Fach Biologie
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Regiofoodhunter

Der Regiofoodhunter setzt sich für die Förderung regionaler Lebensmittelproduktion ein und unterstützt den direkten Austausch zwischen Erzeuger:innen und Verbraucher:innen. Bei einem Feldspaziergang können Interessierte die Vielfalt lokaler Produkte entdecken und mehr über ihre Herkunft erfahren. Dabei wird das Bewusstsein für die Bedeutung einer nachhaltigen, regionalen Wertschöpfungskette gestärkt. Denn gesundes Essen und gesunder Boden – das macht Arbeit! Durch den persönlichen Kontakt zu Produzent:innen entsteht ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der regionalen Lebensmittelproduktion.

Viele Studierende und andere aktive Menschen möchten sich gern gesund ernähren und dabei die Umwelt schonen. Wo aber findet man denn preiswerte und naturverträgliche Lebensmittel? Dass regionale und saisonale Lebensmittel schadstoffarm sind, besser schmecken und keine langen Transportwege hinter sich haben, ist ja allgemein bekannt. Wie aber finde ich gute Anbieter in unserer Nähe, in der Metropolregion Rhein-Neckar oder direkt in der Region Heidelberg. Ein ursprünglich vom gefördertes Bildungsprojekt hat sich nun in der Struktur der Arbeit des Ökogartens verankert. Ein Bildungsformat ist der Feldspaziergang. Die Produktpalelle wird vom Acker bis zum Handel in den Blick genommen.

Dieses Bildungsangebot führt nicht nur zu regionalen Produzentinnen und Produzenten. Es ermöglicht Teilnehmenden auch, die Entwicklungsverläufe regionaler Nutzpflanzen sowie Wildpflanzen und Tiere genauer kennenzulernen. Der Ökogarten selbst wirtschaftet natürlich auch ökologisch und verzichtet auf Herbizide, Fungizide, Insektizide; nutzt Stoffkreisläufe und organische Düngung sowie schont das Grundwasser. 

  • Jäkel, L. (2022). Der Feldspaziergang - ein innovatives Bildungsformat zu BNE und Landwirtschaft im Lehramtsstudium. In U. Queisser & K. Schneider, Hrsg., Landwirtschaft im Sachunterricht, Bielefeld: WBV Medien, S. 191-211.

Hier findet man Tipps zu ungewöhnlich bunten Salaten, zu köstlichen Gemüsesuppen oder zu Backofengemüse. Und auch eine Quiche kann so richtig lecker, gesund und bunt sein. Der Ökogarten hat gemeinsam mit dem Fach Technik und dem Fach Alltagskultur und Gesundheit eine Outdoorküche hergestellt und nutzt diese für Events innerhalb und außerhalb der PH.

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Reife Kürbisse aus dem Garten (am besten Hokkaido mit Schale) werden aufgeschnitten und von den Samen befreit. Die Stücke vom Kürbis werden mit wenig Wasser gegart. Neben Salz, frischem Ingwer und ggf. Pfeffer und scharfem Paprika dienen vor allem Gartengemüse als Gewürze: Sellerieblätter, Sellerieknollen, Petersilie, Liebstöckel (sparsam), Karotten, einzelne Tomaten, Petersilienwurzel, Zwiebel. Zum Andicken werden einige geschälte Kartoffeln mitgekocht. Nach 20 bis 30 Minuten wird die Suppe püriert. Eine Dose Kokosmilchwird zugegeben und final abgeschmeckt. Zum Anrichten kann man Kürbiskernöl, Schmand oder Röstzwiebeln zugeben. Guten Appetit!

Die wichtigste Ressource für biologische Landwirtinnen und Landwirte ist der Boden. Hier leben und interagieren viele Organismen. Seit Darwins Forschungen ist beispielsweise bekannt, dass der Regenwurm das Gold des Gärtners ist. Aber auch Mikroorganismen und weitere Kleintiere gehören zum Bodenleben dazu. So verbünden sich Schmetterlingsblütler (Erbse, Bohne, Lupine, Soja u.a.) mit Rhizobien. Diese Bodenbakterien werden von den Pflanzen gefüttert und im Gegenzug bei der Stickstoffbindung unterstützt.

Auf dieser Karte bekommt man Impulse für die nächste Fahrrad-Tour durch die Felder. Manche Betriebe produzieren nach ökologischen Kriterien (Wiesenäcker und Wetzel nach Bioland-Kriterien), andere produzieren integriert oder konventionell. Einige Höfe kaufen Produkte zu, andere liefern an den Großhandel. Der Ökogarten selbst wird nicht kommerziell betrieben, betrachtet die Landwirte im Feld sowie die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG Heidelberg) und die Gartenakademie Baden-Württemberg als seine Partner.

Was ist eigentlich Triticale? Es wächst auf vielen Feldern rund um die Stadt Heidelberg. Natürlich sind auch die Getreide wichtige regionale Nutzpflanzen. Triticale ist eine häufig angebaute Kreuzung aus Roggen Secale und Weizen Triticum, die allerdings vorrangig für Viehfutter eingesetzt wird. Spannender ist es, mit Kindern im Ökogarten Getreide anzubauen, das man dann auch gemeinsam verarbeiten kann: Dinkelweizen, Emmer oder Roggen. Viele Laien sind überrascht, wenn sie erfahren, dass Emmer und Dinkel Arten des Weizens sind und Gluten enthalten. 

  • Kiehne, U. & Jäkel, L. (2022). Unser tägliches Brot - biologische und technische Perspektiven in der Praxis. In U. Queisser & K. Schneider, Hrsg., Landwirtschaft im Sachunterricht, Bielefeld: WBV Medien, S. 85-100.
  • Jäkel, L. (2021). Faszination der Vielfalt des Lebendigen. Didaktik des Draußen-Lernens. Springer Spektrum.
  • Kiehne, U.; Czernoch, A. & Jäkel, L. (2021). Getreide mit Kindern anbauen und nutzen. Die Grundschulzeitschrift 329. S. 22-26
  • Jäkel, L.; Pierstorff, C. (1999). Vom Korn zum Brot – ein fächerübergreifendes Projekt. BiS 48(3) S. 165-179.