Es ist auf dem Schulweg, als Josefin das erste Mal Notiz von Hanna nimmt: Das Mädchen erscheint ihr irgendwie eigenartig, wie es so unbeirrt durch den strömenden Regen stapft, ohne auch nur ein bisschen auf diejenigen Acht zu geben, die ihm entgegenkommen. Und auch als Hanna, die Neue, im Unterricht nun neben Josefin gesetzt wird, verliert sie für jene nicht an Rätselhaftigkeit – im Gegenteil. Deren Verhalten wirft für Josefin immer mehr Fragen auf: Wer ist dieses scheue Mädchen wirklich, das nicht einmal richtig auf seinen eigenen Namen reagiert? Und warum schreckt es vor allem und jedem zurück, was  sich ihm annähert? Dabei scheint ein Durchdringen zu Hanna beinahe unmöglich – zieht sich jene doch umso stärker vor Josefin zurück, je mehr die sich anstrengt. Bis Hannas hohe Schutzmauern eines Tages doch ein wenig zu bröckeln beginnen und sich von da an langsam eine ganz eigene Freundschaft zwischen ihr und Josefin entspinnt – möglicherweise das erste freundschaftliche Band, das Hanna seit jeher zu knüpfen imstande ist. Lange vermag es allerdings nicht zu halten. Denn als sich die Ereignisse überschlagen, bleibt Hanna nur noch ein Ausweg: Flucht.

Es ist eine besondere Freundschaft, von der Susan Kreller in ihrem neusten Jugendroman „Hannas Regen“ schreibt, oder die sie hierin vielmehr durch poetische, behutsam gewählte Worte erwachsen lässt. Ein einzigartiges Werk, das somit zweifelsohne weiterempfohlen werden kann!