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Forschende Lehre

Beim Forschenden Lernen stehen Neugier und Eigeninitiative im Mittelpunkt: Studierende entwickeln eigene Fragestellungen, erproben wissenschaftliche Methoden und gewinnen so schon früh Einblicke in den Forschungsprozess. Wir fördern diese aktive Form des Lernens, da sie kritisches Denken stärkt und Studierende befähigt, Wissen nicht nur aufzunehmen, sondern selbst zu gestalten.

Lehramtsstudierende sprechen nur im Verborgenen über psychische Probleme – schließlich möchte man nicht die Verbeamtung gefährden. Wahrheit oder hartnäckiges Gerücht? "Ich selbst kenne das Thema aus meinem eigenen Lehramtsstudium", sagt die Studentin auf der Bühne. "Und deshalb sind wir das systematisch angegangen." In der Festhalle der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (PHHD) spricht sie an diesem Tag als Masterstudentin des Studiengangs Bildungswissenschaften (BiWi) und somit aus einer wissenschaftlichen Perspektive: In einer Studie hat ihre Arbeitsgruppe mehr als 500 Kommiliton:innen der Hochschule befragt, ob sie bei psychischen Belastungen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen würden.

Der Zeitwächter lässt nicht mit sich handeln. "Fünf Minuten Gruppenarbeit sind um", kündigt Bildungsfachkraft Thorsten Lihl an und die Moderation leitet zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Niemand widerspricht oder reagiert gestresst - das Forschungsplenum kennt die Regeln und arbeitet sich diszipliniert durchs Programm. Ergebnisse werden sofort festgehalten. Sind alle auf demselben Stand und einverstanden? Wer Klärungsbedarf hat, signalisiert dies mit einer roten Karte. Am Ende der Sitzung werden die nächsten Schritte festgelegt und mit Feedback-Karten wird das heutige Treffen reflektiert. Es ist ein besonderes Forum, das wöchentlich an unserer Hochschule tagt: Wissenschaftler:innen, Studierende und Bildungsfachkräfte des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung treffen sich hier regelmäßig, um gemeinsame Forschungsprojekte zu besprechen.