Die BNE-Colloquiumsreihe des BNE-Zentrums Heidelberg holt renommierte, hochschulexterne Expert:innen verschiedener Disziplinen im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung an die Pädagogische Hochschule. Nach den Vorträgen gibt es Möglichkeit zur intensiven Diskussion.
Dienstags, 18:15 Uhr bis 19:15 Uhr
Nur während der Vorlesungszeit per Zoom (online).
Der Link wird am Tag des Colloquiumstermins auf der Webseite eingestellt.
Alternativ können Sie sich auch an Tobias Klös wenden.
Für die Teilnahme erhalten Studierende 1 LP.
Anmeldung zu den Veranstaltungen und weitere Unterlagen:
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Am 29.04. versammelten sich über 20 engagierte Studierende zur Veranstaltung des Green Office, um gemeinsam Visionen für eine nachhaltigere Hochschulzukunft zu entwickeln. In einem kreativen Prozess, basierend auf der „Walt Disney“-Methode – vom Träumen über das Realisieren bis zur kritischen Reflexion – entstanden zunächst rund 20 vielfältige Ideen. Zu den Vorschlägen zählten unter anderem Reparaturstationen auf dem Campus, ein hochschuleigener Gemüsegarten sowie zehnminütige Nachhaltigkeitsimpulse von Lehrenden im Unterricht. Anschließend wurden sieben dieser Ideen ausgewählt und in Kleingruppen konkret weiterentwickelt – mit dem Ziel, zeitnah erste Umsetzungsschritte zu definieren. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie viel Potenzial in studentischem Engagement steckt.
Wer Lust hat, sich aktiv für mehr Nachhaltigkeit an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg einzubringen, ist herzlich eingeladen, Teil des Green Office-Teams zu werden. Ob mit frischen Ideen, organisatorischem Geschick oder einfach mit Begeisterung für Veränderung – jede helfende Hand ist willkommen! Bei Interesse freut sich das Team des Green Office über eine kurze Nachricht (per Mail oder Social Media) oder einen persönlichen Besuch im
Mit der Verbreitung von Fehlinformationen und einem Anstieg an unsachlichem Diskurs waren Schulen zunehmend zu zentralen Orten geworden, an denen informierte und respektvolle Diskussionen gefördert werden sollten. Obwohl Lehrkräfte den Wert der Thematisierung kontroverser Inhalte erkannten, verhinderten zahlreiche Hürden in der Praxis oftmals deren Umsetzung (Lee, Abd-El-Khalick & Choi, 2006).
Nach der ersten Wahl von Präsident Trump im Jahr 2016 berichteten Lehrkräfte über eine Zunahme feindseligen und respektlosen Verhaltens unter Schüler:innen (Rogers et al., 2017). Nach einer weiteren polarisierenden Wahlkampagne und seiner zweiten Wahl untersuchte die vorliegende Studie, wie angehende Lehrkräfte in den USA den Umgang mit kontroversen Themen im heutigen politisch gespaltenen Klima einschätzten.
Die Studie beleuchtete die Überzeugungen von Lehramtsstudierenden hinsichtlich der Bedeutung solcher Diskussionen, ihr Vertrauen in die eigene Fähigkeit zur Moderation und die Hürden, die sie erwarteten. Ein internationaler Dialog wurde angeregt, um vergleichende Perspektiven auf die Herausforderungen und Chancen politischen Diskurses in der Bildung zu ermöglichen.
Prof. Dr. William J. McConnell von der Virginia Wesleyan University präsentierte diese Ergebnisse in seinem englischsprachigen Gastvortrag "Silent Stances: Exploring Teacher Perspectives on Teaching Controversial Issues" am 20. Mai 2025 im Rahmen der BNE-Ringvorlesung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg vor etwa 50 Teilnehmer:innen.
Leugnung des Klimawandels, Hass auf „die Grünen", Unverständnis für „die Klimakleber" der Letzten Generation – diese und viele andere Beispiele werfen die Frage auf, warum ein rationaler, faktenbasierter Diskurs über Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland schwerlich zustande kommt. Die darin enthaltene Wissenschaftsfeindlichkeit deutet darauf hin, dass es vielen Personen, die sich als Journalist:innen, Politiker:innen oder Bürger:innen zu diesen Themen äußern, an naturwissenschaftlicher Grundbildung (scientific literacy) fehlt, die neben fachlichen Grundlagen auch den Umgang mit gesellschaftlich relevanten naturwissenschaftlichen Kontroversen beinhaltet. Gemäß eines weiten Inklusionsverständnisses ist es die Aufgabe von naturwissenschaftlichem Unterricht, eine scientific literacy for all zu gewährleisten und so die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass alle kompetent an gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskursen partizipieren können. Diesen Annahmen ging der Colloquiums-Termin auf den Grund. Die Studierenden sind dadurch ins Nachdenken gekommen und haben sich diversitätssensibel darüber Gedanken gemacht, wie alle Personen in den (natur-)wissenschaftlichen Diskurs einbezogen werden können. Dies spiegelt den Kerngedanken des Vortrags wider, eine naturwissenschaftliche Grundkompetenz für alle aufzubauen und Partizipation zu ermöglichen. Zudem wurde das Unterstützungsraster des Netzwerks inklusiver naturwissenschaftlicher Unterricht (NinU) wurde vorgestellt, bei dem es darum geht Diversität anzuerkennen, Barrerien zu identifieren und zu überwinden, denn auch BNE-Kontexte und ihre (Handlungsziele) können exkludierend sein, wenn sie nicht reflektiert werden.
Die Veranstaltung richtet den Blick auf Beteiligungsmöglichkeiten und tatsächlich gelebte Partizipation von Kindern und Jugendlichen im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung. Es werden sowohl formale, non-formale und informelle Bildungsbereiche beleuchtet. Zur Konkretisierung werden empirische Daten aus Jugendstudien und Projekten kurz vorgestellt, dabei sind auch Einflussfaktoren wie Intersektionalität, sozialräumliche Hintergründe, Schulkulturen etc. von Interesse. Die Wirkung von Partizipation auf konkrete Bildungsprozesse wird ebenso diskutiert wie die Frage, welchen Effekt nicht-digitale und digitale Beteiligungsformen von Kindern und Jugendlichen auf gesellschaftliche Entwicklungen haben und inwiefern diese im Kontext von Bildungsangeboten und Unterricht angestoßen werden können.
Die öffentliche Diskussion über globale Krisen, verstärkt durch Informationsmedien und Social Media, erreicht heute nahezu jeden und beeinflusst sowohl unser Verständnis darüber als auch unsere emotionalen Reaktionen. Daher stellt sich die Frage, ob Lernende bereits negative Emotionen wie Sorge, Angst, Wut und Hilflosigkeit in Lehr-Lernsituationen zu BNE mitbringen und welche Emotionen (angehende) Lehrende in Bezug auf den Klimawandel empfinden? Diesen Fragen wird anhand von empirischen Untersuchungen nachgegangen. Im Anschluss wird diskutiert, wie mit diesen verschiedenen Emotionen konstruktiv umgegangen werden kann. Es wird beleuchtet, welche Strategien zur Handlungsfähigkeit führen – insbesondere im Hinblick auf gesellschaftliche Partizipationsprozesse. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Frage, welche Bedeutung Hoffnung in diesem Kontext einnimmt. Der Kolloquiumstermin bietet Impulse für eine reflektierte Auseinandersetzung mit Emotionen im Rahmen von BNE und zeigt Wege auf, wie diese konstruktiv in den Lehr-Lernsituationen integriert werden können.
Der Titel kann in dem Sinne missverstanden werden, dass es um die Ausblendung von Emotionen geht, wenn wir professionell handeln wollen. Dieser Auffassung stellen wir unser Credo entgegen: Sei professionell. Lass Emotionen zu. Allerdings geht es nicht um das grenzenlose Ausagieren von Emotionen. Es geht um den pädagogischen Situationen – im professionellen Kontext - angemessene Emotionen. In dem Beitrag wird die Bedeutung von Emotionen in der Schule und Möglichkeiten der Emotionsregulation vorgestellt, um professionell stimmig zu handeln.
Emotionen haben eine regulierende und teils sogar konstitutive Bedeutung für menschliche Gemeinschaften. Emotive Kommunikation und Interaktion dienen unter anderem der moralischen Verständigung und gemeinschaftlichen Selbstvergewisserung. Beispielsweise werden geteilte Gerechtigkeitsvorstellungen und Werte in signifikanter Weise durch emotionale Praktiken und Sprechakte bestätigt, negiert oder ausgehandelt. Für das Gelingen von Gemeinschaften ist daher eine gewisse Form der Kultivierung von Emotionen als einer Kommunikationstechnik bzw. "Sprache" zum Verstehen und Verhandeln ungeschriebener (moralischer) Regeln von großer Bedeutung. Die Gemeinschaftsglieder müssen in diesem Sinne in der Lage sein, in einer emotional kodierten moralischen Kommunikation "sprechen und zuhören" zu können. Angesichts dessen wollen wir im geplanten Kolloquiumsgespräch über die Idee einer "(Moral-)Emotional Literacy" als eines schulischen, pädagogischen Zielkonzepts sprechen und diskutieren, inwiefern dieses insbesondere für im Kontext einer BNE von Relevanz ist.
Im ersten Colloquiumstermin wurde ein umfassender Überblick über die Schnittstellen zwischen Emotionen, Bildung und Nachhaltigkeit gegeben. Dafür wurde sich zunächst der Frage gewidmet, was Emotionen überhaupt sind und welche Rolle sie in Lernprozessen spielen. Anschließend wurde aufgezeigt, wie mit Emotionen im deutschen Bildungssystem allgemein sowie in der nachhaltigkeitsbezogenen Bildung im Speziellen umgegangen wird, wobei deutlich geworden ist, dass Emotionen zentral für jede Form des Lernens sind, im Besonderen jedoch für nachhaltigkeitsbezogene Bildungsprozesse. Gleichzeitig werden sie sowohl in der allgemeinen Bildung als auch in der Nachhaltigkeitsbildung derzeit noch zu stark vernachlässigt. Abschließend wurden daher praxisnahe Empfehlungen für den Umgang mit Emotionen in der BNE abgeleitet und diskutiert.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein weites Feld. In diesem Vortrag werden die verschiedenen Aktivitäten und Formate der BNE im Naturpark Neckartal-Odenwald e.V. vorgestellt. So wird BNE ganz praktisch greif- und erlebbar.
Gegen das Aussterben kämpfen, die letzte Generation sein oder „nur“ die Beziehung zur Umwelt fördern. Die Krise ist da, Handeln jetzt notwendig. Kommen klassische Ansätze der Umweltbildung da nicht zu spät? Welchen Platz haben BNE-Bildungsangebot mit Kindern und Jugendlichen mit langfristigem Impact noch, wenn doch die Erwachsenen sofort handeln müssen? Im Vortrag werden erste wissenschaftliche Antworten darauf aufgezeigt sowie die Reaktionen der BNE-Praxis beschrieben. Der Blick in das Feld der außerschulischen Bildung wird zeigen, zahlreiche Initiativen liefern Interventionen die wirksame Handlungen fokussieren und damit Antworten auf den aktuellen Krisenmodus finden.
Das "Globale Klassenzimmer" ist ein außerschulischer Lernort für Globales Lernen in Heidelberg. Mit seinen Bildungsangeboten erreicht es jährlich mehr als 1500 Schüler*innen sowie Lehrer*innen in Aus- und Weiterbildung. Aber was ist Globales Lernen eigentlich? Welche Ziele verfolgt der Bildungsansatz und wie grenzt er sich von Bildung für nachhaltige Entwicklung ab? Wir beschäftigen uns mit den Chancen aber auch den Grenzen und Hindernissen des Globalen Lernens. Nebenbei lernt ihr das Globale Klassenzimmer als Ort für bildungspolitisches Engagement kennen.
Am 07.05.024 stellte Joachim Langer (offizieller GWÖ-Referent, Bildungsreferent - AK Bildung, Koordination der Regionalgruppe Rhein-Neckar) das Konzept der Gemeinwohlökonomie vor. Die für BNE relevante Grundidee ist, dass nachhaltiges und ethisches Wirtschaften möglich ist. "Gemeinwohl-Ökonomie" bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohlfördernden Werten basiert. Sie soll ein Hebel für Veränderungen auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene sein. Darüber hinaus stellte er den interessierten Studierenden interaktive und erlebnisorientierte Ansätze für die schulische und außerschulische BNE vor. Eine besondere Rolle spielte dabei ein Planspiel, das sich mit Marktmechanismen auseinandersetzt und aufzeigt, welche Auswirkungen ein Gemeinwohlindex haben könnte. Weiter wurden Angebote der GWÖ für den Einsatz in der Schule aufgezeigt.
Die vierte und letzte Colloquiums-Sitzung am 16.01. widmete sich der praktischen Umsetzung von BNE in der Schulpraxis. Ziel des Vortrags war es dabei vor allem, zukünftigen Lehrkräften Mut zu machen, BNE im Unterricht umzusetzen. Ausgehend von der Lebenswelt der Schüler*innen, insbesondere der Mediennutzung, wurde von Thomas Köhler (Julius-Springer-Schule Heidelberg) die Notwendigkeit und Relevanz von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) schon während der Schulzeit dargestellt. Als Kern des Vortrags wurden Erfahrungen, Stolpersteine, Reaktionsmuster der Schüler*innen und ein möglicher Umgang damit aufgezeigt. Der Vortrag gab wertvolle Tipps für die praktische Umsetzung von BNE. Besonders relevant, so stellte der Vortrag heraus, ist der Einsatz von konkreten Beispielen, die an der Lebenswelt der Schüler*innen ansetzen und diese so auch emotional abholen. Als Herausforderung für BNE stellte Thomas Köhler unter anderem den Umgang mit Fehlinformationen, die im Netz verbreitet werden, vor, die gemeinsam im Unterricht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft und mit Fakten widerlegt werden können.
Die Colloquiums-Sitzung vom 28.11.2023 bildete ein besonderes Highlight im Veranstaltungskalender. Passend zum
Eine zentrale These des Vortrags betonte die Notwendigkeit, bei der Implementierung von BNE verstärkt auf die Existenz sozialer Ungleichheiten einzugehen. Die Referentin präsentierte Ergebnisse aus ihrer qualitativen Forschung im schulischen Kontext, die, angelehnt an soziologische Theorien aufzeigten, dass Schule, vornehmlich Lehrkräfte, im Zusammenhang mit BNE (unbeabsichtigt) soziale Ungleichheiten reproduzieren. Ein*e Studierende*r gab an, dass er aus dem BNE-Colloquium mitnimmt, dass es "wichtig ist, imperialistische Lebensweisen anzusprechen" sowie BNE "nicht auf Umweltbildung zu reduzieren".
Die zweite Colloqiums-Sitzung im Wintersemester 2023/24 stand unter dem Titel "Wann ist jetzt? – Ein Ansatz für wirksamen Klimaschutz in Schulen". Franz Puschner, engagierter Lehrer des Hebel-Gymnasiums und der Carl-Theodor-Schule in Schwetzingen zeigte, wie BNE in der Schulpraxis verankert werden kann und welche Herausforderungen dabei bestehen. Dabei betonte er insbesondere die Verantwortung der Schulen, Schüler*innen dazu zu befähigen, die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Wichtig ist ihm hier eine aktive, authentische Ansprache der Schüler*innen. Franz Puschners authentisches Auftreten, sein hohes Engagement und sein innovativer Ansatz sorgten für eine inspirierende Atmosphäre, die laut den Studierenden zum Nachdenken und Handeln anregte. Fazit einer/eines Studierenden: "Ich habe im Colloquium gelernt, dass es wichtig ist, einfach mal anzufangen und sich trotz Herausforderungen nicht entmutigen zu lassen".
Im Rahmen des ÜSB04 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) fand am 31. Oktober 2023 das Colloquium zum Thema "BNE und Stiftung Bildung" statt. Frau Katja Hintze M.A. phil, Co-Vorsitzende des Forums Schule der Nationalen Plattform BNE sowie Vorstandsvorsitzende und Mitgründerin der Stiftung Bildung, präsentierte die Arbeit der Stiftung im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Frau Hintze betonte die Schlüsselrolle einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und verwies auf die 2015 von den Vereinten Nationen beschlossene Agenda 2030 mit den 17 SDGs. Sie präsentierte die Nationale Plattform BNE und den daraus resultierenden Nationalen Aktionsplan (NAP). Die BNE-Programme der Stiftung Bildung (youstartN, Förderfonds, youclub2030) wurden vorgestellt, ebenso wie das Jugendbeteiligungsforum youpaN, das Jugendliche aktiv in den Prozess nachhaltiger Entwicklung einbindet. Seit 2017 bietet es eine Plattform für 16- bis 27-Jährige, um ihre Perspektiven einzubringen und in politischen Gremien beratend tätig zu sein. Das Colloquium endete optimistisch mit Hinweis auf die verstärkte Integration von BNE in Bildungseinrichtungen. Insgesamt bot der Termin Einblicke in die Arbeit der Stiftung Bildung, Diskussionen über Jugendbeteiligung und wichtige Fördermöglichkeiten für eigene (Jugend-)Projekte im Kontext BNE.
In dieser Sitzung wurden verschiedene kurze Impulse gegeben, um anschließend in einer Podiumsdiskussion bereits gelerntes mit der Pädagogische Hochschule Heidelberg und Fragen in Verbindung zu setzen. Der erste Impuls von Herrn Bucksch handelte von der Frage, welche Risiken es für die Gesundheit gibt, wie diese mit welchen Ressourcen bewältigt werden können und wie man dies in Verbindung mit Nachhaltigkeit setzen kann.
Daraufhin hat Chiara Dold den Bezug zu der Pädagogische Hochschule Heidelberg hergestellt und vorgestellt, welche gesundheitsfördernden und nachhaltigkeitsbezogenen Projekte die Pädagogische Hochschule Heidelberg bereits hat und weiteres Vorhaben beschrieben. Sie hat sich dabei auf das Projekt "Okanagan Charta" bezogen. Hier sind Gesundheit und Nachhaltigkeit eng miteinander verbunden. Dabei spielen zwei zentrale Aspekte eine wichtige Rolle: 1. Gesundheit in alle Aspekte der Hochschulkultur miteinzubetten und 2. Maßnahmen und Zusammenarbeit in die Gesundheitsförderung auf lokaler und globaler Ebene zu lenken.
Als dritten Impuls hat die Studierenden-Gruppe des Studienganges "Kommunale Gesundheitsförderung" ihr Projekt vorgestellt. Sie planen im Rahmen ihres Studiums einen Klima- und Gesundheitstag an der PH Heidelberg. Dabei haben sie ihr Vorgehen und ihre Ideen vorgestellt.
Anschließend wurde der Raum geöffnet, um gemeinsam Fragen wie z.B. wie Gesundheitsprävention in die Grundschule miteingebracht wird, ob es den effektivsten Weg gibt, nachhaltig zu leben oder welche Vor- aber vor allem Nachteile das Eingreifen in die Natur für uns bedeutet.
Zu Beginn wurden einzelne SDGs angeschaut, um sie mit der Thematik der Urbanen Gesundheit in Verbindung zu setzen.
Anschließend ging es mit dem ersten Teil des Vortrages los, dabei ist auf die Beeinflussung der Gesundheit in den urbanen Städten eingegangen. In Städten leben die gesündesten und ungesündesten Menschen zugleich. Die Erforschung der Urbanen Gesundheit hat erst seit dem 20. Jahrhundert an Bedeutung gewonnen. Es wurden anhängig des Einkommens der Länder auch unterschiedliche Themen angesprochen. In Ländern mit hohem Einkommen werden vor allem Suchterkrankungen, Verteilung negativer Umwelteinflüsse oder Folgen des demographischen Wandels in den Fokus genommen. Während in Ländern mit geringerem Einkommen der Fokus auf vulnerable Gruppen, Infektionskrankheiten oder Zugang zu Grundversorgung liegt. In beiden Fällen ist jedoch vor allem die intraurbane Differenzierung eine besondere Herausforderung.
Als Nächstes hat Herr Butsch über die Einflussfaktoren der urbanen Gesundheit gesprochen. Diese hat er in drei Faktoren eingeteilt: Gesellschaftliche Faktoren, Umwelt und das Gesundheitssystem. Diese hat er zusätzlich noch in drei Einflussebene eingeteilt: Supernational, regional/ National und kommunal.
Anschließend hat er die Unterschiede zwischen Globalem Norden und dem Globalen Süden vorgestellt. Es wird angenommen, dass von 2020 bis 2050 2,3 Milliarden "neue Städte" gegründet werden, vor allem in Asien und Afrika wird ein hoher Zuwachs erwartet. Dies ist eine hohe Prozessgeschwindigkeit, in den Vereinigten Königreich Großbritannien hat einen Zuwachs der urbanen Bevölkerung von 20% auf 60% 90 Jahre gedauert. Bevor es zum Fazit und somit zum Schluss der Vorlesung kam, wurde anhand des Beispiels eines Slums verdeutlicht, dass auch Chancen daraus genutzt werden können.
Zum Abschluss gab es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und gemeinsam zu diskutieren.
Durch den Klimawandel werden die Sommer immer wärmer und die Hitzewellen halten länger an. Der Frage, durch welchen Weg es sich sicher durch Hitze leiten lässt, gehen die beiden Wissenschaftler*innen nach. Um vulnerable Gruppen zu schützen, die Auswirkungen der lokalen Hitzebelastung zu erfassen, sowie Anpassungsstrategien zu nutzen, soll das Projekt HEAL helfen. Zu Beginn wurde das Projekt kurz vorgestellt. Nahe-Echtzeit-Sensordaten und individuelle Bedürfnisse Hitze-sensitiver Personen werden in einer hitzestressvermeidenden Routing-Anwendung kombiniert und anschließend in Form von analogen Karten und interaktiven Webanwendungen zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist eine Transdisziplinäre Forschung, d. h. es findet eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis statt. Der Grundgedanke liegt darin, einen Routing-Dienst zu verwenden, um Hitze zu umgehen und Hitzeärmere-Routen vorzuschlagen. Dabei werden Informationen weitergegeben, wie z. B. Schattenwurf, Steigung, Grünfläche u. v. m. Nach einem kurzen Einblick in die App, wurden die Teilnehmenden gefragt, was sie mit dem diesjährigen Sommer 2022 assoziieren. Anschließend wurden Ergebnisse von durchgeführten Umfragen zu diesem Thema aufgezeigt und gemeinsam reflektiert. Als Abschluss wurden technische Vorgehensweisen erläutert und erklärt, wie und wo man z. B. die Sensoren zur Messung anbringt. Zum Schluss gab es noch Möglichkeiten, Fragen zu stellen.
In ihrem Vortrag wird vor allem die Arbeit und der Zusammenhang des Gesundheitswesens zu der Globalen Krise erläutert. Zu Beginn wurde der Ist-Stand erklärt, um anschließend über die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise zu sprechen. Dazu gehören direkte, indirekte und soziale Effekte, welche alle Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben können. Anschließend stellt Frau Fast das "Planetary Health" vor, diese beschreibt den Gesundheitszustand der menschlichen Zivilisation und der Umwelt, von der sie abhängt. Nach einer kurzen Reflexionspause und Gruppenarbeit wurde die transformative Bildung von Gesundheitsberufen besprochen. Gemeinsam wurde dazu ermutigt, Transformation zu wagen, wobei der Gesundheitsnarrativ helfen kann, die Klimakrise präsenter zu machen!
In seinem Vortrag geht es um die Frage, was Digitalisierung mit Wald zu tun hat. Herr Hein präsentierte die Plattform
Die Plattform wurde zusammen mit Studierenden aufgebaut und entwickelt, Studierende unterstützten bei der didaktischen, technischen und inhaltlichen Konzeption. Innerhalb des Naturerlebnisses sind einzelne Quiz-Aufgaben eingebaut, fotografische Aufnahmen zu unterschiedlichen Themen vorhanden, sowie Erklärvideos, welche von Studierende zusammengeschnitten und gefilmt wurden. Außerdem sind thematische Diagramme und Merksätze zu einzelnen Themen vorhanden, die ebenfalls von Studierende entworfen wurden. Innerhalb der Plattform sind verschiedene Perspektive vorhanden. Über den akademischen Inhalten hinaus wurden auch Geschichten von einzelnen Personen mit Privatwald erzählt, was das mehrperspektivisches Lernen fördert und kritisches Reflektieren anregt.
Das Ganze orientiert sich unter anderem an den SDG 4 (Bildung) und 15 (Leben an Land) und soll den öffentlichen Diskurs fördern, nachhaltiges Lernen ermöglichen und Überlegungen zum Weiterentwickeln von Wäldern auffordern. Die Plattform ermöglicht eine mehrstufige Herangehensweise und kann nicht nur als Exkursionsersatz eingesetzt werden. Es ist ein studiengangübergreifendes Kooperationsformat, welches ungewohnte Lernerfahrungen anstößt und über spielerische Erkundungsansatz motiviert. Zudem fördert es den Freiraum der Eigenmotivation und der Selbststeuerung.
Zu Beginn griff Herr Sievert den Vortrag von Frau Grünberger auf und ergänzte es mit Perspektiven für den Unterricht. Dabei ging er vor allem nochmals auf die Gemeinsamkeiten zwischen Kompetenzerwartungen der BNE und Medienbildung ein. Als Ergänzung zählte er noch drei Arten von Effekten der Digitalität und Nachhaltigkeit ein, nämlich den direkten, indirekten und Skaleneffekt. Diese Effekte sollten im Unterricht beachtet werden, da sie zu mögliche Veränderungen bei den Schüler*innen für z.B. ihre Berufswahl oder den Alltagshandlungen beitragen können.
Der zweite Teil handelte um den Transfer als Weg zur Transformation. Dabei wurde auf den Begriff des Transfers eingegangen, welcher als multidirektionaler und dynamischer Entwicklungsprozess zwischen Gleichberechtigten und Partner:innen verstanden werden soll. Außerdem wurden auf die verschiedenen Arten von Transfer eingegangen, so kann Transfer als Disseminationsarbeit gesehen werden, d.h. Verbreitung von Informationen. Transfer kann auch über Diffusionsprozesse verbreitet werden, indem der Informationsaustausch nicht zwangsläufig steuerbar abläuft, sondern viel mehr nach dem Prinzip der "stille Post". Transfer kann als Implementationsarbeit, also nachhaltig in der Arbeitspraxis verankert oder in laufende Projektarbeiten als dynamischer Entwicklungsprozess eingebettet werden. Anschließend wurden Kriterien für gelingende Transferarbeit in Schulentwicklung erläutert.
Der dritte Teil handelte von der Anwendung dieser Transferkriterien auf konkrete Schulprojekte bzw. Schulentwicklungsprojekte. Dabei stellte Herr Sievet zwei Projekte vor. Das erste Projekt war eine Projektwoche in seiner Schule zu dem Thema "Kleidungsindustrie". Das zweite Projekt handelte von der Bildungsschule Potsdam mit dem Projekt: Konzept Universität Schule: Themen von Schulkonzepte. Mit der Beantwortung der Fragestellung, die zu Beginn gestellt wurde, dass wir eine nachhaltige Schule nicht allein einführen müssen und dem Fazit, dass die Erwartungen an die Schulen hoch sind, wurde der letzte Punkt eingeleitet. Es ist eine Aufgabe aller Pädagog:innen gemeinsam zur Transformation. Durch eine Art Open-Source-Haltung der Projektplanungen und -durchführung können alle auf den Prozess zugreifen, um Inspiration oder Verbesserungsvorschläge beitragen.
Der Vortrag hatte zum Ziel, eine erste Annäherung an Digitalität und dessen Verhältnis zu BNE zu ermöglichen. Durch interaktive Aufgaben konnten die Studierende ihre Gedanken und Beobachtungen während des Vortrages aufschreiben.
Zunächst wurde der Begriff der Digitalisierung und Digitalität definiert. Während Digitalisierung ein Entwicklungsprozess ist, welcher noch nicht abgeschlossen ist und häufig in der Politik seinen Platz findet, bedeutet Digitalität ein abgeschlossener Prozess. Digitalität ist unvermeidbar und strukturiert durch den digitalen Kapitalismus unseren Alltag und Lebensraum. Vor allem durch die Kontrolle von GAFAM wird es schwer, nachhaltige Alternativen zu finden, da diese den digitalen Kapitalismus bestimmen. Zum Beispiel dadurch, dass Geräte mit bestimmten Programmen gestellt werden, welche nicht verändert werden können (z.B. Office). Im zweiten Teil wurde auf BNE und Digitalität eingegangen. Gemeinsamkeiten der BNE und Digitalität lassen sich in der Frage der (digitalen) Zukunft, Transformation und der Relevanz von Bildung finden. Es ist wichtig, den Schüler:innen ein Bewusstsein zu schaffen, aus welchen Materialien unsere Geräte wie z.B. Smartphones bestehen. Wie viel Plastik und Rohstoffe dafür aufgebraucht werden und was genau das für unsere Umwelt und den Lebensraum (nicht nur im globalen Norden) bedeutet.