Die Kompetenz, Feedback zu geben und dieses zu empfangen, gehört zweifellos zu einer Schlüsselkompetenz, die sowohl für den privaten als auch den beruflichen Kontext wichtig ist. Zudem haben zahlreiche Meta-Analysen darauf verwiesen, dass dem Feedback eine Schlüsselrolle in allen Lernprozessen zukommt. Jedoch gibt es Hinweise, dass eine Differenzierung von Effekten für verschiedene Modi und Einsatzkontexte des Feedbacks notwendig ist. Dabei wird deutlich, dass die höchsten Effektstärken bei Feedback zu erwarten ist, welches sich Lernende gegenseitig geben.
Peer-Feedback hat sich als zuverlässige und reliable Methode bewährt, die gleichzeitig auch noch zur Kompetenzentwicklung bei Studierenden beiträgt. Zur gleichen Zeit scheitert die Skalierung der Methodik an Aspekten, die mit der Implementationskomplexität zu tun haben. Für diese Problematik wurde von Prof. Prof. Dr. Marco Kalz (Medienbildung) im Rahmen seines Forschungssemesters zum adaptiven Peer-Feedback Design geforscht, welches die individuellen Voraussetzungen der Lernenden bei der Gestaltung des Peer-Feedback berücksichtigt. Neben der Validierung einer Skala zur Feststellung der Peer-Feedback-Orientierung wurde eine Forschungssynthese zum Peer-Feedback vorgenommen und eine Interventionsstudie mit einem faktoriellen Design durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Forschung werden im Rahmen des Vortrags "Adaptives Peer-Feedback Design - Vorarbeiten zu einer Theorie der Peer-Feedback Dispositionen" vorgestellt und die theoretischen und praktischen Implikationen der Forschung diskutiert.
Der Vortrag findet am Donnerstag, 11. Januar 2024 um 16.00 Uhr im Hörsaalgebäude H.002 neben dem Neubau der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (Im Neuenheimer Feld 561, 69120 Heidelberg) statt. Interessierte Kolleg:innen sind herzlich willkommen!