Präsentationsmodi bei Versuchsanleitungen: Einfluss des Cognitive Loads, der Selbstwirksamkeit und des Präsentationsmodus von Versuchsanleitungen auf die Lernwirksamkeit


Kurzbeschreibung

Das Dissertationsprojekt geht der Frage nach, welchen Einfluss der Präsentationsmodus von Versuchsanleitungen in Verbindung mit dem Cognitive Load und der Selbstwirksamkeit auf die Lernleistung der Lernenden nimmt. Die Befragung wurde bei 820 Schüler*innen im Alter von 12 bis 16 Jahren durchgeführt. Dafür wurde ein 90-minütiger Workshop zum Thema Optik, bei dem die Lernenden bereits ein gewisses Vorwissen mitbringen, und zum Thema Infrarotstrahlung, was noch nicht im Unterricht behandelt wurde, entwickelt, in dem die Schüler*innen entweder mit einer Bild-Text-Anleitung, mit einer Bild-Instruktions-Anleitung oder mit einer Video-Anleitung sechs verschiedene Versuche selbständig in der Gruppe erarbeiten. Die Anleitungsvarianten unterscheiden sich lediglich im Präsentationsmodus.
Die Resultate der Untersuchung sollen darauf hinweisen, wie eine Versuchsanleitung aufgebaut sein muss, damit Lernende mit unterschiedlich hoher Selbstwirksamkeitserwartung selbständig und erfolgreich einfache Versuche durchführen können. Die Datenauswertung lässt darauf schliessen, dass Schüler*innen mit niedriger Selbstwirksamkeitserwartung beim Experimentieren bessere Lernfortschritte zeigen, wenn sie mit Video-Anleitungen arbeiten. Bild-Text-Anleitungen sind insbesondere für Lernende mit hoher Selbstwirksamkeitserwartung geeignet. Bei einer durchschnittlichen Selbstwirksamkeitserwartung scheinen alle drei Anleitungsvarianten zum gleichen Leistungsresultat zu führen.

Forschungsfragen

F1: Welcher Präsentationsmodus eignet sich für eine Anleitung am besten, damit eine Schülerin / ein Schüler selbständig und erfolgreich einen einfachen Versuch durchführen kann?

F2: Kann mit der gemessenen Selbstwirksamkeitserwartung eines Lernenden auf eine geeignete Anleitungsvariante rückgeschlossen werden?

F3: Mit welcher Anleitungsvariante können die Lernenden die extrinsische kognitive Belastung möglichst niedrig halten?