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Kontaktstudium: Extremismus und Radikalisierung: Handlungskompetenz für die Bildungsarbeit

Extremismus und Radikalisierung sind gesellschaftliche Phänomene, die gerade im Umgang mit jungen Menschen viel Fingerspitzengefühl verlangen. Unser gleichnamiges Kontaktstudium für pädagogische Fachkräfte vermittelt Handlungskompetenz im Umgang mit extremistischen Äußerungen. Sie lernen Hintergründe, Kategorien und Netzwerke kennen und diskutieren eigene Fälle sowie praktische Beispiele mit der Gruppe und den Dozierenden.

Gruppe junger Menschen im Stuhlkreis im Gespräch

Lehrkräfte aller Schulformen, schulnah arbeitende Fachkräfte (z.B. Schulsozialarbeit) sowie alle, die mit jungen Menschen arbeiten und über mindestens einjährige Berufserfahrung verfügen.

Ziele

Das Kontaktstudium befähigt Sie, souverän zu reagieren, wenn junge Menschen mit demokratiefeindlichen Sprüchen auffallen oder sich plötzlich anders verhalten. Dazu lernen Sie insbesondere verschiedene Formen von Extremismus und Radikalisierung zu erkennen, junge Menschen im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit für die Thematik zu sensibilisieren, in begründeten Verdachtsmomenten die Gefahrenlage abzuschätzen und wie Sie ggf. gemeinsam mit Leitungspersonen und eventuell auch mit Akteuren der Prävention konkrete Schritte für ein angemessenes Vorgehen einleiten.

Inhalte

1. Block: Einführung in Extremismus und Radikalisierung: Erscheinungsformen, Begrifflichkeiten und aktuelle Entwicklungen

Sie werden in die soziologischen, psychologischen und rechtlichen Grundlagen der Auseinandersetzung mit dem Themengebiet Extremismus eingeführt. Sie lernen verschiedene Formen von religiös motiviertem Extremismus kennen, erhalten Einblicke in den Prozess der Radikalisierung von jungen Menschen und lernen aktuelle Entwicklungen insbesondere in Europa und Deutschland kennen und historisch begründet zu verstehen.

2. Block: Radikalisierung und Rekrutierung: Möglichkeiten der Intervention

Im Zentrum dieses Blocks stehen die realen Orte und virtuellen Räume der Ansprache und Rekrutierung, sowie die Chancen einer vernetzten Präventionsarbeit, on- und offline. Sie lernen jugendkulturelle Radikalisierungsphänomene kennen und analysieren. An konkreten Fallbeispielen erörtern Sie - gemeinsam mit der Seminarleitung und weiteren Expert:innen aus verschiedenen Praxisfeldern - Möglichkeiten des Umgangs mit Verdachtsfällen sowie Optionen für eine wirkungsvolle Intervention.

3. Block: Prävention und De-Radikalisierungsprogramme in Bildungsinstitutionen

In diesem Block erhalten Sie einen Überblick über die institutionellen Strukturen der Prävention in den verschiedenen Bundesländern, ebenso über schulische und außerschulische Präventionsprogramme. Darüber hinaus präsentieren Sie der Seminargruppe Ihre selbständig erarbeitete Fallanalyse aus Ihrer Praxis und reflektieren diese in einem Kolloquium.

Ort

Online

Format

Das Kontaktstudium besteht aus drei Blöcken mit je 1,5 Online-Seminartagen: Freitags 16.30–20 Uhr, Samstags 10–17 Uhr. Die online-Seminare kombinieren forschungsbasierten Input, Fallbeispiele sowie konkrete Anwendungsaufgaben für Ihren Arbeitskontext, welche in einen intensiven Austausch innerhalb der Gruppe eingebettet sind.

An jedes der Online-Seminare schließen sich Selbstlernphasen von 4-6 Wochen an, in denen Ihnen Material auf der E-Learning Plattform Moodle zur Verfügung steht.
Im Zentrum stehen der persönliche Kontakt und der intensive Austausch mit Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen und Praxisfeldern sowie der intensive Austausch innerhalb der Gruppe. 

Mindestens 15, maximal 20 Teilnehmende

Das Kontaktstudium Extremismus und Radikalisierung läuft jeweils im Wintersemester. 

 

Bei regelmäßiger Teilnahme und einem als bestanden bewerteten Leistungsnachweis erhalten die Teilnehmenden nach Abschluss ein Hochschulzertifikat mit 6 ECTS-Punkten.

Der Leistungsnachweis besteht aus einer Fallanalyse, die Sie im Kurs präsentiert sowie schriftlich ausgearbeitet haben.

Am Kontaktstudium kann teilnehmen, wer 

  • ein einschlägiges Hochschulstudium (im Mindestumfang von 180 LP oder mit mindestens dreijähriger Regelstudienzeit) abgeschlossen hat oder alternativ eine einschlägige Ausbildung, die dem Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) entspricht,
  • und erste Berufserfahrungen (mindestens ein Jahr) nachweisen kann.

     

nächster Durchgang: November 2026 - März 2027

Die Bewerbung wird ab Juni 2026 hier über die Webseite möglich sein. 

Bewerbungsfrist: 01. Juni - 30.September 2026

520€

Die Teilnahmegebühr umfasst die Online-Seminare, einen begleitenden Moodle-Kurs inklusive der erforderlichen Materialien, die Betreuung und Bewertung der Prüfungsleistung (Fallarbeit  und Präsentation im Rahmen eines Kolloquiums) sowie die Ausstellung des Zertifikats.

Falls Ihr Arbeitgeber die Kosten übernimmt, füllen Sie bitte bei der Anmeldung die Gebührenübernahmeerklärung aus!

  • Flyer-Kontaktstudium-ExRa-PS-20250528.pdf (336 KB, PDF)
  • Kontaktstudienordnung-ExRa-PS-2025-Nr.11-20250430.pdf (218 KB, PDF)

Die Weiterbildung zum Thema Extremismus und Radikalisierung war äußerst informativ und praxisnah. Sie vermittelte ein tiefes Verständnis für die Ursachen von Radikalisierung und gleichzeitig eine Reihe an Interventions- und Präventionsansätzen. Besonders bereichernd war der Austausch mit Expert:innen und Teilnehmenden aus verschiedenen Fachbereichen.

Nabil Katawi, Referent beim DRK-Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e.V.

Das Kontaktstudium hat mir wertvolle Einblicke in die Entstehungsprozesse von Extremismus und Radikalisierung gegeben. Es war praxisnah, expertengeleitet und somit eine Bereicherung.

Yelda Ersoy-Calmasur, Realschullehrerin

Professional School
Zentrale Weiterbildungseinrichtung der
Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Sprechzeiten
Mo–Do, 9:00–12:00 Uhr

Kontakt
Telefon: +49 6221 - 477 522