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Über 200 Fachleute diskutierten beim IGSP-Kongress an der PHHD, wie Lehrkräfte für die Schule von morgen professionell ausgebildet werden können.
Schulunterricht besteht aus Multitasking. Kinder mit unterschiedlichsten Begabungen und kulturellen Hintergründen mitnehmen, neue Lernformen anbieten, demokratische Werte vermitteln und auch digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung voranbringen – Lehrer:innen sind stetig gefordert, sich neuen Entwicklungen anzupassen. Wie die Forschung dazu beitragen kann, die Professionalisierung von Lehrkräften für die Schulpraxis zu erforschen und weiterzuentwickeln, war im März Thema des 6. IGSP-Kongresses „Professionalisierung durch schulische Praxis?“ an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Der Veranstaltungsort hätte nicht besser gewählt sein können, sagte Rektorin Prof.in Dr.in Karin Vach bei der Begrüßung im Festsaal. „Die Professionalisierung künftiger Lehrkräfte ist die DNA unserer Hochschule.“ Die Pädagogische Hochschule arbeite in vielfältiger Weise daran, angehende Lehrkräfte fit für den Berufsalltag zu machen.
Die Frage nach den Anforderungen für eine gute Schulpraxis sei hochaktuell und gleichzeitig ein Dauerbrenner, sagte Prof. Dr. Marcel Veber, Präsident der Internationalen Gesellschaft für Schulpraktische Studien und Professionalisierung (IGSP). Die Fachgesellschaft beschäftigt sich seit mehr als einem Jahrzehnt länderübergreifend mit Fragen der lehrberuflichen Professionalisierung und fördert den wissenschaftlichen Diskurs dazu.
Die mehr als 200 Teilnehmenden - Wissenschaftler:innen aller Statusgruppen wie Promovierende, Postdoktorand:innen und Professor:innen sowie Studierende und Lehrkräfte – stellten eigene Arbeiten vor. Sie diskutierten in Panels mit über 100 Vorträgen aktuelle Forschungsansätze und Entwicklungen zu Fragen der Professionalisierung im Kontext schulischer Praxis.
Wie lässt sich die neue Schulpraxis erforschen?
„Schule ist mehr denn je in Bewegung“, so auch die Einschätzung von Kongressleiterin Prof. Dr. Silvia Greiten. Der Druck durch die zunehmende Heterogenität der Klassen und die unbefriedigenden PISA-Ergebnisse sei immens. „Das klassische Unterrichtsmodell ist nicht die Zukunft, künftige Lehrkräfte müssen in der Lage sein, die Lernvoraussetzungen der einzelnen Schüler zu erkennen und offene Lernformate einzusetzen.“ Dabei müsse sich die Lehrer:innenbildung stetig mit verändern, um Studierenden das Rüstzeug für die Berufspraxis mitzugeben.
Die Tagung nehme in den Fokus, wie sich die aktuelle Schulpraxis erforschen lasse, und welche Fragestellungen dafür entwickeln werden müssen, sagte die Wissenschaftlerin für Schulpädagogik und empirische Bildungsforschung. Dafür sei gerade die besondere Struktur der IGPS geeignet, die eine einzigartige Schnittstelle zwischen Praxis und Forschung bilde.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg mache bereits gute Forschung in diesem Bereich, in enger Zusammenarbeit mit Projektschulen, so Greiten. „Doch wir müssen uns immer wieder fragen, wie Forschung in und mit der Schulpraxis so gelingen kann, dass die Schulen und die Lehrkräftebildung davon profitieren. Und auch, wie Hochschullehrende in Kontakt mit der sich rasant verändernden Schulpraxis bleiben können. Möglicherweise wären hier noch mehr Vernetzung und Austausch mit den Lehrkräften vor Ort hilfreich.“
Ein Tagungsband ist in Vorbereitung.
Text: Antje Karbe