Daria Keshani

1. Was studieren Sie und warum studieren Sie an der PH Heidelberg? 

Mein Name ist Daria Keshani, ich bin 22 Jahre alt und studiere Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Die Förderung des Deutschlandstipendiums erhalte ich seit meinem sechsten Bachelor-Semester. Dies hat mir ermöglicht, meinen Fokus ganz auf das Lernen und Schreiben der Bachelorarbeit im Sinne meines persönlichen Leistungsanspruchs zu richten und dabei freie Kapazitäten zu haben, um meinem sozialen Engagement nachzukommen. Im April starte ich übergangslos das Master of Education-Studium an der PH Heidelberg. Meine Entscheidung, an der PH-Heidelberg zu studieren und Heidelberg nach meiner schulischen Laufbahn nicht zu verlassen, basiert auf persönlichen, bzw. familiären Gründen. Mein Bruder hat eine hohe Priorität für mich; er lebt mit dem 22q11 Syndrom und hat sich trotz vieler Hindernisse den Weg in ein selbstbestimmtes Leben erkämpft. Trotz Studium und sozialem Engagement liegt es mir am Herzen, genügend Zeit für ihn zu finden. Meine bisherigen Erfahrungen zeigten mir, dass durch Verantwortungsübernahme und Geduld bei der uneigennützigen Arbeit, bzw. ehrenamtlichem Handeln bezogen auf andere Menschen, viel erreicht werden kann – und vor allem: Den Mehrwert und die Lebensfreude, die eine einzelne Person in anderen Menschen bewirken kann, wirkt sich auch auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung aus. So steht Arbeit mit Menschen immer in einem reziproken Verhältnis und ist keineswegs uneigennützig.

2. Warum haben Sie sich für das Deutschlandstipendium beworben (z.B. zusätzliches soziales Engagement, besondere Förderbedingungen)? 

Als Studentin ist leider gerade das nicht einfach umsetzbar, wenn zudem der Anspruch auf Bestnoten da ist und noch einer bezahlten Tätigkeit nachgangen werden muss. Das Deutschlandstipendium ermöglicht mir, für diese sozialen Tätigkeiten Zeit zu haben und gleichzeitig meinen Fokus auf das Studium gerichtet zu halten. Mit einer zusätzlichen Erwerbstätigkeit wäre dies nicht möglich. Aus dieser Intention heraus habe ich mich für das Deutschlandstipendium beworben: Mein Studium ist zeitintensiv und arbeitsaufwändig und gleichzeitig ist eine Umsetzung des Gelernten in diesen Corona überschatteten Zeiten wichtig - weshalb ich umso mehr meinem sozialen Engagement nachkommen möchte. So lebte ich z.B. einige Monate in einer Familiengruppe mit fünf Pflegekindern und übernahm neben alltäglichen Aufgaben auch das Homeschooling im Zusammenhang mit zwei Lockdowns. Neben dem Aspekt der Bildung war es mir ebenso wichtig, die lebendigen Bedürfnisse der Kinder zu fördern. Auch mein Mitwirken im Hundeverein ACI e.V. (Alliance Cynologie International) im Bereich der Jugendarbeit spiegelt mein dahingehendes Bedürfnis wider. Mein bisheriges Engagement würde ich als interdisziplinär, herausfordernd und zugleich bereichernd für alle Seiten einschätzen. Ich konnte z.B. auch meine Erfahrungen und Tipps im schulischen Bereich bei der Beratung bzw. als Matheabiturkurs-Leiterin weitergeben.

3. Welche Vorteile bringt Ihnen das Deutschlandstipendium?

In diesem Sinne bin ich froh, mich beworben zu haben und nun eine Unterstützung zu erhalten, die mich entlastet und mir Kapazitäten für eine gesellschaftliche Verantwortungsübernahme und Bestleistungen eröffnet. Meine Entscheidung, mich für das Stipendium zu bewerben, begründe ich auch mit meinem Gefühl, dass sich das Deutschlandstipendium und die PH-Heidelberg als heterogenitätssensibel präsentieren und beide nicht allein auf die Leistung schauen. Dies spricht für ein umfassendes Verständnis von Bildung, mit dem ich mich persönlich identifizieren kann – vielen Dank!

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