Etwa siebeneinhalb Milliarden Menschen leben auf der Erde, von denen knapp zwei Milliarden Kinder unter 15 Jahren sind – eine nahezu unvorstellbar große Anzahl. Fast noch schwieriger als das lässt sich allerdings imaginieren, wie all diese vielen jungen Menschen wohl leben. Hierbei kann ein kleines Gedankenspiel helfen: Es gilt sich vorzustellen, dass es ein Dorf gäbe, in dem nur 100 Kinder aus der ganzen Welt repräsentativ für all ihre Altersgenossen wohnen würden. Hierauf ist zu klären, wie dieses Kinderdorf konkreter aussähe: Wären dort Mädchen oder Jungen in der Überzahl? Kämen die Dorfkinder vorrangig von einem oder doch von vielen verschiedenen Kontinenten? Würden sie aus ihren Heimatregionen unterschiedliche oder etwa vergleichbare Lebenswelterfahrungen mitbringen?

Ebendiese und noch weitere spannende Fragen werden in dem Sachbuch „100 Kinder“ von Christoph Drösser für junge Lesende durchgespielt und in Form kindgerecht verfasster Texte und ansprechender Illustrationen beantwortet, womit jenes die verschiedenen Lebenswelten von Kindern unterschiedlicher Herkunft etwas greifbarer macht und dabei eingängig verdeutlicht, wie stark diese doch voneinander abweichen können. Bezeichnend ist, dass hierbei auch prekäre Lebensumstände thematisiert werden, denen Heranwachsende in manchen Teilen der Erde ausgesetzt sind, für welche die kindliche Leserschaft somit behutsam sensibilisiert wird. Insofern ein äußert lehrreiches und informatives Buch, das sich als solches definitiv weiterempfehlen lässt – nicht nur für Kinder!