Kolloquium: "Stellenwert und Relevanz klassischer Texte im Fremdsprachenunterricht für eine philologische Fachdidaktik"

Ein Angebot insbesondere für Lehramtstudierende sowie Lehrkräfte aller Schularten.

Im Zentrum des Kolloquiums steht die Frage, was ein Kunstwerk zu einem Klassiker macht und inwiefern seine Vermittlung an Schulen unabdingbar ist. Mit dieser Grundfrage ist eine Reihe weiterer, gemeinsam zu erörternder Diskussionsfelder verbunden: Welche klassischen Texte eignen sich aus welchen Gründen für den Literaturunterricht? Wie lässt sich das genuin Klassische bzw. Literarische eines Textes fassen und inwiefern erfordert und ermöglicht es die Ausbildung literarischer Kompetenzen? Wozu dienen literarische Kompetenzen und durch welche Strategien lassen sie sich adäquat ausbilden? Welche Vermittlungsmethoden geben klassische Texte gerade in ihrer literarischen Gestaltung vor? Wie schaffen sie es, die Lebenswelt ihrer (jungen) Leser/innen trotz ihrer jeweiligen historischen Distanz zu berühren und sie zu Meinungsbildung und emotionaler Anteilnahme anzuregen? In der Besprechung dieser und verwandter Fragestellungen verfolgt das Kolloquium das Anliegen, literarische (und evtl. auch filmische) Klassiker zu untersuchen und ihre jeweilige Literarizität und Klassizität einerseits als solche zu reflektieren und andererseits als ihr didaktisches Potenzial starkzumachen.

Die Debatte wird durch die Frage nach der Relevanz literaturwissenschaftlicher und -theoretischer Problemstellungen in der curricularen Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte flankiert. Hintergrund hierfür bildet die Neuakzentuierung der philologischen Lehramtsfächer, welche Fachwissenschaft und Fachdidaktik thematisch, disziplinär sowie institutionell durch die Einführung der Master of Education und vermittels der expliziten Fachprofilierung über Fachdidaktikprofessuren enger verzahnt.

Anhand des kritisch diskutierten Stellenwerts klassischer Werke im Fremdsprachenunterricht ist zu erörtern, inwieweit die Bedeutung literaturwissenschaftlicher Qualifizierung in einem engeren Sinne mit der Ausbildung von Lehramtsstudierenden - und in weiterer Folge mit dem Schulunterricht - verknüpft werden kann, um ihr auf Dauer einen hinreichenden Platz im Bildungssystem der Sekundarstufen und Ausbildungssystem der studierenden Lehrkräfte zu sichern. Vor diesem Hintergrund möchten wir mit Gästen zusammenkommen, die Literaturwissenschaft und Didaktik von Literatur gemeinsam reflektieren und dabei in ein fruchtbares Verhältnis zu setzen wissen.

Die Veranstaltung findet am 18. und 19. Oktober am Romanischen Seminar der Universität Heidelberg statt (Seminarstraße 3, 69117 Heidelberg). Sie richtet sich an Lehramtstudierende der Universität Heidelberg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Young Research aus dem Bereich der Philologie sowie bereits im Beruf stehende Lehrerinnen und Lehrer aller Schultypen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.hse-heidelberg.de/veranstaltungen.

Hintergrund
Die HSE wurde 2015 als gemeinsame hochschulübergreifende Einrichtung der Universität Heidelberg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gegründet. Sie stellt das institutionelle, strategische und ideelle Zentrum der kooperativen Lehrer/innenbildung am Standort Heidelberg dar. Ihr Aufbau und die nachhaltige Etablierung werden im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zunächst bis 31. Dezember 2018 bzw. in modifizierter Form bis Ende 2023 gefördert.