Fachtagungen
Interreligiöses Begegnungslernen von Weltsichten/ Sharing Worldviews
Fachtagung für Lehrkräfte in Kooperation mit dem ZSL Baden-Württemberg
Die vielfältigen Spannungen zwischen unterschiedlichen nationalen und internationalen politischen wie auch gesellschaftlichen Kräften, die sich zum Teil in gewaltsamen Auseinandersetzungen entladen, machen vor den Klassenzimmern nicht halt und äußern sich in Formen der Radikalisierung und Diskriminierung.
In einer Gesellschaft, in der eine beachtliche Anzahl von Schülerinnen und Schülern einen Migrationshintergrund haben, ist es daher eine drängende Bildungsaufgabe, mit dem Konzept des Interreligiösen Begegnungslernens bzw. Sharing Worldviews (IRBL/ Sharing Worldviews) eine Fortbildung für Lehrkräfte des Ethik- bzw. Philosophieunterrichts und der verschiedenen Fächer des Religionsunterrichts anzubieten.
Durch die Fachtagung werden Lehrkräfte dazu befähigt, bei Schülerinnen und Schüler soziale Kompetenzen (Empathie, Respekt und Anerkennung u.a.), Dialogkompetenzen (Perspektivenwechsel, Ambiguitätstoleranz u.a.m.) und präventive Konfliktlösungskompetenzen anzubahnen.
Dozierende verschiedener nationaler und internationaler Hochschulen der Fächer Kath. Religion, Ev. Religion, Islamische Religion, Jüdische Religion, Orthodoxe Religion, Ethik/Philosophie werden die Inhalte ebenso praxisorientiert wie theoriebasiert vermitteln.
Die Veranstaltung wird von Partnern des Projekts ´Sharing Worldviews´ der PH Heidelberg, der Professional School der PH Heidelberg in Kooperation mit dem ZSL durchgeführt.
Termin und Ort:
Montag, 10. Juni 14 bis 18 Uhr
Dienstag, 11. Juni von 9 bis 16 Uhr
Aula der PH Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg
Anmeldung:
Die Fachtagung ist durch das ZSL Baden-Württemberg amtlich als Fortbildung anerkannt. Lehrkräfte an öffentlichen Schulen in Baden-Württemberg können sich über LFB-Online mit der Lehrgangsnummer: 5986K registrieren.
Für Lehrkräfte privater Schule, anderer Bundesländer sowie Interessierte erfolgt die Anmeldung über die Professional School der PH Heidelberg
https://www.ph-heidelberg.de/professional-school/unser-angebot/
Weiterführende Informationen
Leitung der Fortbildungstagung:
Prof. Dr. Katja Boehme, PH Heidelberg
Markus Bender M.A., Schuldekan und eTwinning-Moderator
Michaela Maas M.A., ZSL Baden-Württemberg
Weitere Mitwirkende:
Dr. des. Katharina Gaida, Universität Kassel (Ev. Religionspädagogik)
Dr. Jenny Korneck, PH Karlsruhe (Ev. Religionspädagogik)
JProf. Charidimos Kouzis, Universität Thessaloniki (Orth. Religionspädagogik, online)
Bruno Landthaler, Wiss. Mitarbeiter der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg (Jüd. Religionspädagogik)
Prof. Dr. Imran Schröter, PH Karlsruhe (Islam. Religionspädagogik)
JProf. Dr. Tom Wellmann, PH Heidelberg (Philosophie/ Ethik)
Beispiele für Unterrichtsmaterialien finden Sie in verschiedenen Sprachen unter: www.sharing-worldviews.com
Einführende Literatur:
Boehme, Katja: Interreligiöses Begegnungslernen. In: WiReLex (2019) https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wirelex/7-inhalte-iv-didaktik-der-religionen/interreligioeses-begegnungslernen
Boehme, Katja: Interreligiöses Begegnungslernen. Grundlegung einer fächerkooperierenden Didaktik von Weltsichten. Freiburg 2023.https://www.herder.de/theologie-pastoral/shop/p2/59243-interreligioeses-begegnungslernen-gebundene-ausgabe/
Flyer der Lehrkräftefortbildung (PDF, 1,8 MB)
Vorabinformation (PDF, ca. 222 KB)
digi@school 2024: Per Du mit der Künstlichen Intelligen
Die technologische Entwicklung schreitet auch im Bildungsbereich unaufhaltsam voran: Die Fachtagung digi@school 2024 stand im Zeichen dieser digitalen Transformation. Unter dem Motto „KI in der Schule: Verstehen, Hinterfragen, Anwenden" versammelten sich am 17. und 18. April rund 500 Lehrkräfte und Bildungsexpert:innen aus unterschiedlichen Bereichen sowie Interessierte aus ganz Deutschland, um aktuelle Entwicklungen der digitalen Bildung zu diskutieren.
Die Fachtagung, die einmal jährlich von einem Konsortium aus ZSL Mannheim, Medienzentrum Heidelberg, Stadtmedienzentrum Mannheim, Hopp Foundation und der Professional School der Hochschule organisiert wird, fand in diesem Jahr am 17. April im Karlstorbahnhof Heidelberg mit Übertragung im Livestream und am 18. April als Online-Veranstaltung statt.
Eindrucksvoll führte am ersten Tag das Moderatorenteam Marek Müller und Thomas Schmidt, unterstützt durch Ko-Moderatorin HAIDE L. Berg, durch das Programm. Dabei waren das Arbeits-Du und der Verzicht auf Titel, dem sich auch KI HAIDE anschloss, Zeichen des gewinnbringenden Austausches auf Augenhöhe.
Lern- und inklusionsfördernder Einsatz von KI
In seinen einführenden Worten stellte Ministerialdirektor Daniel Hager-Mann dar, wie aus Sicht des Kultusministeriums Baden-Württemberg die infrastrukturellen und technischen Voraussetzungen für einen breiten Einsatz von KI an Schulen geschaffen werden und wie der notwendige Kompetenzaufbau auf allen Ebenen gelingen kann. Auf dem Podium diskutierte er dann mit Jaana Müller-Brehm vom Zentrum für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz, Steffen Haschler, Lehrkraft für IMP am Gymnasium des Englischen Instituts, Prof. Dr. Christian Spannagel von der Pädagogischen Hochschule und drei Schüler:innen aus Heidelberg darüber, wie ein unterstützender lern- und inklusionsfördernder Einsatz von KI an Schulen in Zukunft aussehen könnte.
Auf dem anschließenden Marktplatz konnten sich die ca. 180 Teilnehmenden vor Ort über die Angebote der beteiligten Kooperationspartner zur digitalen Bildung informieren und verschiedene KI-gestützte Anwendungen selbst ausprobieren. Die Pädagogische Hochschule war neben der Professional School durch Mitarbeitende des Medienzentrums und des Studiengangs ELMEB sowie durch Dr. Jens Dennhardt und seine Kolleg:innen aus dem Projekt CoM-MIT vertreten. Sie ermöglichten, dass Anwendungen aus dem Maker Space ausprobiert werden konnten. Außerdem machten sie Lernumgebungen zum Programmieren im Mathematikunterricht für die Teilnehmenden erlebbar.
Gerahmt wurde der erste Fachtag durch eine Vorstellung der Improtheatergruppe „Haltlos“ und einem Bildungsbier des #EduRheinNeckar, bei denen die KI ebenfalls allgegenwärtig war. „Vielen Dank für die schöne Zeit im Karlstorbahnhof. Die tolle Bewirtung, der interessante Talk über KI, der Marktplatz und das lustige Abendprogramm waren erfrischend und ich fühlte mich als Lehrerin sehr wertgeschätzt!“ schrieb eine teilnehmende Person in das Feedbackformular von digi@school.
KI in der Schule und anderen Bildungsbereichen
Auch am zweiten Tag war die PH Heidelberg mit Beiträgen zu Themen wie KI im Fremdsprachenunterricht, Neuronale Netzwerke für den Fachunterricht selbst programmieren und Grundlagen der Spieleentwicklung mithilfe von Deep Learning Modellen prominent vertreten. Kolleg:innen von der PH-Ludwigsburg präsentierten zudem ihre Microcontrollerbetriebene DIY-Astronomiestation für die Schulpraxis.
Darüber hinaus konnten die ca. 300 Teilnehmenden aus dem gesamten Bundesgebiet Vorträge und Workshops zu Themen wie KI und Führung, Implikationen von KI für Urheberrecht und Datenschutz sowie digitale Entlastung im Arbeitsalltag belegen und in einem digitalen Barcamp in den Austausch zu tagesaktuellen und von Teilnehmenden eingereichten Themen treten.
"In diesem Jahr war es uns ein besonderes Anliegen, den persönlichen Austausch unter den Teilnehmenden zu fördern und das Ausprobieren von KI-gestützten Anwendungen zu ermöglichen“, sagt Katrin Bellon, Mitarbeiterin der Professional School. „Es ist beeindruckend, wieviel Expertise Lehrkräfte, Schüler:innen und Bildungseinrichtungen wie die Pädagogische Hochschule bereits besitzen. Dieses Wissen und die technischen Möglichkeiten wollten wir den Teilnehmenden zugänglich machen.“
Mit der digi@school 2024 sind die Kooperationspartner in ihrem Bestreben, den digitalen Wandel an Schulen in Baden-Württemberg und deutschlandweit voranzutreiben, erneut einen großen Schritt nähergekommen.
Weitere Informationen
Landingpage der Veranstaltung: www.digiatschool.de
Veranstaltungsplattform: www.digiatschool4all.de
Ansprechpartnerinnen an der PH Heidelberg: Antje Schröder-Schulz, Geschäftsführung Professional School, Katrin Bellon, Professional School
Online_Fachtagung: "Mehrsprachigkeit an unterschiedlichen Bildungsorten im Elementarbereich leben"
Die Online-Fachtagung war ein großer Erfolg und mit fast 100 Teilnehmenden sehr gut besucht. Wir danken allen Teilnehmenden und Referierenden für Ihr Engagement.
Die Online-Fachtagung ist eine Kooperationsveranstaltung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und des Zentrums für Entwicklung und Lernen (ZEL) Heidelberg. Sie wird durch das Hessische Ministerium für
Soziales und Integration gefördert.
Weitere Informationen finden auf der Tagungshomepage www.fachtag.net oder unserem Flyer (PDF ca. 770 KB)
Fachtag "Erinnern für die Zukunft - Demokratiebildung durch Regionalgeschichte am Beispiel der NS-Zeit"
Wie wichtig ein tieferes Verständnis historischer Begebenheiten für die Ausprägung einer demokratischen Grundhaltung ist, erleben wir weltpolitisch aktuell an etlichen erschreckenden Negativbespielen. Das Erarbeiten eines solchen Verständnisses mit Schülerinnen und Schülern über anschauliche Beispiele mit unmittelbarem regionalen Bezug stand deshalb im Fokus Fachtagung, die am 7. März 2022 in den Räumen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg als hybride Fortbildung für Lehrkräfte angeboten wurde.
Organisiert und umgesetzt wurde sie von der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention und der Professional School der PH Heidelberg in Kooperation mit der ZSL Regionalstelle Mannheim und dem Verein für historische Forschung und Geschichtsvermittlung – Die Lupe. Die Metropolregion Rhein-Neckar unterstütze die Veranstaltung finanziell.
Durch die Bündelung der Kompetenzen der verschiedenen Einrichtungen konnte ein abwechslungsreiches Programm angeboten werden, das sowohl Einblicke in aktuelle Forschung als auch ganz praktische Anregungen für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern gab. „Wir waren selbst überrascht, wie reibungslos die Veranstaltung in dieser für uns alle neuen Konstellation gelaufen ist“, berichtet Michaela Manall, Landeskundekoordinatorin, ZSL Regionalstelle Mannheim.
„Insbesondere die durchweg gelungene Einbindung der Online-Teilnehmenden war eine gute Erfahrung und ein schöner Erfolg“, ergänzt Nadine Küssner von der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Nach einem einführenden Überblick über aktuelle Ergebnisse geschichtswissenschaftlicher Forschung zum Raum Heidelberg in der NS-Zeit bearbeiteten die Teilnehmenden in kleineren Workshopgruppen lokalhistorische Quellen zu den Themenbereichen „Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus“; „Antiziganismus“ und „Jüdische Lebenswelten“. Für die online Teilnehmenden wurde jedes Thema in einem eigenen Zoom-Workshopraum angeboten und die Ergebnisse aller Workshopgruppen am Ende in einer gemeinsamen Plenumssession zusammengeführt.
Für den Nachmittag wechselte die Gruppe dann zu Fuß oder virtuell in die Heidelberger Innenstadt und nahm dort an einem Stadtrundgang zu erinnerungskulturellen Orten teil und besuchte das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma. Dank einer entsprechenden Anwendung konnten auch die Online Teilnehmenden virtuell geführt werden und sich dabei über ihre Eindrücke und Erfahrungen austauschen.
Am Ende des Tages war die Zufriedenheit groß. „Es war ein toller und auch persönlich bereichernder Tag, an dem ich viel gelernt habe.“, resümierte einer der Teilnehmenden. Insbesondere der gute Bezug von Theorie und Praxis, die Methodenvielfalt und der Wechsel der Lernorte wurden immer wieder positiv hervorgehoben. „Ich fand das Format mit dem Wechsel aus Theorie und praktischer Umsetzung sehr abwechslungsreich und dadurch extrem kurzweilig. Man hat gemerkt, dass sehr viel Engagement seitens der Veranstaltenden vorhanden ist, was die Veranstaltungsatmosphäre sehr ansprechend und die Fortbildung insgesamt gewinnbringend gemacht hat. Auch die Einbeziehung der außerschulischen Lernorte war sehr inspirierend.“
Das deutlichste Lob für die Referierenden waren jedoch die unmittelbar geäußerten Unterrichtsideen der teilnehmenden Lehrkräfte. „Danke auch für den tollen Reader, dessen Quellen wahrscheinlich direkt diese Woche im Unterricht zum Einsatz kommen werden.“