Forschung zum Thema „Zusammenarbeit in inklusiven Teams“ abgeschlossen wurde, überlegt sich das partizipative Forschungsplenum des AW-ZIB nun eine neue Forschungsfrage. Auch das bevorstehende Forschungsvorhaben wird partizipativ gestaltet sein. Dafür lädt das Forschungsplenum herzlich interessierte Studierende aller Studiengänge zur Teilnahme ein.
Im Wintersemester 2024/25 trifft sich die Gruppe ab dem 14.10.2024 montags von 8.30 – 10.00 Uhr im Senatssaal (Raum 211, Altbau). Interessierte sollten wöchentlich mindestens über ein Semester am Forschungsplenum teilnehmen. Bei Fragen oder Interesse können die Mitglieder des Forschungsplenums unter l-aw-zib-forschungsgruppe@list.ph-heidelberg.de erreicht werden.
Weitere Infos zur partizipativen Forschung am AW-ZIB finden Sie unter: https://www.ph-heidelberg.de/aw-zib/forschung/partizipative-forschung/
Text: Ellen Horrix / Nina Rudolph, Foto: Presse/PHHD
E-Book-Veröffentlichung zur Zusammenarbeit in inklusiven Teams
Am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) wird nicht nur zur Inklusion, sondern auch partizipativ geforscht. Im Forschungsplenum untersuchen akademisch Forschende, Bildungsfachkräfte und Studierende gemeinsam Fragestellungen zu den Themen Vielfalt und Inklusion. Im Sommersemester 2024 haben sie ihr erstes partizipatives Forschungsprojekt zur "Zusammenarbeit in inklusiven Teams" beendet und veröffentlicht.
Am AW-ZIB arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam, forschen und lehren partizipativ. Was bedeutet aber eine Zusammenarbeit in inklusiven Teams? Welche Barrieren in der Zusammenarbeit gibt es – zum Beispiel bezogen auf Entscheidungen, Digitalisierung, Kommunikation oder Mobilität – und wie kann man diese überwinden?
Diesen Fragen sind die Mitglieder des Forschungsplenums, zu dem sich wöchentlich Bildungsfachkräfte, hauptberuflich Forschende und Studierende treffen, nachgegangen. Im Sommersemester 2024 haben sie ihr erstes partizipatives Forschungsprojekt zum Thema "Zusammenarbeit in inklusiven Teams" abgeschlossen. Die zentrale Datengrundlage bildeten die Ergebnisse eines World-Cafés, an dem alle AW-ZIB-Team-Mitglieder teilnahmen. Die Forschungsergebnisse wurden vor Kurzem als E-Book veröffentlicht.
Stephanie Schleer, die zur Promotion an das AW-ZIB abgeordnet ist, berichtet über die Entstehung des E-Books: „Wir haben gemeinsam die Vor- und Nachteile dieser Art der Veröffentlichung besprochen, uns überlegt, wie wir das E-Book für alle zugänglich machen können und wie wir es gestalten wollen. Natürlich dauert so ein Prozess, den man gemeinsam bestreitet, eine ganze Weile. Es gab immer wieder Phasen, in denen wir das Gefühl hatten, gar nicht voranzukommen. Aber ich finde das Ergebnis kann sich jetzt wirklich sehen lassen.“
Die Mitglieder des Forschungsplenums haben das Buch in einfacher Sprache verfasst und selbst eingelesen, so dass zum Beispiel eine einzelne Seite in kurze Leseabschnitte aufgeteilt werden konnte, die einen barrierefreien Zugang gewährleisten. „Die Aufnahmen verdeutlichen auch die Vielfalt im Forschungsplenum, das empfinde ich als sehr gelungen“, so Kathrin Ludwig, die ebenfalls am AW-ZIB promoviert.
„Wir sind stolz, dass wir das erste Projekt abgeschlossen haben. Es richtet sich vor allem an andere inklusive Teams und solche, die es werden wollen “, berichtet Prof. Dr. Karin Terfloth, die gemeinsam mit Prof. Dr. Vera Heyl das AW-ZIB leitet. Für Schleer sind die Ergebnisse gewinnbringend: „Es werden ganz viele Bereiche der Zusammenarbeit angesprochen, in denen es zu Schwierigkeiten kommen kann. Oft wurden gut umsetzbare Lösungsvorschläge gefunden, die auch anderen inklusiven Teams helfen können, ihre Zusammenarbeit zu verbessern.“ Bildungsfachkraft Thilo Krahnke fasst zusammen: „Wir haben alle gemeinsam das World Café geplant, durchgeführt und die gesammelten Informationen ausgewertet. Auch an der Veröffentlichung der Ergebnisse haben alle mitgearbeitet. Vieles hat ziemlich lange gedauert, bis wir uns entschieden haben, wie wir es machen wollen. Das Aufnehmen der Texte hat auch länger gedauert, weil man sich manchmal versprochen hat und dann wieder von vorne angefangen musste. Aber es hat sich gelohnt!“
Die Veröffentlichung der Ergebnisse finden Sie hier:
https://read.bookcreator.com/HpGMitP9r1hU9qpsqRMDwPBkacB3/atPCfarrQ9O8M6lU_sKNgA
Text: AW-ZIB, Foto: Presse/PHHD
Akademische Soiree am 23.10.: Festvortrag von Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg
https://www.ph-heidelberg.de/presse-und-kommunikation/veranstaltungen-termine/details/20241023-akademische-soiree/
Vortrag am 6.11.: Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Armin von Bogdandy zur Entwicklung der EU in Krisenzeiten
https://www.ph-heidelberg.de/presse-und-kommunikation/veranstaltungen-termine/details/20241106-vortrag-von-bogdandy/