Geschichte

IDevice Icon Die Geschichte des Bumerang

Urgeschichtliche Bumerangfunde

Der älteste bekannte Bumerang wurde 1985 in der Oblazowa-Höhle in den polnischen Karpaten entdeckt und konnte mit der Radiokohlenstoffdatierung auf ein Alter von etwa 23.000 Jahren bestimmt werden. Er wurde aus dem Stoßzahn eines Wollhaarmammuts gefertigt und entstammt Siedlungsschichten des Gravettien.

In der Uferzone der Gelben Lake, eines Altarms der Elbe in Magdeburg-Neustadt, wurde 1990 bei der Auskiesung ein nur leicht beschädigter Bumerang geborgen. Es handelt sich um ein „wiederkehrendes Exemplar“ aus Eschenholz. Der erhaltene Arm ist 22 cm lang. Eine Altersbestimmung mittels Radiokohlenstoffdatierung ergab, dass der Bumerang zwischen 800 und 400 v. Chr. (Ältere Eisenzeit) geschnitzt wurde. Neben dem deutschen Fund gibt es einen 1962 gefundenen Bumerang aus Velsen (Niederlande), der auf 300 v. Chr. (Jüngere Eisenzeit) datiert wurde und in Gyttjaschlamm eingelagert war. Dieser ist mit 60° aber wesentlich flachwinkliger als der Magdeburger Fund.

In einer ägyptischen Grabkammer entdeckte man Wurfhölzer, von denen man vermutet, dass es sich um rückkehrende Bumerangs handelt. Ägyptische Darstellungen aus der Zeit des Neuen Reichs zeigen vornehme Ägypter, die mit Wurfhölzern im Schilfdickicht die Jagd auf Wasservögel betreiben.
Heute sind es in erster Linie die Aborigines, die Ureinwohner Australiens für die Verwendung von Bumerangs bekannt. Aber auch in Afrika, Amerika und Asien (Indien) wurden Jagd-Bumerangs gefunden. Auch bei manchen Indianerstämmen Nordamerikas werden Bumerangs noch heute als Waffe für die Jagd eingesetzt, so dass man heute als gesichert annimmt, dass dieses Wurfgerät schon sehr lange weltweit verbreitet war.


Entwicklung

Ursprünglich wurde der Bumerang als Jagdwaffe entwickelt und war auch viel schwerer und größer als heutige Spiel- oder Sportbumerangs. Er konnte bis 2 kg schwer und 1,30 m lang sein.
Geübte Werfer können einen solchen Bumerang bis zu 100 m weit werfen. Diese Jagdbumerangs, genannt Kylies, wurden von den australischen Ureinwohnern auch als Grabstock oder Keule verwendet.

James Cook brachte 1770 den ersten australischen Bumerang von seiner Reise nach Europa mit.

In den 1930er Jahren wurde der Bumerang als Sportgerät entdeckt. Inzwischen gibt es auf der ganzen Welt Bumerang-Clubs. In den geraden Jahren finden Weltmeisterschaften und in den ungeraden Jahren Europameisterschaften statt.

Sport

Rückkehrende Bumerangs wurden in Australien zur Jagd auf Vögel eingesetzt, die in Schwärmen fliegen. Als Sport- und Spielgerät wurden sie von den jungen Aborigines schon immer verwendet, um die Handhabung dieses Geräts zu üben. Die ursprünglichen Kriegs- und Jagdwaffen, Kylies, flogen geradeaus und kehrten nicht zum Werfer zurück.

Heutige Sportbumerangs haben je nach Form und Profil stark unterschiedliche Flugeigenschaften und werden bei Wettkämpfen in entsprechenden Disziplinen eingesetzt.
Manche fliegen sehr lange, bevor sie zum Werfer zurückkehren. Andere kommen sehr genau zurück und werden zum Trick Catch (Trickfangen) oder zum Juggling (Jonglieren) eingesetzt. Wieder andere kommen schon nach ca. 3 Sekunden zurück, wodurch sie sich zum „Fast Catch“ eignen. Eine weitere Disziplin ist die „Australische Runde“, bei der Wurfweite und Rückkehrgenauigkeit zugleich bewertet werden.