Lieder aus der Fremde

Angestoßen wurde das Projekt 2016 durch das Konzert Lieder aus der Fremde, das die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit der Idee orientalische Instrumente mit dem Klang eines Europäischen Sinfonieorchesters zu verbinden, gestaltete. Der Musiker und Komponist Mehmet Yeşilçay schrieb ein groß angelegtes sinfonisches Werk eigens für dieses Projekt und die Theatermacherin Anja Kleinhans verfasste eine sehr lebendige und authentische Geschichte, die verschiedene Berichte von Flüchtlingen aufgriff. Es entstand ein Gesamtkunstwerk, das die Schicksale der Geflüchteten in Klang und Geste für das Publikum real werden ließ.

Unser Projekt:

Aufbauend auf diesem musikalischen Beitrag zur Flüchtlingsthematik wird das hier beschriebene interkulturelle Teilprojekt ein wissenschaftlich fundiertes Best-Practice-Modell der konzertpädagogischen Kooperation erarbeiten. Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und die Orientalische Musikakademie Mannheim sind als Projektpartner künstlerisch und musikpädagogisch in das Projekt eingebunden. Es sollen Projekte für Kinder- und Jugendliche angestoßen werden, die sich musikalisch mit den Fragen und Möglichkeiten des Abbaus von Fremdenfeindlichkeit beschäftigen. In einem Netzwerk aus orientalischen und europäischen Musikern wird ein gewinnbringender Austausch zwischen europäischen und orientalischen Musiktraditionen möglich, der wiederum für Kinder und Jugendliche erlebbar gemacht werden soll. Eine musikalische Sozialisierung muss heute die Fähigkeit vermitteln, sich im Spannungsfeld der verschiedenen Kulturen respektvoll und bewusst bewegen zu können.  

Das Erlernen orientalischer Musikinstrumente, als reale Alternative oder Ergänzung zum Erlernen der europäischen Orchesterinstrumente, kann dazu beitragen, die fremde Musikkultur zu integrieren und ihre Akzeptanz zu fördern.  Im gemeinsamen Musizieren sollen Grenzen unsichtbar gemacht werden.


Ziele:
In den fünf Jahren, die das Projekt dauern wird, werden wir ein Musikvermittlungskonzept entwickeln, das Institutionen wie Musikschulen und anderen musikpädagogischen bzw. außerschulischen Bildungseinrichtungen bei der Umsetzung interkultureller Inhalte behilflich sein kann. Damit wird eine wertschätzende Haltung fremden Musikpraxen gegenüber gefördert und Kindern aus anderen Kulturen die Möglichkeit gegeben, sich durch Kunst und Musik auszudrücken und ihre eigenen Traditionen im öffentlichen Raum zu zeigen. So wird der Gefahr begegnet, dass Kinder und Jugendliche in ihren Bemühungen um Integration unkenntlich werden oder sich in extremistische Haltungen flüchten.

Kooperation:
Falls unser Projekt Ihr Interesse geweckt haben sollte und Sie in einer Institution tätig sind, wo musikalische Bildung eine Rolle spielt, freuen wir uns, wenn Sie mit uns in Kontakt treten!