Gemeinsam zur Sprache

Modellprojekt "Alltagsintegrierte Sprachförderung (mehrsprachiger Kinder) im U3-Bereich in der Kooperation zwischen Kindertagespflege, Kindertagesstätte und Eltern"

Das Projekt „Gemeinsam zur Sprache - Erfolgreich mehrsprachig aufwachsen“ umfasst die Weiterentwicklung und Fortführung des Pilotprojekts „Gemeinsam zur Sprache“. Dieses wurde in den Jahren 2017 und 2018 im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration von der Pädagogische Hochschule Heidelberg in Kooperation mit dem ZEL-Zentrum für Entwicklung und Lernen Heidelberg durchgeführt.

Innerhalb des Pilotprojekts „Gemeinsam zur Sprache“ wurde eine inhaltliche Kooperation verschiedener Bildungsorte über alltagsintegrierte sprachliche Bildung und Förderung von Mehrsprachigkeit realisiert. Einbezogen waren pädagogisches Personal der Kindertagespflege, Erzieher*innen aus dem U3-Bereich von Kindertagesstätten sowie Eltern mehrsprachiger Kinder.

Im Rahmen des Pilotprojekts wurden vier inhaltlich aufeinander aufbauende Workshops zu den Themen Mehrsprachiges Erziehen und alltagsintegrierte sprachliche Bildung über die Standorte hinweg gemeinsam von Eltern, Tagespflege und Erzieher*innen besucht. Die Workshops fanden interaktiv und kokonstruktiv unter Einbezug verschiedener Medien statt. Die Teilnehmenden erhielten bis zum nächsten Workshop „Übungsaufgaben“ in Bezug auf eingeführte sprachlernunterstützende Strategien. Nach Abschluss der Workshops erhielten die pädagogischen Fachkräfte der Kitas sowie der Kindertagespflege zwei zusätzliche halbe Fortbildungstage zur Vertiefung der Themen sowie zu den Möglichkeiten der Übertragung in den pädagogischen Alltag.

Zentrale Ergebnisse des Pilotprojektes sind:

  • Das Format der kooperativen Fortbildungen mit Teilnehmenden aus drei verschiedenen Bildungsorten wurde als extrem erfolgreich und gewinnbringend von allen Personengruppen bewertet.Damit wurde ein äußerst innovatives Format gefunden, das bundesweit einzigartig ist und innerhalb dessen drei Bildungsorte gemeinsam lernen, voneinander lernen, miteinander lernen sowie Wissen und Handlungskompetenz in Bezug auf den Spracherwerb und dessen Unterstützung und Umgang mit Mehrsprachigkeit erwerben konnten. Zentral war dabei, dass gleiche Haltungen gegenüber der Thematik transportiert und entwickelt wurden, die Bildungsbereiche ganz praktisch miteinander verschränkt wurden und somit ein echtes kokonstruktives Arbeiten am gemeinsamen Gegenstand möglich wurde. Realisiert wurde dies im U3-Bereich, für den bisher gelingende Konzepte zum pädagogischen Umgang mit Mehrsprachigkeit fast völlig fehlen.
  • Der gemeinsame Workshopteil, der von Eltern sowie Fachkräften der Tagespflege und Kita gemeinsam bestritten wird, stellte sich als idealer Einstieg und Türöffner dar. Gemeinsam kann auf Augenhöhe zum Wohle der Kinder an einem inhaltlichen Thema gearbeitet werden und alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ihre unterschiedliche Expertise einzubringen.
  • Die Zusammenarbeit mit Eltern mehrsprachiger Kinder von Beginn an stellt oft einen großen Knackpunkt beim Aufbau gelingender Bildungs- und Erziehungspartnerschaften im frühpädagogischen Kontext dar. Dies ist mit dem hier bisher realisierten Vorgehen auf beeindruckende Art und Weise gelungen – pädagogische Fachkräfte und Eltern können so früh in Kontakt kommen und gemeinsam mit einem Benefit für alle Seiten an einem Thema arbeiten. Ein Ausweiten eines solchen Ansatzes sowie Ansätze zur Verstetigung und weiteren Implementation erscheinen sehr erfolgversprechend.
  • Die zusätzlichen Termine für die Fachkräfte zur Nachbereitung der Workshoptermine und inhaltlichen Vertiefung spezifischer Aspekte der sprachlichen Bildung und Förderung mehrsprachiger Kinder sind eine essentielle Ergänzung der gemeinsamen Termine mit den Eltern und sollten inhaltlich ausgeweitet werden. Die Methode des auf die mehrsprachige Entwicklung bezogenen Elterngesprächs muss fest etabliert werden.

Im nachfolgenden Projekt „Gemeinsam zur Sprache – Erfolgreich mehrsprachig aufwachsen“ werden die Qualifizierungen für alle drei Personengruppen auf Grundlage dieser Ergebnisse konzeptionell angepasst und die Angebote für die Fachkräfte und Teams erweitert. Ziel ist es, einige erfolgreiche Wege der Zusammenarbeit zwischen den drei Bildungsorten in die Konzeptionen zu integrieren und dauerhaft wirksam werden zu lassen, um die Inhalte des Projekts vor Ort zu verstetigen und nachhaltig zu verankern.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie in unserem Flyer.