Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat ihre B:NE-Strategie verabschiedet: Die Nachhaltigkeitsziele sollen künftig in allen Bereichen mitgedacht werden.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat eine Strategie zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) & Nachhaltigkeit verabschiedet. Der Senat stimmte dem ambitionierten Konzept „B:NE-Strategie – Zukunft nachhaltig gestalten“ zu, mit dem BNE und nachhaltige Entwicklung integrativ in allen zentralen Bereichen und Prozessen der PHHD verankert werden soll.
Dem war ein intensiver und partizipativer Erarbeitungsprozess vorausgegangen, an dem die zuständige Senatskommission, das BNE-Zentrum und alle Statusgruppen der Hochschule beteiligt waren. Ziel sei die „Pädagogische Hochschule als Modellhochschule für nachhaltige Entwicklung 2030“ zu entwickeln, sagte Prof. Dr. Alexander Siegmund, ehemaliger Prorektor für Nachhaltigkeit und geschäftsführender Direktor des Heidelberger Zentrums Bildung für nachhaltige Entwicklung. „Langfristig wollen wir hier als bundesweiter Vorreiter für die Verknüpfung von BNE und nachhaltiger Entwicklung fungieren.“
Die B:NE-Strategie orientiert sich inhaltlich an der UN-Agenda 2023 mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals - SDG) sowie an entsprechenden Rahmenwerken zu BNE und Nachhaltigkeit der UNESCO und Deutschlands. „Bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung geht es nicht allein um Bildungsprozesse im Bereich des Klimaschutzes und der Biodiversität“, sagte Rektorin Prof.in Dr.in Karin Vach. „Die PHHD vermittelt hierzu Wissen und Handlungskompetenzen, die zukunftsfähiges Denken und Handeln fördern. So werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung bei der Qualifizierung künftiger Multiplikator:innen im Bildungsbereich gerecht.“
BNE in Studium und Forschung
BNE soll dazu als integraler Bestandteil aller Studiengänge an der PHHD umgesetzt werden. Über ein bisheriges Wahlpflichtmodul hinaus, sollen dazu mittelfristig alle Studierenden Grundkenntnisse in der BNE erwerben und diese in vertieften Lehrangeboten individuell erweitern können. Angedacht sind zudem neue Lehrformate wie Realexperimente, Service Learning und Tandem-Vorlesungen mit externen Partner:innen, damit Nachhaltigkeit nicht nur gelernt, sondern gemeinsam gestaltet werden kann. Allen Lehrenden sollen hierzu Weiterbildungen angeboten werden.
In der Forschung sollen in Projekten wo immer möglich, die Nachhaltigkeitsziele mitgedacht und Erkenntnisse aus diesem Bereich durch Transfer in die Gesellschaft getragen werden. Für die Umsetzung ethischer Standards und eine ressourcenschonende Organisation von Tagungen wird in einem partizipativen Verfahren ein eigener Leitfaden entstehen.
Nachhaltigkeit im Alltag leben
Im Sinne eines gesamtinstitutionellen Ansatzes (Whole Institution Approach) soll nachhaltige Entwicklung gemäß der neuen B:NE-Strategie als Querschnittsthema in allen Bereichen der Hochschule – von Forschung, Lehre und Transfer, bis Betrieb und Governance – konsequent mitgedacht und umgesetzt werden. Die institutionellen Prozesse der Hochschule werden dazu unter Nachhaltigkeitskriterien geprüft, damit Nachhaltigkeit auch im Campusbetrieb gelebt und erlebt wird: Das Konzept sieht eine verstärkte nachhaltige Ausrichtung von Beschaffung, Abfallmanagement oder Mobilität an der Hochschule vor. Maßnahmen zur Einsparung von Energie oder der Ausbau von Photovoltaikanlagen sollen langfristig zu einem klimaneutralen Campus beitragen. Hierbei wird auch eine geeignete und der besonderen Selbstverpflichtung der Hochschule angemessene Zertifizierung angestrebt.
„Die PHHD versteht sich als treibende Kraft, um im Rahmen einer gesellschaftlichen Transformation Bildung für nachhaltige Entwicklung und Prozesse einer nachhaltigen Entwicklung systematisch miteinander zu verknüpfen“, sagte Siegmund. Das BNE-Zentrum koordiniert und begleitet den B:NE-Prozess an der Hochschule. Das Zentrum wurde 2018 gegründet, seit 2021 berät zudem die Senatskommission BNE & Nachhaltigkeit die Hochschule bei Fragen und Maßnahmen auf dem Weg zu einer Modellhochschule für nachhaltige Entwicklung.
Mehr Informationen unter
Text: Antje Karbe
Foto: Birgitta Hohenester