"Wissenschaftskommunikation. Lange Zeit hieß das für mich, schöne Bilder und Kurztexte an Pressestellen zu schicken, wenn in der Forschung mal ein Erfolg gelungen war. Doch muss der Anspruch heute, in komplexen Multikrisen weiter reichen? Wie weit?" – Sebastian Seiffert
Längst haben viele Universitäten und Forschungsinstitute eigene Stabstellen für Wissenschaftskommunikation. Oft beschränkt sich deren Tätigkeit darauf, Erfolgsmeldungen öffentlichkeitswirksam publik zu machen. Was dagegen in dieser Form der Wissenschaftskommunikation gescheut wird, ist, Stellung zu beziehen und zu bewerten. Und dafür gibt es gute Gründe. Wertungsfreiheit ist für viele ein Kernaspekt wissenschaftlicher Arbeit und Kommunikation.
Doch nicht selten wird öffentliche Wissenschaftskommunikation ganz ungewollt „verwertet“ und instrumentalisiert. Etwa bei der professionellen Verbreitung von Falschinformation, die gezielt Informationen verkürzt, entkontextualisiert oder vorsätzlich fehlinterpretiert. Müsste die Wissenschaft dem nicht entgegenwirken? Sollte Wissenschaftskommunikation nicht auch deshalb einordnen und werten?
Dafür plädiert Referent Prof. Dr. Sebastian Seiffert (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz) in seinem Vortrag "Wissenschaftskommunikation zwischen Werbung und Wertung" und stellt Überlegungen an, wie das konkret aussehen kann.
Die öffentliche Veranstaltung findet am Dienstag, 10. Oktober 2023 um 19.30 im Heidelberg Centre for Asian and Transcultural Studies (Gebäude 4440, Voßstraße 2, D-69115 Heidelberg) statt. Sie ist Teil der Autumn School "Die Sache mit dem Klima" der Heidelberg School of Education (HSE). Für die Teilnahme am Vortrag ist keine Anmeldung notwendig. Alternativ kann dieser auch im Live-Stream verfolgt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.hse-heidelberg.de/events.
Über die Heidelberg School of Education (HSE)
Die HSE wurde 2015 als gemeinsame hochschulübergreifende Einrichtung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Universität Heidelberg gegründet. Sie stellt das institutionelle, strategische und ideelle Zentrum der kooperativen Lehrer:innenbildung am Standort Heidelberg dar. Ihr Aufbau und die nachhaltige Etablierung werden im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bis 31. Dezember 2018 bzw. in modifizierter Form bis Ende 2023 gefördert.