Aktuelle Forschungsprojekte

  • Das Forschungsprojekt Sehen und Hören in Bayern (SuHB) wird in Zusammenarbeit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit der LMU München und der Universität Hamburg unter Leitung der Blindeninstitutsstiftung durchgeführt. Ziel des bis 2024 vom Bayerischen Gesundheitsministerium geförderten Vorhabens ist es, die Lebenssituation der in Bayern lebenden erwachsenen Menschen mit einer kognitiven bzw. komplexen Behinderung und zusätzlicher Hör-, Seh- oder Hörsehbeeinträchtigung zu erfassen und nach dem Prinzip des Universal Designs praxisnahe Handlungsempfehlungen für Einrichtungen der nicht-sinnesspezifischen Behindertenhilfe in der Begleitung von Menschen dieser Personengruppe zu entwickeln. Tabea Sadowski, akademische Mitarbeiterin der Pädagogischen Hochschule, wird unter Leitung von Frau Prof. Wanka (Fachbereiche Taubblinden- und Frühpädagogik) im Rahmen des Projektes der Annahme einer hohen Dunkelziffer bisher nicht identifizierter Hör-, Seh- oder Hörsehbeeinträchtigungen bei erwachsenen Menschen mit kognitiver bzw. komplexen Behinderungen nachgehen. Dafür wird sie mithilfe des neu entwickelten Identifizierungstools IKI-TAU (Identifizierung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung) Patient:innen des Medizinischen Behandlungszentrums für erwachsene Menschen mit komplexer Behinderung (MZEB) in Würzburg sowie Klient:innen in Wohneinrichtungen der nicht-sinnesspezifischen Behindertenhilfe untersuchen. Anhand der dadurch ermittelten validen Fallzahlen soll schließlich die Notwendigkeit einer sinnesspezifischen Diagnostik sowie der Bedarf an sinnesspezifischen Versorgungsangeboten für Menschen mit komplexen Behinderungen aufgezeigt werden.
  • Entwicklung eines Einschätzungsinstruments zur Identifizierung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Taubblindheit/ Hörsehbehinderung (IKI-TAU): Dieses Projekt findet in Kooperation mit der stiftung st. franziskus heiligenbronn und der Nikolauspflege Stuttgart statt. Hauptziel ist es, ein möglichst valides Screening- und Einschätzungstool zum funktionalen Hör- und Sehvermögen für Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung zu entwickeln, um damit möglichst viele Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung identifizieren und das Angebot einer spezifischen Beratung und Begleitung machen zu können. Publiziert wird der IKI-TAU-Testkoffer 2022 von der edition bentheim. Start des Projekts war 2019, das Ende ist für 2022 geplant.
  • Das bin ich! Intrapersonale Ressourcen und Identitätsentwicklung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit CHARGE-Syndrom (ID-CHARGE): Dieses Projekt ist in Kooperation mit dem CHARGE Syndrom e.V., einer Elternvereinigung für die Eltern vom CHARGE-Syndrom Betroffener. Ich habe hier die Life story Elicitation Technique (CLET) nach van Schalkwyk 2010 und in der Analyse das Personal Position Repertoire (PPR) (Hermans, 2001) eingesetzt. Die Durchführung fand im Zuge des Bundestreffens des Vereins im Juni 2019 statt, so dass die Daten vorliegen und zum Teil ausgewertet sowie publiziert wurden. (Start 2019, Ende 2022)
  • Vom Wissen zum Handeln: Wie entwickeln sich Haltung und Partnerkompetenzen durch taubblindenspezifisches Wissen? Effekte eines Qualifizierungsangebots (Ha-Pa-TB): Das Projekt findet in Kooperation mit der Universität Groningen/Niederlande und allen Kompetenzzentren für Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung Deutschlands statt. Es werden Fragebögen vor und nach Durchlaufen eines Qualifizierungsangebots eingesetzt, die den Fokus auf taubblindenspezifische Haltungsaspekte richten. Partnerkompetenzen werden durch eine Videoanalyse näher beleuchtet. (Start 2019, Ende 2022)