Inklusion kann nur gelingen, wenn Menschen sich wirklich begegnen.
Das heißt: Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen treffen sich, tauschen sich aus und lernen voneinander.
Zum Beispiel:
Menschen mit und ohne Be·hinderung,
Menschen mit und ohne soziale Nach·teile.
Aber solche echten Begegnungen gibt es noch nicht oft.
Besonders nicht in der Ausbildung von zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern.
Auch an der PH·Heidelberg war das lange so:
Lange Zeit fehlte in der Lehre die Sicht·weise von Menschen mit Be·hinderung.
Es wurde über Inklusion gesprochen – aber nicht mit den Menschen, die selbst davon betroffen sind.
Doch wer Inklusion wirklich ernst meint, muss Menschen mit Be·hinderung zu Wort kommen lassen – auch in der Hoch·schul·lehre.
Am AW·ZIB arbeiten Menschen mit und ohne Be·hinderungen.
Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen geben Unterricht.
Sie unterrichten in verschiedenen Fach·bereichen
an der Pädagogischen Hoch·schule Heidelberg.
Besonders oft unterrichten sie in Studien·gängen für angehende Lehrer und Lehrerinnen.
Am AW·ZIB arbeiten auch Bildungs·fach·kräfte.
Das sind Menschen mit Behinderungen.
Sie haben eine drei·jährige Ausbildung gemacht.
Die Ausbildung heißt: Qualifizierung zur Bildungs·fach·kraft.
Diese Menschen bringen ihre eigenen Erfahrungen mit.
Sie erzählen zum Beispiel, wie sie Inklusion erlebt haben.
Auch Bildungs·fach·kräfte arbeiten in der Lehre mit.
Bildungs·fach·kräfte bringen ihre persönlichen Erfahrungen ein.
Sie erzählen zum Beispiel, wie Inklusion oder Aus·grenzung für sie war.
So ergänzen sie die fachlichen Themen aus der Theorie
mit echtem Er·fahrungs·wissen.
Das nennen wir Bildungs·angebote.
Sie sind Experten und Expertinnen in eigener Sache.
Das heißt: Sie sprechen über ihr eigenes Leben.
Sie erzählen, wie ihr Leben mit Be·hinderung ist.
Sie berichten von Erfahrungen,
die sie in ihrer Ausbildung gemeinsam überlegt und be·arbeitet haben.
Unser Ziel ist: Wir wollen Menschen sensi·bilisieren.
Das bedeutet:
Wir wollen zeigen, dass Menschen mit Be·hinderungen besondere Bedarfe haben.
Darüber wollen wir sprechen.
Und wir wollen zeigen, welche Chancen Inklusion bietet.
Die Bildungs·angebote der Bildungs·fach·kräfte gibt es nicht nur an der PH·Heidelberg.
Sie werden auch an anderen Hoch·schulen und Ein·richtungen in Baden·Württemberg angeboten.
Es gibt verschiedene Formen von Veranstaltungen:
Zum Beispiel Vorlesungen, Seminare oder Work·shops.
Man kann vor Ort mit·machen oder online.
Meistens machen zwei Bildungs·fach·kräfte die Veranstaltung gemeinsam – im Tandem.
Die Bildungs·angebote der Bildungs·fach·kräfte passen zu vielen Studien·gängen.
Das Themen·angebot wird Schritt für Schritt größer.
Das heißt: Es kommen immer wieder neue Themen dazu.
Diese Themen gibt es zurzeit:
- Be·hinderung und wie man über Be·hinderung spricht
- Selbst·bestimmung und Teil·habe
- Transitionen (so nennt man Übergänge im Leben)
- Barrieren und Barriere·freiheit
- Bildungs·erfahrungen und Lern·erfahrungen
- Arbeit
- Frei·zeit
- Partizipative Forschung (so nennt man Mit·bestimmung in der Forschung)
- Partizipative Evaluation (das meint Mit·bestimmung bei der Bewertung von Angeboten)
Was gefällt den Bildungs·fach·kräften an ihrer Arbeit?
Warum machen sie diese Arbeit?
Und was können sie als Menschen mit Be·hinderung und als gut ausgebildete Fach·kräfte tun, damit Inklusion besser wird?
Antworten auf diese Fragen geben die Bildungs·fach·kräfte selbst.
Sie erzählen in kurzen Vorstellungs·videos davon.
Diese Videos wurden zusammen mit dem Medien·zentrum der Pädagogischen Hoch·schule Heidelberg gemacht.
In den Videos sagen die Bildungs·fach·kräfte zum Beispiel:
- Wer sie sind,
- Warum ihnen die Arbeit wichtig ist,
- Was sie für Inklusion tun möchten.