Annelie-Wellensiek-Förderpreis
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg und der ZONTA Club Heidelberg vergeben gemeinsam den Annelie-Wellensiek-Förderpreis. Der Preis erinnert an die im Jahre 2015 verstorbene Rektorin der Hochschule und entspricht einem besonderen Anliegen von Frau Professorin Wellensiek - der Förderung von Frauen auf ihrem Weg in die Wissenschaft.
Anders als viele andere Preise wird dieser Förderpreis deshalb nicht nachträglich für fertige Abschlussarbeiten vergeben; er will vielmehr aussichtsreiche Projekte unterstützen, die gerade erst in Angriff genommen werden. Der Preis ist mit 2.000 € dotiert und wird zur Förderung von wissenschaftlichen Arbeiten im Staatsexamen (Lehramtsstudiengänge), von Masterarbeiten und von Dissertationen vergeben, deren Konzeption auf eine wissenschaftlich relevante Fragestellung und ein qualitativ herausragendes Forschungsdesign schließen lässt.
Wie kann man sich bewerben?
Antragsberechtigt sind nur Frauen und ausschließlich Arbeiten aus einem der geförderten Themenfelder. Dies waren 2023:
- Naturwissenschaften (Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Technik, Physikalische Geographie und Informatik) und ihre Didaktiken
- Sonderpädagogik (alle Fachrichtungen)
Die erste Ausschreibung des Preises erfolgte im Jahre 2016, die zweite im Jahre 2017, die weiteren im Zweijahresrhythmus in der Regel in den ungeraden Jahren.
Bisherige Preisträgerinnen
Janine Kreschel und Gina-Maria Trunte sind die diesjährige Preisträgerinnen des Annelie-Wellensiek-Förderpreises, den die Pädagogische Hochschule Heidelberg gemeinsam mit dem Zonta Club Heidelberg vergibt. Kreschel wird für ihr Konzeption eines Camps ausgezeichnet, in dem spielerisch Lernrückstände im Fach Mathematik aufgeholt werden sollen. Trunte erhält den Preis für ihre Forschung im Bereich der Diagnostik: Sie untersucht, wie Fragebögen wissenschaftlich korrekt für Menschen zugänglich gemacht werden können, die Schwierigkeiten mit dem Sprachverständnis haben. Die beiden Masterstudentinnen teilen sich das Preisgeld von 2.000 Euro.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/presse.
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Saskia Hermann ist die diesjährige Preisträgerin des Annelie-Wellensiek-Förderpreises, den der Zonta Club Heidelberg gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg vergibt. Mit dem Preis wird die wissenschaftliche Abschlussarbeit Hermanns gefördert, in der sie sich mit der Entwicklung und dem heutigen Stand von Menschenrechten in Indonesien beschäftigt. Hermann wird von Professor Dr. Klaus-Dieter Hupke (Abteilung Geographie) und Marion Kirsch (Abteilung Politikwissenschaft) betreut. Den mit 2.000 Euro dotieren Förderpreis erhält sie laut der Auswahljury aufgrund der hohen gesellschaftspolitische Relevanz des Themas und dem Potenzial zur weiteren, vertiefenden Forschung.
Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, begrüßt die Wahl der Jury ausdrücklich, ist Hermanns Arbeit doch sowohl gesellschaftspolitisch als auch international. "Wir brauchen genau solche Lehrkräfte: Menschen, die etwas verändern wollen und die als politisch interessierte sowie informierte Bürgerinnen und Bürger mit eigenen Auffassungen und Haltungen erkennbar sind und damit Schülerinnen und Schülern helfen, eigene Positionen zu finden", meint Huneke. "Lehrkräfte müssen sich außerdem mit einer zunehmend von Diversität geprägte Schulwirklichkeit auseinandersetzen: Indem sich Saskia Hermann damit beschäftigt, welche Rechte Frauen und Kinder in Indonesien haben und wie ihre Bildungschancen vor Ort sind, tut sie genau das. Ich gratuliere Frau Hermann daher herzlich zu der Förderung und wünsche ihr für ihre Abschlussarbeit sowie ihren weiteren Lebensweg alles Gute und viel Erfolg."
Esther Alzate Romero ist die diesjährige Preisträgerin des Annelie-Wellensiek-Förderpreises. Die Akademische Mitarbeiterin der Heidelberg School of Education beschäftigt sich in ihrer Dissertation mit der Musikinformatik im Schulunterricht. Sie legt ihren Fokus dabei auf eine gendersensible Gestaltung des Unterrichts in den Klassenstufen 7 bis 10, um Mädchen und Jungen gleichermaßen zu fördern und für das Fach Informatik zu begeistern. Die Doktorandin nutzt hierbei ihre Erfahrungen aus ihren Studien der Musikwissenschaft bzw. -informatik: Über das Programmieren und Improvisieren in Echtzeit von elektronischer Musik sollen die Schülerinnen und Schüler einen neuen Zugang zum Umgang mit dem Computer erleben und Vorbehalte abgebaut werden. Die Arbeit soll Ende 2018 abgeschlossen werden.
Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg: "Esther Alzate Romero begeistert mit ihrer fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Expertise insbesondere junge Schülerinnen für die Informatik. Sie geht dabei besonders innovativ vor und nutzt das vorhandene Interesse der jungen Menschen an der Musik, um Vorbehalte gegen die Informatik abzubauen." Die Arbeit habe somit das langfristige Potenzial, einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Fachkräftemangels im MINT-Bereich zu leisten: "Frau Alzate Romero kommt damit den Anliegen unserer Hochschule, Antworten auf aktuelle gesellschaftlichen Fragen zu finden, Bildungsinnovationen zu entwickeln und Wissen zu transferieren, auf vorbildliche Weise nach."
Die Preisträgerinnen des Jahres 2016 sind Sarah Laßmann und Johanna Brose: Laßmann forscht in ihrer Dissertation zum Thema "Einstellungen zu Inklusion bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zwischen Deutschland und Norwegen". Die 24-jährige Brose beschäftigt sich im Rahmen ihrer Zulassungsarbeit mit dem Thema "Musikbasierte Kommunikationsmöglichkeiten von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen".
"Die Pädagogische Hochschule Heidelberg betreibt bildungswissenschaftliche Forschung auf Spitzenniveau und legt zudem großen Wert auf die Nachwuchsförderung. Für Professorin Wellensiek war dabei sowohl die Förderung der Inklusion als auch die der Frauen in der Wissenschaft ein besonderes Anliegen. Die Auszeichnung der beiden Nachwuchswissenschaftlerinnen Sarah Laßmann und Johanna Brose, die beide einen besonderen Beitrag zur Inklusion leisten, mit dem ersten Annelie-Wellensiek-Förderpreis freut mich daher sehr", erklärt Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der PH Heidelberg.