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Nachwuchstagung der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung an der PHHD: Junge Forschende reflektierten Forschung und Karriereverläufe.
Wissenschaftliche Karrieren sind vielfältig: Oft eher verschlungen als gradlinig, gelegentlich Sackgassen und häufig mit überraschenden Abzweigungen. Wege finden und gehen in der Wissenschaft war übergreifendes Thema der Nachwuchstagung der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF), die in diesem Jahr von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausgerichtet wurde.
Junge Forschende (Early Career Researchers) waren eingeladen, sich mit ihren eigenen Wegen auseinanderzusetzen, wie die Tagungspräsidentinnen Prof. Dr. Karin Vogt, Prof. Dr. Carolyn Blume und Jun.-Prof. Dr. Katja Schwemmer erklärten. "Wege" schließe sowohl Forschungsvorhaben und -methoden als auch Karriereverläufe ein, sagte Karin Vogt. "Wir setzen darauf, dass sich gerade mit ‘Near Peers’ wie Postdocs oder Habilitanden niedrigschwellig ins Gespräch kommen lässt: Sie sind bereits ein Stück Weg gegangen, aber immer noch gut ansprechbar." Die Keynotes von Prof. Dr. Nicola Würffel (Universität Leipzig) und Prof. Dr. Bianca Roters (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) konnten sowohl interessante Forschungsprojekte als auch faszinierende Karrierewege aufzeigen.
Gelegenheit zum Austausch gaben neben den Vorträgen in Sektionen auch interaktive Formate wie ein World Café, Speed Dating, ein Posterpitch und Posterpräsentationen sowie eine Wanderung auf Heidelbergs Philosophenweg. Hochschulen als Orte guter Gesprächskultur, das scheint erstrebenswerter als das Bild vom "Haifischbecken", mit dem Prof. Dr. Nicola Würffel ihre Keynote begann. Das Bild war ohnehin lediglich Kontrapunkt zum Vortragsthema des kollaborativen Lernens und Arbeitens: Wie lässt sich Kooperation lehren und auch in der Akademia leben? Dabei blickte die Professorin für Deutsch als Fremdsprache mit Schwerpunkt Didaktik/Methodik auch auf eigene Erfahrungen ihrer wissenschaftlichen Karriere zurück, in der sie unter anderem an der PHHD forschte und lehrte. Sie referierte zu kooperativen Methoden, die sie auf den Fremdsprachenunterricht bezog, und spannte gleichzeitig den Bogen zur Zusammenarbeit in wissenschaftlichen Kontexten.
Auch Bianca Roters widmete sich der Kooperation unter Wissenschaftler:innen und warf dabei einen persönlichen Blick auf ihren eigenen wissenschaftlichen Weg. Wichtig sei es, so die Professorin für Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik der PH Ludwigsburg, Netzwerke zu bilden, die sowohl inhaltlich als auch persönlich zu neuen Einsichten und zur Reflexion ermutigten. Dabei könne der Blick über den (disziplinären) Zaun neue Perspektiven und eine Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen auf unvorhersehbaren und unverhofften Wegen ermöglichen, von denen alle profitieren können. Anhand ihrer eigenen Karrierewege als Referentin in der QUA-LiS NRW (Qualitäts- und UnterstützungsAgentur Nordrhein-Westfalen) und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im TEDS-LT-Projekt zur Messung der Kompetenzen von Fremdsprachenlehrkräften habe sie einige Prinzipien verinnerlicht: Es sei etwa manchmal wichtig, in vielversprechenden Kooperationen in Vorleistung zu gehen, um selbst wachsen zu können.
Beide Sprecherinnen empfahlen den Early Career Researchers die (interdisziplinäre) Zusammenarbeit, bei der alle Seiten profitieren. Dazu gehört allerdings auch, dass es nicht mit allen klappen kann, so Roters. Auch das anzuerkennen sei Teil davon, die eigene wissenschaftliche Persönlichkeit zu entwickeln. Dazu gehöre auch, sich von unguten "Haien" zu lösen und sichere Häfen aufzusuchen.
Gelinge mehr Bewegung zu einem kooperativen Miteinander, verändere dies auch Machtstrukturen, sagte Würffel und motivierte das Publikum, neue Wege zu beschreiten. "Jeder kann die Kultur einer Einrichtung mitverändern - machen Sie das und dann sind wir auf dem Weg zu besseren Hochschulen."
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Text: Redaktion