Auszeichnungen 2019: Archiv
Johannes Wegenkittl ist der diesjährige Preisträger des Uwe-Uffelmann-Preises. Die Auszeichnung wird von der Abteilung Geschichte der Pädagogischen Hochschule Heidelberg vergeben und erinnert an das Wirken von Professor Dr. Uwe Uffelmann. Den mit 800 Euro dotierten Preis erhält Wegenkittl für seine besonderen Verdienste für die Fachkultur. Die Verleihung fand im Rahmen der Verabschiedung von den Geschichtsexaminierten des Studienjahres 2019 und in Anwesenheit von Renate Uffelmann und Professor Dr. Dirk Uffelmann statt.
Die Laudation für Johannes Wegenkittl hielt Professorin Dr. Petra Degner. Sie hatte hierfür mehrere aktive und ehemalige Mitglieder der Pädagogischen Hochschule sowie der Universität Heidelberg und von Schulen befragt: Allenthalben wurde das Engagement Wegenkittls im Studium und sein ausgeprägtes Interesse für historische Fragestellungen hervorgehoben, aus dem sich ein dauerhafter Austausch mit Lehrenden des Faches entwickelt hat. Ausgeprägt sei, so Degner weiter, auch die Medienkompetenz des Studenten: Diese sei deshalb besonders gefragt, weil Geschichte eben auch ein Medienfach sei und auf allen möglichen Kanälen und in unterschiedlichen Formaten wie etwa Film, Musik und Literatur vertreten ist. Wegenkittl zeichnet sich laut Degner ferner durch seine vielseitige Begabung, sein Interesse für Neues und Unbekanntes sowie seinen Einsatz für Jugendliche aus. Diesen stellte er zuletzt bei dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten unter Beweis, bei dem ein Projekt, das Wegenkittl als Tutor betreut, einen Förderpreis erhielt.
Der Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurde zum wiederholten Male als herausragende Bildungsinitiative für Nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) würdigten erneut den beispielhaften Beitrag des außerschulischen Lernortes zur Umsetzung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und hob insbesondere die inklusive Arbeit des Lernorts hervor. Professorin Dr. Lissy Jäkel und Dr. Ulrike Kiehne nahmen die Urkunde am 20. November 2019 aus den Händen von Staatssekretär Christian Luft und der DUK-Präsidentin Professorin Dr. Maria Böhmer entgegen. Neben dem Ökogarten wurde auch die Abteilung Geographie der Hochschule ausgezeichnet.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) haben die Abteilung Geographie - Research Group for Earth Observation Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg als ausgezeichneten Lernort für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) prämiert. Die Abteilung erhält die Auszeichnung insbesondere für die vorbildliche Verankerung der BNE in ihrem Leitbild. Der Staatssekretär Christian Luft und die DUK-Präsidentin Professorin Dr. Maria Böhmer überreichten die Urkunde am 20. November 2019 stellvertretend an Alina Kuthe sowie weitere Akademische Mitarbeiterinnen der Abteilung Geographie. Neben der Geographie wurde auch der Ökogarten der Hochschule ausgezeichnet.
An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg konnten sich auch dieses Jahr 13 Studentinnen und 1 Student über ein Deutschlandstipendium freuen. Ermöglicht wurden die Stipendien durch die Klaus Höchstetter Stiftung, die BBBank Stiftung sowie die Vector Stiftung. Vergeben wurden die Urkunden am 18. November 2019; der anschließende Empfang gab die Möglichkeit zum persönlichen Austausch.
Das Auswahlkonzept der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zur Zulassung auf einen (lehramtsbezogenen) Studienplatz gilt als bundesweites Referenzmodell: Die Hochschule berücksichtigt soziales Engagement wie zum Beispiel soziale Dienste, ehrenamtliche Tätigkeiten oder Vereinsaktivität im selben Umfang wie die Abiturnote; dies gilt deutschlandweit als einzigartig. Das Deutschlandstipendium deckt sich hiermit bestens, da es neben erstklassigen Noten auch gesellschaftliches Engagement und besondere persönliche Leistungen berücksichtigt - etwa die erfolgreiche Überwindung von Hürden in der eigenen Bildungsbiografie.
Für Professor Dr. Christian Spannagel (Prorektor für Forschung, Transfer und Digitalisierung) ist das Deutschlandstipendium daher ein Erfolgsmodell und er dankte sämtlichen Förderern: "Durch Ihre finanzielle und ideelle Unterstützung ermöglichen Sie es unseren Studierenden, weiterhin wissenschaftliche Spitzenleistungen zu erbringen und sich gleichzeitig gesellschaftlich zu engagieren." Die Stipendien, so Spannagel weiter, wirkten sich zudem positiv auf die Transferstrategie der Hochschule aus, geben sie doch Gelegenheit zum Austausch in der Region.
Die Förderer zeigten sich auch dieses Jahr wieder beeindruckt von den Leistungen der Stipendiatinnen und Stipendiaten. Dabei betonte zum Beispiel die Vector Stiftung die große gesellschaftliche Verantwortung insbesondere von Lehrkräften: Die Stuttgarter Stiftung fördert primär Studierende der MINT-Fächer, damit diese ihre zukünftigen Schülerinnen und Schüler für eine entsprechende Laufbahn begeistern können. Die Förderung erleichtere, so die Stiftung, die Bestreitung des Lebensunterhalts, sodass sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten auf ihre Ausbildung und Praxisprojekte konzentrieren können.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat Professorin Dr. Dorothee Brovelli (Pädagogische Hochschule Luzern, Schweiz) als Honorarprofessorin berufen. Der Heidelberger Senat würdigt damit das internationale Wirken der Prorektorin für Forschung und Entwicklung im Bereich der Naturwissenschaftsdidaktik. Darüber hinaus werden mit der Bestellung die Verdienste Brovellis um die langjährige Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen insbesondere im Bereich der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung geehrt.
Die Verleihung der Urkunde fand am 13. November 2019 im Rahmen der Eröffnung des Akademischen Jahres 2019/2020 in Heidelberg statt. In seiner Laudatio betonte Professor Dr. Markus Vogel, Prodekan der Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften, das akademische Renommee der Professorin: "Dorothee Brovelli geht mit ihrer Forschung innovative Wege im Bereich der Naturwissenschaftsdidaktik und ist eine über die Grenzen der Schweiz hinaus besonders anerkannte Vertreterin der Science Community." Vogel verwies zudem darauf, dass Brovelli "konsequent das an den baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen verankerte Konzept der Fachwissenschaft in fachdidaktischer Perspektive vertritt." Als Fachleiterin für den Bereich der Naturwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Luzern habe sie einen breit rezipierten Studienansatz hinsichtlich Theorie und Praxis der Naturwissenschaftsdidaktik aufgebaut, von dem auch die MINT-Fächer in Heidelberg profitieren werden. Brovelli sei zudem, so Vogel, international sehr gut vernetzt und fördere seit Jahren die enge Kooperation zwischen den beiden Hochschulen. So war sie unter anderem maßgeblich an der Einrichtung eines schweizerisch-deutschen Promotionskollegs beteiligt, bei dem die Promovierenden von einer Doktormutter bzw. einem Doktorvater aus Heidelberg und einer bzw. einem aus Luzern betreut werden.
Überreicht wurde die Urkunde von Vogel gemeinsam mit Professor Dr. Hans-Werner Huneke. Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sagte: "Mit ihrer Expertise wird Professorin Brovelli das Forschungsprofil sowie die innovative Weiterentwicklung unserer MINT-Fächer stärken - insbesondere im Hinblick auf eine internationale Zusammenarbeit im Bereich der Science Education. Es ist mir daher eine besondere Freude, sie heute zur Honorarprofessorin zu bestellen."
Dr. Stéfanie Witzigmann (Institut für Fremdsprachen) erhält den Goldenen Zugvogel 2019 der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Der Preis wird auf Vorschlag von Studierenden vergeben und würdigt Lehrende, die sich für international mobile Studierende engagieren und sie exzellent betreuen. In diesem Jahr wird das persönliche Engagement Witzigmanns geehrt, mit dem sie Studierende, die einen Studienaufenthalte in Frankreich absolvieren, unterstützt.
In ihrer Nominierung heben die Studierenden hervor, mit welchem außergewöhnlichen Engagement Witzigmann sie auf das Studium im Ausland vorbereitet und ihnen während des Aufenthaltes in Frankreich Rat gebend zur Seite steht. Es zeige sich immer wieder, so die Studierenden, wieviel Kraft, Energie und Gedanken sie in ihre Arbeit stecke: "Frau Witzigmann zögert nicht, auch nachts eine Idee zu entwickeln, sodass wir am nächsten Morgen wissen, wie wir weiter vorgehen können. Nur durch ihre Hilfe werden wir mit solch wertvollen 'goldenen' Erfahrungen wieder nach Deutschland zurückkehren."
Professor Dr. Hans-Werner Huneke, der als Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg auch den Bereich Internationalisierung verantwortet, sagte in seiner Laudation: "Eine qualitätsvolle Lehramtsausbildung soll den Herausforderungen der globalisierten Welt Rechnung tragen und angehende Lehrkräfte auf eine zunehmend von Diversität geprägte Schulwirklichkeit vorbereiten. Damit unsere Studierenden die hierfür notwendigen interkulturellen Kompetenzen erwerben können, braucht es so engagierte Menschen wie Dr. Stéfanie Witzigmann. Es ist mir daher eine besondere Freude, ihren persönlichen Einsatz heute mit dem Goldenen Zugvogel zu würdigen."
Dr. Andreas Schnirch (Institut für Mathematik und Informatik) ist der diesjährige Preisträger des Forschungsförderpreises der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Mit der Auszeichnung würdigt die Hochschule innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die beispielsweise gesellschaftlich besonders relevante Themen behandeln: So erhält Schnirch den Preis für die Erforschung und Entwicklung der Lernumgebung "MicroBerry", mit der Schülerinnen und Schülern informatische Kompetenzen in einem fächerübergreifenden Kontext vermittelt werden. Die Hochschule würdigt zudem die vorbildliche Integration der Studierende in das Projekt.
Die Verleihung fand am 13. November 2019 im Rahmen der Eröffnung des Akademischen Jahres 2019/2020 statt. Den Preis überreichte Professor Dr. Christian Spannagel, Prorektor für Forschung, Transfer und Digitalisierung: "Digitale Anwendungen sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Grundkompetenzen in Informatik werden immer wichtiger und müssen Eingang in den regulären Schulunterricht finden. Die von Herrn Dr. Schnirch entwickelte Lernumgebung ermöglicht das Verständnis der Wirkungsmechanismen von Informatiksystemen, welche die Alltags- und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen prägen."
In seiner Laudatio betonte Spannagel zudem die besondere Einbindung der Studierenden in das Projekt: So wurde die Lernumgebung zum einen gemeinsam mit Studierenden entwickelt. Seit 2017 unterrichten die angehenden Lehrkräfte zudem regelmäßig in der MPDV-Junior Akademie, einem von Schnirch mitbegründeten, außerschulischen Lernort, die Schülerinnen und Schüler in Informatik. Die Studierenden sammeln dabei nicht nur Lehrerfahrung, sondern können sich auch in die Begleitforschung einbringen bzw. ihre eigene Forschung im Rahmen wissenschaftlicher Hausarbeiten durchführen. Zwei Studierende, Nadine Ridinger und Felix Weschenfelder, haben überdies gemeinsam mit Schnirch ein Lehrbuch zu der Lernumgebung verfasst, das in Kürze publiziert wird.
Jessica Köninger, die an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Sonderpädagogik studiert, war bei dem Stipendienprogramm des Finanzdienstleisters MLP erfolgreich. Köninger, die die Fachrichtungen Lernen bei Blindheit und Sehbehinderung sowie Geistige Entwicklung bzw. das Fach Katholische Theologie / Religionspädagogik studiert, erhält das Stipendium in Höhe von 3.000 Euro für ihr besonderes soziales Engagement. Sie setzte sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren und abschließendem Assessment Center gegen zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber aus ganz Deutschland durch. Durchgeführt wird das Stipendienprogramm vom Finanzdienstleister MLP in Kooperation mit dem SPIEGEL und der Initiative "MINT Zukunft schaffen" unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.
Teilhabe bzw. Inklusion und das Bewusstsein hierfür in der Gesellschaft sind für Jessica Köninger zentrale Themen. So hat sie während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres einen blinden Jungen bei dem Besuch einer Regelgrundschule begleitet und arbeitet zudem im Mehrgenerationenhaus Heidelberg, in dem Verein Offene Hilfen der Lebenshilfe Heidelberg sowie einer bundesweiten Selbsthilfeorganisation, die Familien von Kindern mit der Krankheit "neuronale Ceroid Lipofuszinose" vernetzt und unterstützt. An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg engagiert sich die Studentin in der Redaktion von Einfach Heidelberg, die in einfacher Sprache über Themen aus Heidelberg berichtet, in der Fachschaft Theologie sowie im Hochschulorchester.
Insbesondere mit diesem Engagement sowie durch die vollständige Begleitung ihrer Selbstpräsentation mit lautsprachbegleitendenden Gebärden überzeugte die Studentin in dem abschließenden Assessment Center des Stipendienprogramms die anderen Studierenden aus ganz Deutschland. Das Stipendium zeichnet sich nämlich insbesondere dadurch aus, dass im finalen Auswahlverfahren die besten 250 Bewerberinnen und Bewerber zusammenkommen und gemeinsam entscheiden, wer von ihnen die Stipendien erhalten soll. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg gratuliert ihrer Studentin herzlich zu dieser Leistung und wünscht ihr für ihren weiteren privaten wie beruflichen Weg alles Gute und weiterhin viel Erfolg!
Saskia Hermann ist die diesjährige Preisträgerin des Annelie-Wellensiek-Förderpreises, den der Zonta Club Heidelberg gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg vergibt. Mit dem Preis wird die wissenschaftliche Abschlussarbeit Hermanns gefördert, in der sie sich mit der Entwicklung und dem heutigen Stand von Menschenrechten in Indonesien beschäftigt. Hermann wird von Professor Dr. Klaus-Dieter Hupke (Abteilung Geographie) und Marion Kirsch (Abteilung Politikwissenschaft) betreut. Den mit 2.000 Euro dotieren Förderpreis erhält sie laut der Auswahljury aufgrund der hohen gesellschaftspolitische Relevanz des Themas und dem Potenzial zur weiteren, vertiefenden Forschung.
Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, begrüßt die Wahl der Jury ausdrücklich, ist Hermanns Arbeit doch sowohl gesellschaftspolitisch als auch international. "Wir brauchen genau solche Lehrkräfte: Menschen, die etwas verändern wollen und die als politisch interessierte sowie informierte Bürgerinnen und Bürger mit eigenen Auffassungen und Haltungen erkennbar sind und damit Schülerinnen und Schülern helfen, eigene Positionen zu finden", meint Huneke. "Lehrkräfte müssen sich außerdem mit einer zunehmend von Diversität geprägte Schulwirklichkeit auseinandersetzen: Indem sich Saskia Hermann damit beschäftigt, welche Rechte Frauen und Kinder in Indonesien haben und wie ihre Bildungschancen vor Ort sind, tut sie genau das. Ich gratuliere Frau Hermann daher herzlich zu der Förderung und wünsche ihr für ihre Abschlussarbeit sowie ihren weiteren Lebensweg alles Gute und viel Erfolg."
Der Förderpreis erinnert an die 2015 verstorbene Rektorin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und langjährige Vorsitzende des Freundeskreises Zonta Club Heidelberg e.V., Professorin Dr. Anneliese Wellensiek. "Der Förderpreis wird für besonders aussichtsreiche wissenschaftliche Arbeiten vergeben und unterstützt außergewöhnlich leistungsstarke Studentinnen - und zwar während der Arbeit, nicht erst danach", sagt Dr. Eva Hemberger, Präsidentin des Zontaclub Heidelberg. "Die diesjährige Preisträgerin hat sich vorgenommen, genau das herauszuarbeiten, was die Mission und Vision von Zonta darstellt: Durch Bildung und Lernen wollen wir Frauen einen der Schlüssel zur Umsetzung von Gleichberechtigung und zumindest zum Ausgleich von Benachteiligung geben. Daher begrüße ich ausdrücklich die Entscheidung der Jury, Frau Saskia Hermann zur Preisträgerin des diesjährigen Annelie-Wellensiek-Förderpreises zu wählen. Wir gratulieren Frau Hermann und wünschen uns, dass sie sich weiterhin für die rechtliche, politische und wirtschaftliche Situation von Frauen einsetzt."
Das mit dem Preis verbundene Geld will die Studentin für ihre Forschungsarbeit nutzen: Sie wird im September 2019 in Indonesien eine quantitative Befragung durchführen sowie Expertengespräche führen und ihre Daten zudem durch eine quantitative Online-Befragung ergänzen; die Ergebnisse sollen im Dezember 2019 vorliegen. "Ich freue mich sehr, dass mein Vorhaben solch eine Unterstützung und Zuspruch findet. Ohne diese Mittel wäre eine Forschungsreise undenkbar gewesen", erklärt Hermann. "Ich möchte den Menschen in Indonesien meine Stimme schenken und einen Betrag zum Kampf für die allgemeine Gültigkeit von Menschenrechten leisten. Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte besagt: 'Jeder Mensch ist frei und gleich an Würde und Rechten geboren.' Ich finde, jeder Mensch hat diese Rechte verdient, egal wo wir geboren werden. Dafür möchte ich mich stark machen."
Die Verleihung fand am Freitag, 28. Juni 2019 in der Aula der Pädagogischen Hochschule Heidelberg statt. Das Grußwort sprach Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg. Den Festvortrag hielt Dr. Nike Wagner, Intendantin des Beethovenfestes Bonn und Honorarprofessorin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Das Projekt "Teachers' Assessment Literacy Enhancement" (TALE), an dem die Abteilung Englisch der Pädagogischen Hochschule Heidelberg maßgeblich beteiligt ist, wurde mit dem Innovation in Assessment Prize 2019 ausgezeichnet. Die Assessment Research Group des British Council würdigt damit die innovative Anwendung von Forschungsergebnissen der angewandten Linguistik und Didaktik für die Leistungsbeurteilung im Fremdsprachenunterricht. Professorin Dr. Karin Vogt nahm die mit 1.000 Pfund dotierte Auszeichnung gemeinsam mit der Projektleiterin Professorin Dr. Dina Tsagari (Oslo Metropolitan University/Norwegen) im Rahmen der Jahreskonferenz der European Association of Language Testing and Assessment in Dublin/Irland entgegen. TALE wurde von 2015 bis 2018 durch Erasmus+, dem Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union, gefördert.
Das TALE-Projekt verfolgt das Ziel, Englischlehrkräfte in Sachen Leistungsbeurteilung im Fremdsprachenunterricht kompetenter zu machen. Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass Fremdsprachenlehrkräfte in ganz Europa bislang weder in ihrer Ausbildung noch in Weiterbildungsmaßnahmen adäquat auf ihre Aufgaben in der Leistungsbeurteilung im Fremdsprachenunterricht vorbereitet wurden und sich Fortbildungsmaßnahmen in diesem Bereich wünschen.
Ein Projektkonsortium von Expertinnen und Experten aus Deutschland, Griechenland, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern hat daher zwischen 2015 und 2018 eine maßgeschneiderte Trainingsmaßnahme für Fremdsprachenlehrkräfte im Onlineformat konzipiert. Diese enthält acht separate Kurse, die verschiedene Themen im Zusammenhang mit Sprachbewertung und -prüfung behandeln. Bei deren Erstellung haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Bedarfen und Bedürfnissen von Lehrkräften in ganz Europa orientiert. Hierbei wurde das Team um Vogt von der Professional School der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unterstützt.
Dr. Joachim Maier wurde am 31. Mai 2019 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der Professor im Ruhestand für Katholische Theologie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg erhielt die Auszeichnung für sein langjähriges Engagement zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus insbesondere in den Gemeinden Schriesheim und Freudenberg. Das Bundesverdienstkreuz am Bande wurde ihm von Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, im Rahmen eines Festaktes überreicht.
"Wir ehren heute Prof. Dr. Joachim Maier für seinen großen Einsatz, mit dem er maßgeblich dazu beigetragen hat, die Erinnerung an die Opfer des Holocaust wachzuhalten und deren Geschichten einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Durch die von ihm initiierten Gedenkstätten, die vielen verlegten Stolpersteine, Gedenkveranstaltungen und Publikationen legt Prof. Maier Einzelschicksale offen, die uns nicht unberührt lassen. Die von ihm verfassten Biographien sind akribisch recherchiert und geben erschütternde Einblicke in die gewaltsame Verfolgungspraxis des NS-Regimes", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.
Joachim Maier setzt sich neben der Praxis auch in Forschung und Lehre dafür ein, die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten. So hat Maier den Studierenden der Pädagogischen Hochschule Heidelberg bis zu seinem Ruhestand sein Wissen über das Schicksal der jüdischen Familien, die im Dritten Reich verfolgt, deportiert, ausgewandert oder ermordet wurden, stets auf innovative Art und Weise nahegebracht. Besonders hervorzuheben ist dabei das fächerübergreifende Projekt "Kinderoper Brundibàr": In dem mit dem Landeslehrpreis Baden-Württembergs für herausragende Leistungen in der Lehre ausgezeichnete Projekt inszenierten Studierenden unter der Leitung Maiers und anderen Lehrenden die im Ghetto Theresienstadt aufgeführte Kinderoper Brundibár neu. Historisches Wissen, ethische Aspekte und ästhetische Gestaltung wurden dabei auf einmalige Weise verbunden und das Projekt verdeutlichte in anschaulicher Weise, welche Lern- und Publikumserfolge durch interdisziplinäres Arbeiten erreicht werden können.
Junior-Professorin Dr. Katajun Lindenberg (Institut für Psychologie) wurde am 10. April mit dem Hermann-Emminghaus-Preis 2019 ausgezeichnet. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) verleiht den Preis alle zwei Jahre an exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Lindenberg wird für ihr Programm "Professioneller Umgang mit technischen Medien" gewürdigt, das die Internet- und Computerspielabhängigkeit bei Jugendlichen erstmals signifikant reduziert. Neben der Psychologin wurde auch Dr. Jochen Seitz (Universitätsklinikum Aachen) geehrt. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und mit der Vergabe der Hermann-Emminghaus-Medaille verbunden. Diese würdigt insbesondere außergewöhnliche Verdienste um hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche.
Dr. Lindenberg erhält die Auszeichnung für ihre Arbeit im Bereich der Prävention, Frühintervention und Behandlung bei Computerspiel- und Internetabhängigkeit im Jugendalter: Laut einer repräsentativen Studie, die Lindenberg zwischen 2015 und 2018 gemeinsam mit ihrem Team durchgeführt hat, sind rund sechs Prozent der befragten Jugendlichen in der Metropolregion Rhein-Neckar Internet- oder Computerspielsüchtig. Die Prävention von Internet- und Computerspielabhängigkeit ist folglich von hoher gesundheitspolitischer Relevanz.
Um betroffenen Schülerinnen und Schülern Hilfe zukommen zu lassen, hat Lindenberg das Programm "Professioneller Umgang mit technischen Medien" (kurz: PROTECT) entwickelt. Dieses beinhaltet evidenzbasierte, verhaltenstherapeutische Techniken, die sich in der Prävention von psychischen Auffälligkeiten wie Ängsten oder Essstörungen als wirksam erwiesen haben. Durch das PROTECT-Training wird eine signifikante Reduktion der Kernsymptomatik - also beispielsweise mangelnde Kontrolle über den Konsum oder Fortsetzung des Spielens trotz negativer Folgen - erzielt, die nachhaltig anhält. PROTECT ist international das erste Programm zur indizierten Prävention von Internet- und Computerspielabhängigkeit mit diesem Effekt.
Die DGKJP verfolgt mit dem Hermann-Emminghaus-Preis unter anderem das Ziel, langfristig eine qualitativ gute und innovative Versorgung zu gewährleisten. Dem kommt Lindenberg in besonderer Weise nach: So wird PROTECT in der Zwischenzeit nicht nur an Schulen, sondern unter anderem auch an regionalen Beratungsstellen und dem Zentrum für psychologische Psychotherapie der Universität Heidelberg erfolgreich angeboten. Um den pathologischen Internetgebrauch überhaupt erfassen zu können, wurde zudem ein entsprechendes diagnostisches Interview entwickelt und umgesetzt. Zurzeit arbeitet Lindenberg gemeinsam mit ihrem Team daran, das Programm einer noch breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Das deutsche Team war bei den Special Olympics World Summer Games in den Vereinigten Arabischen Emiraten äußerst erfolgreich: Insgesamt gewannen die 163 Athletinnen, Athleten und Unified Partner bei den Weltspielen für Menschen mit geistiger Behinderung 118 Medaillen - davon 41 goldene, 47 silberne und 30 bronzene. Zu dem Erfolg maßgeblich beigetragen haben auch zwei Studierende der Pädagogischen Hochschule Heidelberg: Als Unified Partner gewann Nina Baur im Volleyball Silber (Male C Standings) und Lucas Hämmerle mit dem Handball-Team Bronze (Division 02 Standings).
Special Olympics ist die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung: Seit den 1980er Jahren werden Menschen mit (Athletinnen bzw. Athleten) und ohne Behinderung (Unified Partner) in Teams zusammenführt, trainieren regelmäßig zusammen und nehmen an Wettbewerben wie den Special Olympics World Summer Games teil. Dabei profitieren die Athletinnen bzw. Athleten und Partner gleichermaßen: Das regelmäßige Training verbessert nicht nur Leistungsfähigkeit und Fitness der Sportlerinnen und Sportler, sondern stärkt auch die Persönlichkeit, das Selbstbewusstsein und das gegenseitige Verständnis füreinander.
Der Verband "Haushalt in Bildung und Forschung e.V." (HaBiFo) hat erneut zwei Preise für exzellente Abschlussarbeiten im Lehramt vergeben. Beide Auszeichnungen gingen an Wissenschaftlerinnen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg: In der Kategorie Dissertationen wurde Dr. Nicola Kluß, in der Kategorie Bachelor- und Masterarbeiten Lisa Wolff geehrt; beide sind im Fach Alltagskultur und Gesundheit verortet. Die Verleihung fand im Rahmen der Jahrestagung "Zwischen Steigerungslogik und Postwachstum - Bildung für private Lebensführung" statt. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg gratuliert sowohl Nicola Kluß als auch Lisa Wolff herzlich zu diesem Erfolg.
Nicola Kluß forscht und lehrt im Fach Alltagskultur und Gesundheit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Den HaBiFo-Preis 2019 erhielt sie für ihre Dissertation zum Thema "Essen und Essgenuss". Kluß führt darin eine qualitative Untersuchung zur individuellen Bedeutung von Essgenuss, Genussfähigkeit und Genussorientierung im Alltag durch. Ihre Arbeit zeigt zudem die Chancen eines genuss- und sinnesorientierten Ansatzes für schulische Bildungsprozesse auf.
Lisa Wolff studiert an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Sonderpädagogik. In ihrer Bachelorarbeit ging Wolff der Frage nach, durch welche Strukturen und Hilfsmittel die Handlungskompetenz bei Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung in der Nahrungszubereitung gefördert werden kann.
Das Institut für Sachunterricht der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hat am 31. Januar 2019 bereits zum elften Mal besonders herausragende wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden ausgezeichnet. Prämiert wurden Arbeiten, die thematisch in einer Fachdidaktik sachbezogenen Lernens in der Grundschule oder der auf diesen Lernbereich bezogenen Grundschuldidaktik angesiedelt sind. Das Preisgeld von je 200 Euro wird von einem privaten Spender gestiftet.
Die prämierten Arbeiten spiegeln den integrativen Charakter des Sachunterrichts wider und zeigen zugleich die vielfältigen Themen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. So zeichnet sich zum Beispiel die Arbeit "Partizipation als Baustein des Demokratielernens" von Laura Rees durch einen starken Praxisbezug aus, den sie in einem vierwöchigen Praktikum an einer demokratischen Schule sammelte. Ähnlich praxisbezogen bietet die Arbeit von Lisa Wolff eine Lösung für Kinder mit kognitiven Beeinträchtigungen: Die Studentin entwickelte ein eigenes Rezeptbuch, mit dem sie einen überzeugenden Lösungsvorschlag liefert, der die Selbstständigkeit und die Selbstbestimmung von Kindern in der Nahrungszubereitung gewährleistet. Melanie Schiefer verbindet hingegen die Inklusion mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), indem sie in einer inklusiven Klasse eine eigene Durchführung der Methode "Concept Map" entwickelte und in ihrer schriftlichen Ausarbeitung eine starke sowie schlüssige Reflexion der Ergebnisse zeigte. Ebenfalls im Bereich BNE jedoch mit einem internationalen Bezug untersuchte Anja Wichern das Bildungspotenzial der Waldpädagogik und nahm dabei norwegische und deutsche Modelle in den Vergleich. Dem Thema Digitalisierung und Bildung widmete sich schließlich Mareike Blank: Sie ging der Frage "Virtual Reality - nur eine technische Spielerei?" nach und zeigte die Chancen, aber auch die Risiken von schulischem Lernen durch virtuelle Realitäten auf.