Freiheitseinschränkende oder -entziehende Maßnahmen als Formen von Machtausübung, Schutz oder Zwang sind vor dem Hintergrund ethischer, moralischer und historischer Perspektiven ein unterschiedlich kontrovers diskutiertes Thema in verschiedenen Fachdisziplinen sowie in der Schulpraxis. Pädagog:innen greifen bei Verhaltensproblemen in das Selbstbestimmungsrecht und die persönliche Freiheit eines Menschen ein. Oftmals erscheinen solche Maßnahmen in bestimmten Situationen als einzige Möglichkeit, um beispielsweise Schaden für den Betroffenen selbst oder einer anderen Person abzuwenden. Pädagogische Fachkräfte sehen sich bei Entscheidungen über die Anwendung solcher Maßnahmen häufig in einem inneren Konflikt und/oder einem äußeren Spannungsfeld.
Die Veranstaltung "Grenzen setzen, Grenzen wahren – von der Freiheitseinschränkung bis zum Freiheitsentzug im Schulalltag" findet am Freitag, 23. Mai 2025 statt und hat zum Ziel, dass sich Vertreter:innen aus Schule und Hochschule zum Umgang mit Grenzen in der Interaktion zwischen Lehrpersonen und Schüler:innen austauschen und dabei u.a. diskutieren, welche grenzverletzenden Situationen im Schulalltag vorkommen, welche Rolle freiheitsentziehende Maßnahmen in den Schulen spielen bzw. wie Maßnahmen zur Freiheitseinschränkung oder Freiheitsentzug legitimiert werden.
Die Keynote hält Dr. Tijs Bolz (Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik an der Universität Oldenburg). Florian Kollmann vom Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg übernimmt die Moderation. Die Organisation haben Prof. Dr. Karin Terfloth, Dr. Isolde Rehm und Dr. Robert Vrban inne.
Die Veranstaltung findet zwischen 12.30 und 15.30 Uhr als Fishbowl in der Aula statt (Keplerstraße 87, D-69120 Heidelberg). Eine Anmeldung ist über events.ph-heidelberg.de ist notwendig.