Kommission „Pädagogik und Humanistische Psychologie“ tagte an der PHHD zur „Pädagogik der Anwesenden? Körper – Bildung – Begegnung in Zeiten komplexen gesellschaftlichen Wandels"
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg war am 21. und 22. November 2025 Gastgeberin für die Jahrestagung der Kommission „Pädagogik und Humanistische Psychologie“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) in Kooperation mit und Förderung durch die Fakultät Erziehungs- und Sozialwissenschaften der PH Heidelberg. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Pädagogik der Anwesenden? Körper – Bildung –Begegnung in Zeiten komplexen gesellschaftlichen Wandels". Prof.in Dr. Ulrike Graf (PH Heidelberg), Prof. in Dr. Telse Iwers (Universität Hamburg), Prof. Dr. Thomas Schübel (IU München) und Dr. Katja Staudinger (PH Heidelberg) leiteten die Tagung.
Mit der Veranstaltung leistet die PHHD einen wichtigen Beitrag zur erziehungswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Frage, wie Bildung in ihrer leiblichen, also körperliche, geistige und soziale Dimensionen integrierenden Dimension, neu gedacht werden kann – vor allem unter den rasanten gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, wie sie unter anderen durch die Digitalisierung ausgelöst werden. An zwei Tagen diskutierten 50 Teilnehmende (Deutschland, Österreich, Schweiz) aus Wissenschaft, insbesondere der Lehrkräftebildung, und weiteren pädagogischen Kontexten bis hin zu Praxisfeldern: Wie lässt sich Körperlichkeit und Leiblichkeit unter den Bedingungen insbesondere der Digitalität neu denken – von der Schulpädagogik bis zur Sozialpädagogik?
Prof.in Dr. Veronika Magyar-Haas (Universität Fribourg, Schweiz) eröffnete die Tagung mit einem Vortrag über „Scham und Schönheit der Begegnung“, in dem sie das Ungewisse und das Potenzial zwischenmenschlicher Nähe reflektierte. Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs (Universität Heidelberg, Karl-Jaspers-Professur) sprach am zweiten Tag über „Verkörperung in der Pädagogik. Leibliche Präsenz – Lehren und Lernen in Beziehung“. Mit seinem Vortrag erschloss er die Relevanz „leiblicher Verkörperung“ von der frühkindlichen Entwicklung des Menschen her für pädagogische Prozesse in Bildungskontexten.
Insgesamt standen 21 weitere Beiträge und eine Postersession auf dem Programm, auch aus dem AW-ZIB und dem Projekt CORPUS der PHHD. Die Inhalte deckten von bildungstheoretischen über didaktische bis hin zu forschungsmethodologischen und handlungsmethodischen Themen eine vielfältige Bandbreite ab, wie sie typisch für die Humanistische Pädagogik ist, die in ihrer Perspektive auf das Pädagogische Wert darauf legt, wissenschaftliche, professionelle und gesellschaftliche Aspekte zu berücksichtigen .
Die Tagung zeigte, dass Humanistische Pädagogik Antworten auf aktuelle Herausforderungen formulieren kann, indem sie Erziehungswissenschaft interdisziplinär in Bezug setzt, gesellschaftlich reflektiert und Impulse für professionelles Handeln entwickelt. Der geplante Tagungsband in der Schriftenreihe „Humanistische Pädagogik und Psychologie“ im Klinkhardt-Verlag (i.V. für 2027) wird diese Impulse weitertragen und für pädagogische Forschung, Lehre und Praxis bereitstellen.
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Text: Redaktion
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