Lernen findet nicht nur im Hörsaal statt: Museen, Archive, Theater, Unternehmen oder außerschulische Bildungseinrichtungen eröffnen Studierenden vielfältige Perspektiven und praxisnahe Erfahrungen. Wir nutzen diese Orte bewusst, um Wissen erfahrbar zu machen, den Blick zu weiten und unsere Studierenden früh an Lernumgebungen heranzuführen, die sie später auch selbst für ihre Lehre nutzen können.

Seit dreißig Jahren ist unser Ökogarten Forschungs- und Lernort mit Fokus auf die Professionalisierung von Lehrkräften für Outdoor-Education. Lehramtsstudierende geben hier als engagierte Multiplikator:innen ihr Wissen über Biodiversität und Nachhaltigkeit an ihre Schüler:innen weiter. Und das sehr erfolgreich: Seit 2015 ist der Ökogarten unter der Leitung von Prof. Dr. Lissy Jäkel ein durch die UNESCO ausgezeichneter Lernort der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und wurde 2017/2018 und im folgenden Jahr sowie 2022/2023 erneut ausgezeichnet.

Im gemeinsamen Verschränkungsmodul von unserer Hochschule und der Universität Heidelberg entwickeln Studierende nicht nur ihr Verständnis von Bildung für nachhaltige Entwicklung, sondern erproben dieses direkt im Unterricht an Partnerschulen. Begleitet von Dozierenden, Kommiliton:innen sowie Lehrkräften erarbeiten sie interaktiv Konzepte zu Nachhaltigkeit und Klimawandel, setzen diese im Team-Teaching um und reflektieren ihre Erfahrungen. So entsteht ein einzigartiger Lernraum, in dem Theorie und Praxis ineinandergreifen und kreative Ideen für eine nachhaltige Bildung entstehen.
Wie können Hochschullehrende Studierende in ihren Lehrveranstaltungen dazu befähigen, zu einer verantwortungsvollen Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen? Diese Frage stand im Zentrum eines Projekts unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Siegmund: Lehrende werden seitdem in einer deutschlandweit eingesetzten Weiterbildung dabei unterstützt, Studierenden das zunehmend bedeutungsvolle Thema einer nachhaltigen Entwicklung sowohl durch explizites Thematisieren als auch durch ihren individuellen Zugang zu lehren und mit auf den Weg zu geben.

Die großen Herausforderungen unserer Zeit – vom Klimawandel bis zur globalen Gerechtigkeit – machen deutlich, wie zentral Nachhaltigkeit für unsere Zukunft ist. Bildung spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn sie befähigt Menschen, verantwortungsvoll zu handeln und Veränderungen aktiv mitzugestalten. Die Geographin Dr. Nicole Aeschbach und der Umweltphysiker Prof. Dr. Werner Aeschbach haben eine Zusatzqualifikation entwickelt, in der Lehramtsstudierende wertvolle Kenntnisse und praktische Fertigkeiten erwerben, um Bildung für Nachhaltige Entwicklung wirksam in Schule und Unterricht zu verankern.