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Diversität und Bildung

Deutschland ist eine migrationsvielfältige Gesellschaft, die insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg durch verschiedene Zuwanderungsbewegungen geprägt wurde. Leider verweigerten politisch Verantwortliche für lange Jahrzehnte die Anerkennung Deutschlands als Einwanderungsland. Die Folge davon war und ist, dass bis zur Jahrtausendwende keine rechtlichen Grundlagen wie zum Beispiel die Verabschiedung eines Zuwanderungsgesetzes oder die Überarbeitung der Staatsbürgerschaftsregelung geschaffen wurden.

Diese Verweigerungshaltung hatte ihren Niederschlag auch in der Bildungspolitik. Die sprachliche, kulturelle und religiöse Vielfalt der Schülerschaft stellt eine Bildungsressource dar, die in schulisch-unterrichtlichen Kontexten bisher nicht angemessen Berücksichtigung findet. Dafür bedarf es einer diversitätssensiblen und inklusiven Pädagogik, welche unterschiedliche Dimensionen schulisch-unterrichtlicher Bildungswirklichkeit adressiert.

Im Hei-MaT-Zentrum können für diesen Bereich passgerechte Workshops und Tagungen zu verschiedenen Schwerpunkten (s.u.) gebucht werden. Die Finanzierung der Angebote wird individuell abgesprochen.

Deutschland eine einwanderungsgeprägte Gesellschaft

Deutschland hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg – wie viele andere europäische Länder auch – zu einem Einwanderungsland entwickelt. Gegenwärtig hat über ein Viertel der Gesellschaft einen so genannten Migrationshintergrund; bei Kindern und Jugendlichen im schulpflichtigen Alter liegt dieser deutlich darüber und beträgt in Baden-Württemberg 45 Prozent!

Kennzeichen einwanderungsgeprägter Gesellschaften ist ihre hohe in kulturelle, sprachliche und religiöse Diversität. Gegenwärtig umfasst die Bevölkerung aus muslimisch geprägten Herkunftsländern ca. 4,5 Millionen und bildet damit die zweitgrößte Religionsgemeinschaft nach den christlichen Kirchen, gefolgt von ca. 200.000 Bürger*innen jüdischen Glaubens.

Die Schule von heute ist die Gesellschaft von morgen

Die Auswirkungen gesellschaftlicher Vielfalt zeigen sich am eindrücklichsten in den Bildungsinstitutionen; seit 2015 hat diese durch Flucht-/Migrationserfahrung nochmals zugenommen.

Schulen und ihre zentralen Akteure – konkret Schulleitungen und Lehrerkollegien – tragen eine besondere Verantwortung gegenüber negativen gesellschaftlichen Entwicklungen, weil diese zumeist zeitnah ihren Niederschlag in schulisch-unterrichtlichen Kontexten finden. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Sicherung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung durch eine Stärkung der Demokratiekompetenz nachwachsender Generationen. Demokratie als politisches Gesellschaftssystem ist kein Selbstläufer, sondern die freiheitlichen Grundwerte müssen - gerade in Bildungsinstitutionen - vor-gelebt, umgesetzt und wenn nötig, gegen demokratiefeindliche Entwicklungen geschützt werden.

Bildungsinstitutionen sind Orte, in denen Kinder und Jugendliche gemäß des staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrages für ihr Leben als mündige und selbstreflexive Bürger*innen vorbereitet werden. Daher ist die Vermittlung demokratischer Handlungskompetenz ein zentrales Ziel von Schule, das als Querschnittskompetenz idealerweise alle Unterrichtsfächer durchziehen sollte. Lehrkräften kommt in diesem Prozess eine zentrale Rolle zu, denn sie vermitteln nicht nur die entsprechenden Werte, sondern leben diese durch ihr Handeln konkret vor.

Demokratiefeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus in Bildungseinreichungen

Aktuelle Studien belegen für Deutschland eine zunehmende Tendenz an demokratiefeindlichen Einstellungen innerhalb der hiesigen Bevölkerung, insbesondere im Zusammenhang mit den staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung von Folgen der Covid-19-Pandemie. Insbesondere in den Sozialen Medien erfahren Falschmeldungen und Hassbotschaften, fake news und hate speech, eine rasche Verbreitung und erreichen viele junge Nutzer*innen.

Die Ausbildung demokratieskeptischer bzw. -feindlicher Einstellungen geht häufig mit verschiedenen Formen des Rassismus, insbesondere des Antisemitismus, einher. Neben dem Antisemitismus in politisch-extremistischen Gruppen, verzeichnet in den letzten Jahren der Antisemitismus innerhalb muslimisch sozialisierter Jugendlicher eine bedenkliche Zunahme.

Die Studien verdeutlichen, dass eine vermehrte Zunahme antisemitischer Vorfälle, nicht nur im öffentlichen Raum, sondern mittlerweile auch vermehrt in Bildungsinstitutionen bzw. Schulen zu beobachten ist, die als wichtigste Sozialisationsinstanzen nach der Familie, gefordert sind, pädagogisch angemessen auf Rassismus und Antisemitismus zu reagieren. Doch belegen die Untersuchungen auch, dass viele Lehrkräfte sich in der Frage einer angemessenen pädagogischen Vorgehensweise - fachlich wie pädagogisch - überfordert fühlen, um konsequent Haltung zu zeigen. Besonders bedenklich wird dieses Verhalten, wenn nicht nur innerhalb der Schülerschaft, sondern auch im Lehrerkollegium - offene oder getarnte - antisemitische Äußerungen oder Einstellungen vorgebracht werden, die kommentarlos stehen bleiben.

Die Rolle der Lehrkraft in gesellschafspolitisch herausfordernden Zeiten

Die erste Assoziation hinsichtlich der Aufgabe von Lehrkräften ist die der Wissensvermittlung. Es wird jedoch immer deutlicher, dass diversitätsgeprägte, komplexe Gesellschaften eine starke Erweiterung des Aufgabenspektrums von Lehrkräften verlangen. Neben der „klassischen“ Rolle, der Aufbereitung und Vermittlung von Fachwissen, müssen sie immer stärker und sichtbarer ihren Erziehungsauftrag wahrnehmen. Dies bedeutet unter anderem auch, Schüler*innen stärker als bisher ethisch-moralische Werte wie beispielsweise Erziehung zur Demokratie, Freiheit und Toleranz zu vermitteln, damit diese zu selbstbestimmten, Bürger*innen heranwachsen können. Lehrkräfte sind damit – explizit wie implizit – durch ihren Unterricht und durch die Art und Weise ihres pädagogischen Wirkens für das Gelingen von Schule als Lehr- und Lernort mit verantwortlich. Gerade im Zuge der zunehmenden kulturellen und religiösen Diversität sollten sie idealerweise in folgenden Handlungsfeldern Expertise aufweisen können:

  • Selbstreflexionskompetenz und Persönlichkeitsbildung: Lehrkräfte werden in ihrer Sozialisation, wie alle anderen Menschen, zunächst durch ihr familiäres und soziales, später berufliches Umfeld geprägt. Sie treffen täglich auf Menschen mit vielfältigen Einstellungen und Positionen, was bedeutet, dass sie sich immerwährend über die eigenen Einstellungen und die der anderen bewusst zu werden und diese kritisch reflektieren.
  • Interkulturelle Kompetenz: Die Schülerschaft der meisten Großstadt-Schulen zeichnet sich durch eine Vielzahl an Diversitätsdimensionen aus, insbesondere durch kulturelle, religiöse und sprachliche Vielfalt. Für ein gutes Lernklima und ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander ist die Kenntnis der familiären Hintergründe, der elterlichen Erziehungsvorstellungen sowie der sozioökonomischen Kontexte der Schüler*innen von zentraler Bedeutung, um unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven zulassen zu können.
  • Kommunikations- und Aushandlungskompetenz: Wo Menschen miteinander lernen, treffen unterschiedliche Sichtweisen und Werturteile aufeinander, die sich auch diametral gegenüberstehen können. Eine gute Schulgemeinschaft zeichnet sich dadurch aus, dass allen Akteuren das Recht zusteht, ihre Ansichten und Positionen zum Ausdruck zu bringen. Dafür benötigt es auf Seiten der Lehrkräfte eine hohe Kommunikationskompetenz, welche sie befähigt, auch mit kontroversen Positionen umzugehen und wenn nötig in Aushandlungsprozesse mit schulischen Akteuren (Schulleitung, andere Lehrerkolleg*innen, Schüler*innen, Eltern, außerschulische Partner*innen) einzutreten.

fair chance for children unterstützt und fördert Projekte für benachteiligte Kinder in Deutschland und international.

fair chance for children investiert in die Zukunft von Kindern und gibt ihnen durch Bildungsmaßnahmen eine Chance.

Ziel ist dabei insbesondere die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund, sowie die Unterstützung von Schulen und Kindergärten mit das Lernen anregenden Bildungsmaterialien.
Ein Fokus von fair chance for children liegt in den seit den Jugoslawien-Kriegen der 1990er Jahre unterentwickelten Balkanländern, wie dem Kosovo, Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien. 
Ziel ist den Kindern dort durch Bildung die Chance auf ein selbständiges Leben in Frieden zu ermöglichen.

Bericht zum Start der Pilotphase 2012/2013

Im  Rhein-Neckar-Kreis leben über 14.000 türkischstämmige Migranten. Sie stellen die weitaus größte Bevölkerungsgruppe mit Zuwanderungsgeschichte dar. 

Nicht nur allein die Anzahl der türkischen Migranten, sondern auch ihre spezielle Lebenssituation, macht einen Bedarf an erzieherischer Unterstützung durch ein Projekt, das niederschwellig ansetzt, notwendig.

Viele türkischstämmige Familien sind traditionell geprägt; während der Mann arbeitet, ist die Frau für den Haushalt und die Kindererziehung zuständig. Viele Frauen kommen als junge Heiratsmigrantinnen aus der Türkei nach Deutschland. Meist sind sie Anfang zwanzig, sprechen wenig Deutsch und können sich häufig mit den Verhältnissen in Deutschland schwer zurechtfinden. Nach der Geburt der Kinder, für deren Erziehung sie in der Regel allein zuständig sind, sind viele der jungen Mütter überfordert. Eine traditionelle Großfamilie, die ihnen zu Hause Halt, Orientierung und Unterstützung gegeben hat, ist nicht oder nur noch rudimentär vorhanden. Meist sind sie bei der Erziehung auf sich allein gestellt. Probleme gibt es oftmals in der Schule.

Neben sprachlichen und schulischen Defiziten, kommt es immer wieder zu Erziehungsschwierigkeiten, die mit dem Alter der Kinder noch zunehmen. Eine Unterstützung der Frauen durch die Väter findet selten statt, da Erziehung und Hausarbeit traditionell Aufgabe der Frauen ist. Angesichts der schwierigen Problemlagen, leiden viele Frauen an sog. Migrationskrankheiten wie Depressionen, Bluthochdruck, Herz- und Kreislaufbeschwerden, die sich wiederum negativ auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirken. Bei anhaltenden Problemen wird oftmals von Seiden der Gemeinde, der Schule oder des Kindergartens der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) des Jugendamts eingeschaltet. Die Kollegen des ASD sind angesichts der kulturellen Differenzen zwischen ihrem persönlichen und beruflichen Hintergrund und der Lebensweise der türkischstämmigen Familien gefordert; sie stehen oftmals vor dem Problem, eine geeignete Hilfe einzuleiten, die angesichts der kulturellen Differenzen schwer zu finden ist.

Das Projekt, das der Kreis mit dem Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) realisiert, setzt an diesen Punkten an. Es besteht aus folgenden Teilen:

  1. Laien mit türkischem Migrationshintergrund, die i. d. R. eine eigene Familie haben, suchen türkischstämmige Familien auf, die zwar noch über familiäre Ressourcen verfügen, angesichts der Überforderung der Mütter (und Väter) aber gefährdet sind. Die Laien reden mit den Müttern und Vätern über Erziehung, weisen auf die Notwendigkeit hin, mit den Kindern zu spielen, ihnen vorzulesen und bei Problemen auf sie einzugehen. Auch bei schulischen Schwierigkeiten stehen sie den Familien beratend zur Seite und versuchen bei kulturellen Verständigungsschwierigkeiten zu vermitteln. Thematisiert wird insbesondere die Rolle der Väter, die für ein stärkeres Engagement in Erziehungsfragen motiviert werden. Es handelt sich insgesamt um eine niederschwellige aufsuchende Hilfe,  die unterhalb der Hilfen zur Erziehung (§§ 27ff SGB VIII) liegt. Die aufsuchenden Laien werden von Prof. Dr. Engin ausgebildet und auch während ihres Einsatzes begleitet und unterstützt.
  2. Der zweite Teil des Projekts richtet sich an Mitarbeiter der Sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH). Grundlage für den Einsatz einer Familienhilfe ist ein erzieherisches Defizit in einer Familie, das durch den ASD festgestellt wurde. Grundsätzlich ist die Sozialpädagogische Familienhilfe die Hilfe, die bei Problemen von Familien vorrangig eingesetzt wird. Sie gehört zu den Hilfen zur Erziehung gem. §§ 27ff SGB VIII und wird über ein formales Verfahren eingeleitet und begleitet. Sie ist ebenfalls aufsuchend.
    Abgesehen von einigen wenigen Familienhelfern mit Migrationshintergrund, die bei freien Trägern beschäftigt sind, verfügen auch die Familienhelfer i. d. R. über wenig interkulturelle Kompetenz. Die Einsätze erfolgen daher meist vor dem Hintergrund ihrer eigenen Vorstellung von Familie, die den Problemen türkischstämmiger Familien nicht immer gerecht wird. Hier setzt der zweite Teil des Projekts an. Die Familienhelfer des Jugendamts werden durch Prof. Dr. Engin in kultursensibler Familien-/Elternarbeit fortgebildet und ggf. auch supervidiert. 
    Eine Laienhelferin kann auch als „Brückenbauer“ und als Multiplikator im Rahmen eines SPFH-Einsatzes eingesetzt werden.
  3. Eine Fortbildung in kultursensibler Elternarbeit bzw. in inter-/transkultureller Pädagogik ist ebenfalls für den Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamts vorgesehen, da dieser als erster mit türkischstämmigen Familien in Berührung kommt, die Familien berät und ggf. intervenieren sowie den Hilfebedarf abschätzen und geeignete Hilfen einleiten muss. 

Ansprechpartnerin für das Projekt: Prof. Dr. Havva Engin (engin@ph-heidelberg.de)

Das Pilotprojekt „Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus“ wird im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und der Gemeinnützigen Elternstiftung Baden-Württemberg an 32 Schulen in Baden-Württemberg durchgeführt. Ziel des im Jahre 2010 begonnen Projekts ist eine Erhöhung der schulischen Teilhabe von Eltern. Eine gelingende Partnerschaft der Bereiche Schule und Elternhaus soll Kinder und Jugendliche in ihrem schulischen Alltag bekräftigen, um eine erfolgreiche Bildungsbiographie zu ermöglichen. Das Projekt schließt dabei die gesamte Elternschaft ein, nimmt jedoch auch besondere Rücksicht auf die Einbindung von Familien mit Migrationshintergrund sowie Familien in schwierigen sozialen Lagen. Zentral ist eine Minderung von Barrieren, beispielsweise in sprachlicher oder auch kultureller Hinsicht, welche eine Partizipation am schulischen Leben begrenzen. Das Projekt fokussiert eine langfristige Vernetzung von Eltern und Schule, bei einer nachhaltigen Einbindung der Konzepte in das Schulprogramm. Zentral ist dabei auch die Verankerung des Projektgedankens im Bereich der Elternvertretung und auch der Schulkonferenz.

Eine Erhöhung der Teilhabe von Eltern soll im Rahmen der Studie über ein neuartiges Konzept umgesetzt werden: Die Brücke zwischen den Institutionen Schule und Familie wird in Form von Tandems, bestehend aus mindestens einer Lehrkraft und mindestens einem Elternteil („Eltern-Lehrer-Tandems“), die als „soziokulturelle Mittler“ an den Schulen auftreten, geschlagen. Dabei wird die Bedeutsamkeit einer gleichberechtigten Zusammenarbeit der Tandem-Partner betont. Die Eltern-Lehrer-Tandems arbeiten darauf hin, ein verlässliches System an Ansprechpartnern für Eltern, Lehrkräfte, weitere Akteure auf schulischer Ebene wie auch außerschulische Partner bereitzustellen. Hierbei agieren die soziokulturellen Mittler als Verbindungsglied zwischen den relevanten Gruppen.

Um das Eltern-Lehrer-Tandem für eben diese und weitere Aufgaben zu qualifizieren, bereitet die Gemeinnützige Elternstiftung Baden-Württemberg die soziokulturellen Mittler auf Ihre Tätigkeit, gerade an Schulen, die von einem hohen Anteil an Familien mit Migrationshintergrund sowie Familien aus bildungsfernen gesellschaftlichen Schichten geprägt sind, vor. Den Tandem-Partnern wird ein Referent zur Seite gestellt, welcher die Tandems durch Schulungen für die Arbeit als soziokulturelle Mittler befähigt. Mit Unterstützung der Referenten stellen die Eltern-Lehrer-Tandems Angebote bereit, welche konkret auf den Bedarf am jeweiligen Standort zugeschnitten werden können. Den Tandem-Partnern obliegt dabei die Planung und kontinuierliche Bereitstellung von niedrigschwelligen Angeboten, Projekten und Informationsveranstaltungen für die Zielgruppe der Eltern. Diese sollen für die Themen „Bildung“ und „Erziehung“ sensibilisiert und befähigt werden, ein Bewusstsein über ihre Aufgaben und ihre Verantwortung in diesen Bereichen zu entwickeln. Auch die Lehrkräfte stellen eine zentrale Zielgruppe des Projekts dar. Über das Angebot schulinterner Fortbildungen erhalten Lehrkräfte die Möglichkeit, sich auf die Lebenslagen der Familien besser einzustellen und ihre interkulturellen Kompetenzen zu erhöhen. Zusätzlich ist eine Kooperation mit außerschulischen Partnern in der Konzeption des Projekts verankert.

Die Evaluation des Pilotprojekts „Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus“ wird vom Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführt. Methodisch kombiniert die wissenschaftliche Begleitforschung eine quantitative Datenerhebung im Querschnittsdesign mit einer qualitativen Befragung. Im Rahmen der quantitativen Erhebung werden zielgruppenspezifische Fragebögen für die Tandem-Partner, die Schulleitungen, das Lehrerkollegium wie auch die Referenten als Befragungsinstrument konstruiert, um in der ersten Phase eine relativ breite und umfassende Datenbasis zu gewinnen. Im Zentrum der Befragungen steht das Eltern-Lehrer-Tandem mit den spezifischen Angeboten und Projekterfahrungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist auch die allgemeine Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule an den verschiedenen Schulstandorten. In einer zweiten, qualitativ ausgerichteten Phase werden mit Hilfe von leitfadengestützten Interviews tiefergehende Informationen über zentrale Akteure erhoben.

Weitere Informationen zum Projekt:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg:

Gemeinnützige Elternstiftung Baden Württemberg: