Gerade einmal 15 Jahre alt und doch hat Robin die Nase vom Leben schon gestrichen voll. Sonderlich viel hat es ihm aus seiner Sicht auch nicht mehr zu bieten. Woran sollte er sich denn bitte noch groß erfreuen? An den sporadischen Treffen mit seinen alten Kumpels, die er schon lange eigentlich nicht mehr so richtig als seine Freunde betrachtet? Oder etwa an den unzähligen öden Nachmittagen, die er ansonsten einsam und allein bei sich zuhause vor der Glotze verbringt? Beides offensichtlich nicht wirklich vielversprechend. Ist es doch genau dieser Alltagstrott, den Robin kaum mehr noch zu ertragen imstande ist, welchem er irgendwie aber auch nicht entfliehen kann – bis er auf den gleichaltrigen Leo trifft. Der ist gerade erst aus Berlin zugezogen und bringt den Großstadtlifestyle von dort nun auch in Robins bis dahin eher langweilig anmutendes Kleinstadtleben, das damit endlich mal etwas an Fahrt gewinnt. So stehen darin von jetzt an Alkohol, Drogen und Partys auf der Agenda. Ein für Robin wahrgewordener Traum, der ihm noch besser zu werden erscheint, als er schließlich Karla kennenlernt, in die er sich prompt verliebt und mit der er von da an in einem nicht zu enden scheinenden Liebestaumel immer extremere Exzesse durchlebt – ohne zu bemerken, wie er dabei stetig weiter abrutscht und sich zunehmend auch von Leo entfernt. Erst als plötzlich alles vollkommen aus dem Ruder läuft, findet Robin zu diesem allmählich wieder zurück – und damit, wie sich zeigen wird, ebenso zu sich selbst …

Der Jugendroman „Keine halben Sachen“ von Antje Herden erzählt auf erbarmungslos ehrliche Weise von den ambivalenten Rauschmittelerfahrungen eines heranwachsenden Jungen, der im Drogenkonsum zunächst Halt zu finden scheint, durch diesen letztlich jedoch vollständig zu Fall gebracht wird. Eine aufwühlende Geschichte mit aufklärerischem Potenzial. Ganz klare Empfehlung!