Mit einem neuen Vorstand und klaren Zielen startet die Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften in das Wintersemester.
Die Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hat einen neuen Vorstand: Neu gewählt wurden Professor Dr. Tobias Dörfler (Psychologie) als Dekan und Professorin Dr. Andrea Wanka (Taubblinden-/ Hörsehbehinderten- und Frühpädagogik) als Prodekanin. Beide waren bereits zuvor Teil der Fakultätsleitung. Neu dazu gekommen ist apl. Professorin Dr. Corinna Maulbetsch (Erziehungswissenschaft) als Studiendekanin. Das Sekretariat wird unverändert von Angela Schäfer betreut.
Mit dem Amtsantritt von Dekan Dörfler, der zuvor viele Jahre als Prodekan tätig war, stellt sich die Fakultät für die kommenden Jahre strategisch neu auf. Der Psychologe kennt die Fakultät und ihre Institute in all ihren Facetten und möchte die erfolgreiche Zusammenarbeit weiter stärken. "In meiner mehr als 20-jährigen Tätigkeit an unterschiedlichen Hochschulen ist mir der interdisziplinäre Austausch zwischen Institutionen und Fächern auf Augenhöhe und frei von disziplinären oder institutionellen Statusbarrieren immer ein Anliegen gewesen. In dieser Weise werden wir die Potenziale aller Hochschulangehörigen für die Belange unsere Hochschule auch künftig weiter einbringen", so Dörfler.
Die Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften bündelt vier Institute und ein Department, die sich in Forschung, Lehre und Transfer mit zentralen Fragen von Bildung, Entwicklung und gesellschaftlicher Teilhabe befassen.
- Das Institut für Erziehungswissenschaft widmet sich theoretischen und empirischen Fragestellungen rund um Bildung und Erziehung und qualifiziert Studierende für vielfältige pädagogische Handlungsfelder in und außerhalb der Schule.
- Eng verknüpft damit untersucht das Institut für Psychologie die psychologischen und forschungsmethodischen Grundlagen von Entwicklungs-, Lehr- und Lernprozessen sowie die Bedingungen, unter denen erfolgreiches Lernen gelingen kann; mit dem Studiengang Frühkindliche und Elementarbildung auch im vorschulischen Bereich.
- Das Institut für Sonderpädagogik erforscht Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf und trägt mit seiner Lehre maßgeblich zur Professionalisierung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern bei. Mit dem Studiengang Gebärdensprachdolmetschen setzt es zudem ein deutliches Zeichen für Inklusion und Barrierefreiheit.
- Die gesellschaftliche Bedeutung von Bildung steht im Zentrum des Departments für Soziologie, das sich mit Fragen sozialer Ungleichheit und Bildungsgerechtigkeit auseinandersetzt und damit wichtige Impulse für die bildungspolitische Diskussion liefert. Ergänzt wird das Profil der Fakultät durch das Institut für Sachunterrichtsdidaktik, das interdisziplinär im Spannungsfeld zwischen Kind und Sache forscht und lehrt.
Mit seinem neuen Vorstand und einer klaren inhaltlichen Ausrichtung blickt die Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften zuversichtlich in die Zukunft. Der Fokus liegt weiterhin darauf, wissenschaftliche Exzellenz und die Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses an der Hochschule unter zahlreichen Aspekten gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden und Bildung als zentrales Element sozialer Teilhabe weiter zu gestalten.
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Zu den Personen
Tobias Dörfler studierte Psychologie (Diplom) und Humanmedizin (Nebenfach) an der Universität Leipzig. Ebenda war er im Anschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Differentielle Psychologie und Psychodiagnostik tätig. 2004 wechselte der Psychologe an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, wo er promoviert wurde. 2006 ging Dörfler als Postdoktorand im Bereich der Empirischen Bildungsforschung an die Otto-Friedrich-Universität Bamberg, bevor er 2012 von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zum Professor für Pädagogisch-psychologische Diagnostik berufen wurde. Hier war Dörfler mehrere Jahre zudem als Direktor des Instituts für Psychologie tätig und seit 2019 als Prodekan Teil der Leitung der Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften. Er ist Mitglied des Direktoriums der Heidelberg School of Education und der Kommission „Psychologie in Lehramtsstudiengängen“ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie sowie weiterer Gremien. Er leitet die Testothek und zahlreiche interdisziplinäre Projekte im Bereich Assessment, Lese-/Schreibforschung und Professionelle Kompetenz von Lehrkräften.
Andrea Wanka studierte an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Lehramt an Sonderschulen mit der Fachrichtung Blinden- und Gehörlosenpädagogik und absolvierte im Anschluss ebenda den Erweiterungsstudiengang Sonderpädagogische Frühförderung. 2011 wurde sie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit einer Arbeit zur Diversität des frühen Dialogs hörsehbehinderter Säuglinge und Kleinkinder mit CHARGE-Syndrom promoviert. 2012 wechselte sie an die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn und war dort neben dem Aufbau eines Kompetenzzentrums für Taubblindheit/Hörsehbehinderung als Lehrkraft im sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum Sehen tätig. Für ihre Arbeit wurde sie 2015 mit dem erstmals vergebenen „Deafblind International Young Professional Leadership Award“ des Taubblinden-Weltverbandes ausgezeichnet. 2018 folgte sie dem Ruf auf eine W2-Stiftungsprofessur an die PHHD und etablierte dort das besondere Erweiterungsfach Taubblinden-/ Hörsehbehindertenpädagogik. 2021 wurde sie ebenda auf eine W3-Professur berufen, verbunden mit der Übernahme des Fachbereichs Frühförderung. An der Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften war sie zunächst als Studiendekanin tätig, bevor sie 2025 zur Prodekanin gewählt wurde.
Corinna Maulbetsch absolvierte ihr Lehramtsstudium für Grund- und Hauptschulen an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Nach mehreren Jahren engagierter Tätigkeit im Schuldienst kehrte sie im Rahmen einer Teilabordnung an die PHKA zurück, wo sie 2010 mit einer Arbeit zum Thema Erziehung zur Verantwortung im Kontext Schule promoviert wurde. Im Anschluss an eine Abordnung an das Staatliche Schulamt Offenburg trat sie 2011 eine Stelle als Akademische Rätin an der PHKA an. Dort hatte sie über mehrere Jahre hinweg leitende Funktionen zunächst im Zentrum für schulpraktischen Studien sowie daran anschließend in der Arbeitsstelle Hochbegabung. Im April 2023 erfolgte der Wechsel an die Pädagogische Hochschule Heidelberg, wo Maulbetsch als wissenschaftliche Mitarbeiterin die Geschäftsführung des Instituts für Erziehungswissenschaft übernahm. 2025 wurde ihr von der PHKA die Venia Legendi für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik verliehen und sie wurde von der PHHD zur außerplanmäßigen Professorin berufen.
Text: Verena Loos