Buchempfehlung im Juni: „Malagash“

Sundays Vater ist krank – todkrank, um genau zu sein. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er seinem Krebsleiden endgültig erliegen und sterben wird. Mit dieser Gewissheit begibt er sich zurück in seine Heimat – das kleine Städtchen Malagash an der Nordküste von Nova Scotia, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Dort ist er bereit, im engsten Familienkreis Abschied von seinen Liebsten zu nehmen. Ganz anders als diese selbst, die den Gedanken an sein baldiges Ableben kaum ertragen können. So wagt es Sundays Mutter nicht einmal, auch nur im Entferntesten davon zu sprechen, dass ihren Mann schon in Kürze der Tod ereilen wird. Vielleicht, um ihre Kinder, insbesondere Sundays jüngeren Bruder Simon, zu schützen. Doch was bringt das denn überhaupt? Die Tatsache, dass diese ihren Vater bald für immer verabschieden werden müssen, ändert es jedenfalls nicht. Im Bewusstsein dessen versucht Sunday, jeden winzigen Moment, der ihr bis dahin noch gemeinsam mit ihm verbleibt, festzuhalten. Dazu erstellt sie Audioaufnahmen sämtlicher Gespräche, die sie und die restlichen Familienmitglieder mit ihrem Vater auf dem Sterbebett führen – mit der Absicht, dessen letzte Worte auch noch über seinen Tod hinaus der Welt auf besondere Weise zugänglich zu machen …

„Malagash“ von Joey Comeau begleitet eine Familie bei deren schweren Abschied von einem ihrer geliebten Mitglieder. Der Jugendroman gibt dabei tiefe Einblicke in die Schmerzhaftigkeit, welche mit dem Prozess des Abschiednehmens verbunden sind, zeigt jedoch zugleich auch produktive Möglichkeiten des Umganges damit auf. Ein besonders anrührendes Werk, das als solches absolut weiterzuempfehlen ist!

Tabelle mit Informationen zum Buch

Informationen zum Buch
KategorieInformation
TitelMalagash
Autor/inJoey Comeau
Übersetzer/inTobias Reußwig
Erscheinungsjahr2021
Verlagluftschacht
Seiten136
Altersempfehlungab 14 Jahren
ISBN978-3-903081-51-2
Preis18,00 €

 

verfasst von Larissa Schowalter