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KI in der Lehre

Chatbots sind überall: Die Reihe „Impulse zum KI-Einsatz in Lehre und Forschung“ thematisiert, wie sich generative künstliche Intelligenz sinnvoll für die Lehrer:innenbildung nutzen lässt.

Auftakt der Veranstaltungsreihe „Impulse zum KI-Einsatz in Lehre und Forschung“

Sie stellen in Sekundenschnelle Infos zusammen, schreiben uns Texte oder geben praktische Ratschläge: Der Austausch mit Chatbots ist zunehmend Teil unseres Lebens. Rund 800 Millionen Menschen weltweit nutzen bereits ChatGPT, die bekannteste Plattform für generative künstliche Intelligenz. Auch wenn wir es noch nicht gemerkt haben: Wir befinden uns längst in einem Kulturwandel. 

Was die wachsende Präsenz generativer KI für Forschung und Lehre an einer Hochschule bedeutet, darüber sprachen Mitte Dezember Dr. Thomas Renkert von der Heidelberg School of Education und Max Klein von der Stabsstelle Digitale Transformation der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Die Veranstaltung „KI in der Hochschullehre: Einsatz-Szenarien von bwGPT “ war Auftakt für eine Vortragsreihe der PHHD zum Thema KI, die sich an Lehrende, Forschende und auch Studierende richtet. Prof. Dr. Christian Rietz, Prorektor für Studium, Lehre und Digitalisierung, und sein Team wollen damit ein Forum für den Austausch rund um KI in der Lehrer:innenbildung und Forschung in diesem Bereich etablieren.

Unbegleiteter Kulturwandel

Aufklärung zum Thema tut not, nicht nur an der PHHD. Dieser Kulturwandel finde derzeit unstrukturiert, unreflektiert und nahezu ohne wissenschaftliche Begleitung oder (politische) Regulierung statt, sagte Renkert. Dabei nutzen zwei von drei Deutschen bereits generative KI im Beruf. Und laut der 2025 plaudern mehr als 80 Prozent aller Jugendlichen regelmäßig mit Chatbots, um sich für die Schule helfen zu lassen oder herauszufinden „wie etwas geht“. 

Gleichzeitig würden die Menschen mit ihren Sorgen alleingelassen: In der  des TÜV fürchtete die Hälfte der Befragten Datenmissbrauch und 91 Prozent sahen wachsende Schwierigkeiten echte und manipulierte Inhalte zu unterscheiden. Das Argument, es handle sich hier um eine „Bubble“, helfe auch nicht. „Das mag auf den Markt zutreffen“, sagte Renkert. „Aber die Technologie ist keine Bubble.“ 

Wie also kann eine Hochschule mit dieser Entwicklung umgehen? Künstliche Intelligenz könne die Lehre in vieler Hinsicht bereichern, sagte Max Klein. Allerdings bringe die Technologie allein nicht unbedingt mehr Expertise. Vielmehr brauche es zuerst (fachliches) Vorwissen, um KI-Tools dann als Ergänzung zu nutzen. „Aus der Interaktion von Mensch und KI entsteht so neues Wissen, durch eine Art Co-Design.“ 

Datenschutzkonforme Plattform für die Lehre

Eigens für Baden-Württembergs Hochschulen programmiert wurde die Plattform bwGPT (alias AskAlma). Unter Federführung des KIT Karlsruhe und der Hochschule Aalen (Inzwischen als privatwirtschaftliches Startup Kersta bzw. AskAlma ausgegründet) entstand ein datenschutzrechtlich abgesicherter Chatbot für Lehre und Forschung, der auf ChatGPT zurückgreift.  Hiermit können Lehrende einen „Kursassistenten“ als didaktisches Tool für ihren Moodle-Kurs generieren, wie Renkert demonstrierte. 

Dieser kann Studierenden helfen, sich im Kurs zurechtzufinden, Fragen zu Prüfungsformaten beantworten oder auch als Übung eine Klassenzimmer-Situation mit verschiedenen Schüler:innentypen simulieren. Notwendig sind allerdings gute Prompts: Die Seminarleiter:innen müssen vorab definieren, in welchem Rahmen Assistenten agieren sollen. Alternativ kann für die Lehre auch  aus der Academic Cloud kostenlos genutzt werden. Academic Cloud ist eine gesicherte und datenschutzkonforme Austauschplattform für Hochschulen; der Chatbot greift auf verschiedene offene KI-Modelle zurück. 

Dass die Technik allein nicht ausreiche, waren sich die Referenten und Publikum einig: Man befinde sich noch in einem experimentellen Prozess und brauche mehr empirische Erfahrung, sagte Renkert. Ziel müsse sein, „Studierende als Stakeholder in diesem Transformationsprozess anzusprechen“ und mit ihnen den Einsatz von KI zu testen, reflektieren und auch kritisch zu hinterfragen. 

Von einer KI als öffentliches Gut als Alternative zu kommerziellen Chatbots, sind wir derzeit noch weit entfernt. Umso größer sei die Verantwortung der Pädagogischen Hochschulen, angehende Lehrkräfte auf die Situation in Schulen vorzubereiten und KI-mündig zu machen, so das Fazit. „Wenn dies nicht an Hochschulen geschieht, wo dann?“

Informationen zur nächsten Veranstaltung der Reihe „Impulse zum KI-Einsatz in Lehre und Forschung“ unter .

Text: Antje Karbe
Foto: Birgitta Hohenester

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