Auszeichnungen 2021: Archiv
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg ist mit dem Corporate Health Award ausgezeichnet worden. In der Kategorie "Gesunde Hochschule" überzeugte die PH Heidelberg mit ihrem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM), das fester Bestandteil ihrer Struktur- und Entwicklungsplanung ist. Rektor Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Kanzlerin Stephanie Wiese-Heß und BGM-Koordinator Sebastian Stumpf nahmen die Auszeichnung von Steffen Klink (EUPD Research) sowie Petra Dann (Techniker Krankenkasse) entgegen. Corona-bedingt war auf eine zentrale Feier in Berlin verzichtet worden.
Anna Morawietz wurde mit dem Förderpreis für eine herausragende künstlerische Leistung gewürdigt. Die Studentin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg erhielt den von Professor Dr. Rainer Wild gestifteten Preis für ihr Werk "Reisewege eines Fremden". Ausgewählt wurde Morawitz von einer namhafte Jury, besetzt mit Dr. Kristina Hoge (Galerie p13 für zeitgenössische Kunst), Professor Dr. Henry Keazor (Universität Heidelberg), Stefan Hohenadl (Kulturamt Heidelberg) und Professor Mario Urlaß (Pädagogische Hochschule Heidelberg). Die Studentin überzeugte mit ihrer qualitätsvollen grafischen Vielfalt, der imaginativen Kraft und eigenwilligen, poetischen Verrätselung. Überreicht wurde die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen der Vernissage "BEST OF 21".
Kamilla Megel und Charlotte Xavier teilen sich den Preis für ihre gemeinsam eingereichte Dokumentenanalyse mit dem Titel "Schulkultur und Öffentlichkeitsarbeit". Die Masterarbeit wurde von Professorin Dr. Ilona Esslinger-Hinz und Silvia Selke (Institut für Erziehungswissenschaft) betreut. Megel und Xavier betrachten die Webseiten von Schulen: Megel legt dabei den Fokus auf schulische Netzwerkarbeit und Xavier auf die Analyse der dargelegten Erziehungs- und Bildungsvorstellungen der jeweiligen Schule. Die Arbeit zeichnet sich laut den Gutachterinnen durch die besondere Qualität der Kooperation der beiden Absolventinnen aus, die sich sowohl in der Wahl einer gemeinsamen theoretische Perspektive als auch bei der Zusammenführung und Diskussion der jeweiligen Ergebnisse wiederspiegelt. Anknüpfungspunkte für weitere Forschungen ergeben sich insbesondere im Bereich der Schulkulturentwicklung.
Ella Süß hat in ihrer Masterarbeit Lehrkräfte zum konfessionell-kooperativen Religionsunterricht in der Grundschule befragt. In der von den Professoren Dr. Martin Hailer und Dr. Dr. Herbert Stettberger (Institut für Philosophie und Theologie) betreuten Arbeit werden die Ergebnisse der Interviews zudem mit dem aktuellen Forschungsstand vergleichen. Die laut den Gutachtern beeindruckend gründliche, exzellent dokumentierte und professionell ausgewertet Studie verfügt über einen hohen Innovationswert und liefert wertvolle Impulse für den religionspädagogischen und fachdidaktischen Diskurs.
Theresa Hoffmann erhält den Michael-Raubal-Preis 2021 für ihre Masterarbeit zu Bewegungspausen im Grundschulunterricht. Hoffmann bearbeitet ihre Forschungsfragen mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse, die von ihr über eine quantitativ empirische Evaluation aus Perspektive von Schüler:innen vervollständigt wird. Laut den Gutachter:innen Dr. Sabine Hafner (Institut für Gesellschaftswissenschaften) und Professor Dr. Christian Rietz (Institut für Erziehungswissenschaft) geht Hoffmann dabei außergewöhnlich sorgfältig, sehr fundiert und methodisch exzellent vor. Für die "Bewegte Schule" zeigt die Arbeit Hoffmanns den Mangel an systematisch aufbereiteten Wirkungsstudien aus Schüler:innensicht auf.
PD Dr. Steffen Wild (Heidelberg School of Education) ist der diesjährige Preisträger des Forschungsförderpreises der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Mit der Auszeichnung würdigt die Hochschule Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die beispielsweise besonders innovativ sind bzw. Nischenthematiken aufgreifen.
Wild erhält den Preis für die Studie "Digitalen Kompetenzen im Dualen (Aus-)Bildungssystem", die als eine der ersten empirischen Analysen für die Ausprägung von digitalen Kompetenzen im dualen Bildungssystem gilt. Für den mit 3.000 Euro dotierten Preis vorgeschlagen wurde Wild von Professor Dr. Tobias Dörfler (Institut für Psychologie). Überreicht wurde die Auszeichnung von Professor Dr. Christian Spannagel, Prorektor für Forschung, Transfer und Digitalisierung.
Den Forschungsausschuss unter Leitung Spannagels hat neben dem hohen Innovationsgrad insbesondere die methodische Kompetenz Wilds überzeugt: "Uns hat die kompetente Anwendung von methodisch anspruchsvollen Datenauswertungen beeindruckt, die sich an Goldstandards der Empirischen Bildungsforschung orientieren. Die Arbeit von Wild trägt zudem zur internationalen Sichtbarkeit unserer Hochschule im Bereich der dualen Bildung sowie im Kontext von digitalen Kompetenzen bei. Es freut mich daher sehr, Steffen Wild heute den Forschungsförderpreis 2021 zu überreichen", so der Prorektor.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/forschungspreise.
Das Projekt Garten3 wurde mit dem Deutschen Demografie Preis 2021 in der Kategorie "Nachhaltigkeit, erst genommen" ausgezeichnet. Ziel des Vorhabens ist es, Kinder in Kindergärten und Grundschulen für gesunde Ernährung, regionale Produkte und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Die Federführung von Garten3 hat der Gewinnsparverein der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg inne. Die begleitenden Lern- und Begleitmaterialien wurden unter anderem vom Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg konzipiert. Die Ministerien Kultus, Jugend und Sport bzw. Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unterstützen das Vorhaben.
Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Projektes hat der Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg geleistet: Das Team um Professorin Dr. Lissy Jäkel und Dr. Ulrike Kiehne hat seine langjährige Expertise als außerschulischer Lernort in das Vorhaben eingebracht und die Lern- und Begleitmaterialien zu Hochbeeten und Wildbienen konzipiert. Bei den Materialien zu Insektenwiesen wirkte das Team vom Lehrgarten der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe mit. Durch die Kooperation ist es den beteiligten Kindergärten und Schulen möglich, das Thema Bildung für Nachhaltige Entwicklung didaktisch sinnvoll in ihre Arbeit zu integrieren, auch wenn kein eigener Schulgarten vorhanden ist.
Der Verband "Haushalt in Bildung und Forschung e.V." (HaBiFo) hat erneut eine Studentin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit seinem Preis für exzellente Abschlussarbeiten im Lehramt ausgezeichnet: Katrin Womelsdorf erhielt den HaBiFo-Preis 2021 für ihre Bachelorarbeit "Fleisch als Nahrungsmittel – der blinde Fleck der Ernährungsbildung?". 2019 war bereits Lisa Wolff mit dem Preis gewürdigt worden.
Katrin Womelsdorf verfolgt in ihrer Bachelorarbeit die Frage, welche Bedeutung die Entfremdung der Verbraucher:innen von Nutztieren und den Prozessen der Fleischproduktion für die schulische Ernährungs- und Verbraucherbildung hat. Dies hat sie mit einem interdisziplinären und mehrperspektivischen Ansatz fundiert umgesetzt und reflektierte Schlussfolgerungen für die Fachdidaktik entwickelt. Womelsdorf hat mit der Arbeit den Bachelor-Studiengang Bildung im Sekundarbereich (Bezug Lehramt Sekundarstufe I) abgeschlossen und studiert derzeit im Master of Education Profillinie Lehramt Sekundarstufe I.
Dr. Nicola Kluß (Alltagskultur und Gesundheit) wurde mit dem Sonderlehrpreis 2020 der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung würdigt die Hochschule vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie herausragende und beispielhafte Leistungen in der digitalen Lehre. Kluß und ihr studentisches Team erhalten den mit 3.000 Euro dotierten Preis für ihr hybrides Seminar "Lernort Küche", bei dem sich die Studierenden nun primär über digitale Formate mit der praktischen Nahrungszubereitung auseinandersetzen. Neben Kluß wurde auch Professor Mario Urlaß (Kunst) mit einem Sonderlehrpreis ausgezeichnet.
"Die Zubereitung von Nahrung verbindet man in der Regel mit einer sinnlichen Wahrnehmung. Es fällt schwer, sich dies in einem digitalen Raum vorzustellen. Dr. Nicola Kluß und ihrem Team ist jedoch genau das gelungen: Sie holen die Lehrküche der Hochschule in die heimische Küche der Studierenden und begleiten sie dabei über verschiedene digitale Formate", sagt Professorin Dr. Vera Heyl, Prorektorin für Studium, Lehre und Weiterbildung. "Kluß und ihr Team haben ein hervorragendes hybrides Lehrkonzept entwickelt, in dem Feedback eine wesentliche Rolle spielt: Somit können die Studierenden des praxisorientierten Fachs Alltagskultur und Gesundheit auch während der Corona-Pandemie sowohl fachliche als auch überfachliche Kompetenzen erwerben. Ich freue mich daher sehr, ihnen einen der beiden Sonderlehrpreise 2020 zu verleihen."
Das Team um Kluß war von den Professorinnen Dr. Angela Häußler und Dr. Katja Schneider (Institut für Gesellschaftswissenschaften) für den Preis vorgeschlagen worden: "Das Seminar 'Lernort Küche' stellt einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt in der Ausbildung der angehenden Lehrer:innen im Fach Alltagskultur und Gesundheit dar. Es war daher ein wesentliches Ziel der Corona-Konzeption auch unter distanzierten Bedingungen die Verzahnung der fachpraktischen, fachdidaktischen und theoretischen Kompetenzen zu ermöglichen. Grundsätzlich ist die praktische Arbeit im Lernort Küche den auf E-Learning gestützten Elementen sicher vorzuziehen. Aber unter den gegebenen Bedingungen halten wir das von Dr. Kluß gemeinsam mit dem Tutor:innen-Team mit viel Engagement und fachdidaktischer Expertise entwickelte hybride Konzept für eine preiswürdige Anpassung."
In dem nun prämierten Seminar haben die Tutorinnen unter Leitung von Kluß zunächst Video-Tutorials zu zentralen sicherheits- und hygienerelevanten praktischen Inhalten erstellt und den Studierenden zur Verfügung gestellt. Am Ende des Sommersemesters wurden die so erworbenen Techniken und Routinen in Praxiseinheiten überprüft und vertieft. Während des Semesters fanden synchrone Sitzungen statt, die durch asynchrone Aufgaben und synchrone Sprechstunden ergänzt wurden. Für die Prüfungen filmten sich die Studierenden selbst bei der Zubereitung von vorgegebenen Rezepten und reflektierten diese im Anschluss mit Kluß.
Professor Mario Urlaß (Kunst) wurde mit dem Sonderlehrpreis 2020 der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausgezeichnet. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie würdigt die Hochschule mit der Auszeichnung herausragende und beispielhafte Leistungen in der digitalen Lehre. Urlaß erhält den mit 3.000 Euro dotierten Preis für sein Praxisprojekt "Es grünt so grün... Künstlerisches Experimentieren und Forschen", bei dem verschiedene Online-Plattformen eingesetzt und die Studierenden laut dem Senat der Hochschule vorbildlich einbezogen wurden. Neben Urlaß hat auch Dr. Nicola Kluß (Alltagskultur und Gesundheit) einen der beiden Sonderlehrpreise erhalten.
"Das Lehrkonzept von Professor Mario Urlaß zeichnet sich durch den stimmigen Einsatz verschiedener Online-Plattformen wie Instagram, Stud.IP und Zoom aus. Hierdurch erwerben die angehenden Kunst-Lehrer:innen wichtige Medienkompetenzen. Es gelingt Urlaß durch einen großen persönlichen Einsatz zudem, die Studierenden auch online zu eigenen künstlichen Projekten zu motivieren. Er fördert somit sowohl ihre Selbst- als auch ihre Methodenkompetenz", so Professorin Dr. Vera Heyl. Es sei der Prorektorin für Studium, Lehre und Weiterbildung daher eine große Freude, Professor Urlaß einen der beiden Sonderlehrpreise 2020 zu verleihen.
Wie kann es gelingen, in ausschließlicher Online-Lehre bei Studierenden künstlerische Denk- und Handlungsformen sowie eigene Positionierungen in künstlerischen Werken zu initiieren? Dieser Aufgabe stellte sich Mario Urlaß, Professor für Kunst und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, im Corona-Semester 2020.
In synchronen Online-Sitzungen sollten sich die Studierenden zunächst fachwissenschaftlich forschend mit dem Thema "Mensch-Natur-Verhältnis" auseinandersetzen. Urlaß stellte den Studierenden zudem jede Woche eine Impulsaufgabe, die auch außerhalb der Hochschule umgesetzt werden konnten. Dabei zeigte der Professor großen persönlichen Einsatz: Etwa indem er sich zur Inspiration jede Woche vor der Kamera selbst neu künstlerisch inszenierte oder indem er den Studierenden per Post Materialien schickte, die sie für eigene Projekte nutzen konnten. Diese wurden in der Lernplattform Stud.IP hochgeladen und gemeinsam reflektiert.
Neben den synchronen Sitzungen arbeiteten die Studierenden zudem per Video in Kleingruppen zusammen. Dabei wurden sie durch Urlaß individuell beraten und betreut. Als Alternative zu der traditionellen Vernissage im Kunstfoyer setzte Urlaß gemeinsam mit den Studierenden auf Instagram den Account @itgreensgreen auf. Hier präsentieren die Studierenden seitdem ihre Arbeiten und vernetzen sich darüber hinaus mit anderen.
Die Studierenden unterstützen die Auszeichnung: Urlaß habe trotz der Corona-bedingten Herausforderungen "seine Seminarstunden in didaktischer Hinsicht vielfältig organisiert und verwirklicht, sodass keine Monotonie aufkam und ein hoher Lernzuwachs entstand". Die Studierenden betonen zudem den Wert, den Kunst gerade in Pandemiezeiten hat: "Durch das Seminarthema und die intrinsisch geweckte Motivation konnten dem Shutdown-Alltag entflohen und kreatives Potenzial freigesetzt werden. Der Auftrag, mit geschärften Blick durch die Welt zu gehen, brachte Abwechslung und Freude in den Tag."